- Jean-Claude Biver
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Jean-Claude Biver (* 20. September 1949 in Luxemburg) ist CEO und seit 2004 Mitglied des Verwaltungsrats der Schweizer Uhrenfirma Hublot.
Vor seiner Tätigkeit für Hublot betreute er die Uhrenmarken Blancpain und Omega, die heute beide im Besitz der Swatch Group sind.
Inhaltsverzeichnis
Anfänge und Laufbahn
Biver wurde in Luxemburg geboren. Im Alter von 10 Jahren zog er mit seiner Familie in die Schweiz, wo er die Schule in Saint Prex besuchte. Er studierte am Collège de Morges und schloss sein Studium im Fach Betriebswirtschaft an der HEC Lausanne ab. Im Vallée de Joux lernte er die Uhrmacherkunst, sowie Jacques Piguet, den Leiter der Uhrwerk-Manufaktur Frederic Piguet kennen. Jacques' Vater machte Biver mit Georges Golay bekannt, dem Chairman und CEO von Audemars Piguet (AP). Biver absolvierte bei Audemars Piguet eine einjährige Ausbildung. Im Anschluss leitete er den Vertrieb und das Marketing in Europa. Nach einem Jahr verließ er das Unternehmen und wechselte als Produktmanager zu Omega. Nach einem Jahr verließ er Omega, um zur manufacture d'horlogerie im Vallée de Joux zurückzukehren.
Uhrenindustrie
Nach seiner Rückkehr ins Vallée de Joux im Jahr 1981 erwarb Biver 1982 gemeinsam mit Jacques Piguet die Rechte an der Marke Blancpain, die seit 1956 inaktiv gewesen war. Blancpain hatte eine lange Geschichte, war aber mit dem Aufkommen der Quarzuhren aus der Mode gekommen. Biver und Piguet gelang der Wiederaufbau der Marke, Blancpain erreichte danach einen Umsatz von 50 Millionen CHF. 1992 verkaufte Biver die Marke für 60 Millionen CHF an die SSIH Group (heute Swatch Group). Der ursprüngliche Kaufpreis hatte 22.000 CHF betragen. Biver trat in das Managementteam von Nicolas G. Hayek ein und blieb bis 2003 CEO von Blancpain.
Omega
Nach dem Verkauf von Blancpain trat Biver in die Konzernleitung der Swatch Group ein und wurde mit der Aufgabe betraut, die Swatch-Marke Omega zu erneuern. Biver übte hauptsächlich in den Bereichen Produkt und Marketing Einfluss aus und nutzte Mittel wie Product-Placement (besonders auch in James Bond-Filmen) und Unterstützung durch Prominente (so etwa Testimonials von Cindy Crawford, Michael Schumacher und Pierce Brosnan). Biver verließ Omega 2003, in seiner zehnjährigen Tätigkeit hatten sich die Umsätze des Unternehmens nahezu verdreifacht.
Hublot
2004 wurde er CEO und Mitglied des Verwaltungsrats des kleinen, profilierten Unternehmens Hublot Genève, das 1980 eine neuartige Uhr aus Gold und Kautschuk auf den Markt gebracht hatte. Innerhalb eines Jahres, auf der "BaselWorld 2005", wurde eine neuartige Uhr namens "Big Bang" vorgestellt, die zahlreiche Auszeichnungen gewann. Ab diesem Zeitpunkt verzeichnete Hublot ein rasantes Wachstum, der Umsatz wurde binnen vier Jahren von 25 Millionen auf mehr als 200 Millionen CHF im Jahr 2008 gesteigert; in diesem Jahr wurde die Marke an den Luxusgüterkonzern LVMH verkauft. Im November 2009 wurde die neue, moderne Manufaktur in Nyon, eingeweiht. Auf 6.000 m² wird hier das Uhrwerk UNICO gefertigt.
Im Jahr 2006 startete Jean-Claude Biver mit Hublot TV den ersten von einer Luxusmarke gegründeten TV-Kanal im Internet. Hublot TV wird in einem eigenem Studio produziert und kommt auf mehr als 100 Sendungen pro Jahr.
Unter Biver war Hublot die erste Luxusmarke, die Partnerschaften im Bereich des Fußballs einging. Im Jahr 2008 wurde Hublot „Official Timekeeper“ von Manchester United und der Fußball-Europameisterschaft 2008. Im Jahr 2010 wurde der Uhrenhersteller der erste „Official Timekeeper“ der FIFA und der nächsten beiden Fußballweltmeisterschaften, unmittelbar nachdem er als „Official Watch“ der Formel 1 vorgestellt worden war. Darüber hinaus engagiert sich die Marke im Segelsport – beim Yacht-Club von Monaco, dem "Real Club Nautico de Palma", der "Copa del Rey" und beim America's Cup. Außerdem ist die Marke Sponsor bei wichtigen Wettkämpfen im Golf, Polo und Skisport.
Unter Jean-Claude Bivers Federführung wurde das Netzwerk der Hublot-Partnerhändler sehr schnell ausgebaut, mittlerweile vertreiben 700 Verkaufsstellen die Produkte, und mehr als 30 exklusive Hublot-Boutiquen eröffnet.
Soziales Engagement
Bei der EURO 08 stellte Biver die Werbeflächen von Hublot der Anti-Rassismus-Kampagne „Unite Against Racism“ zur Verfügung. 2010 gingen 2% des Umsatzes von Hublot an Wohlfahrtsorganisationen und wohltätige Zwecke (Instituto Ayrton Senna, African Wildlife Foundation, Smiling Children, Manchester United Foundation, United for Unicef, Turtle Ridge Foundation, Usain Bolt Foundation, ICM Institute, Raissa Gorbatcheva Foundation, Make a Wish Foundation, Only Watch).
Auszeichnungen
- 2007 In einer Umfrage der Zeitschrift Business Montres unter Uhrenjournalisten wurde Biver zum "Besten Uhrenmanager" und "Besten Kommunikator" gewählt
- 2007 5. Platz bei der Wahl zum "Unternehmer des Jahres", durchgeführt von der Handelszeitung
- 2008 "CEO des Jahres" bei "Premier Watches, Jewellery and Pens Awards" in Bahrain
- 2008 "Manager des Jahres", Schweizer Magazin PME
- 2009 Wahl zum "Mann des Jahres" von der italienischen Zeitschrift Orologi da Polso, den französischen Magazinen "Revue des montres" und "Business Montres" sowie der Schweizer Zeitschrift "GMT".
- 2010 Nominierung bei den Swiss Awards
- 2010 Walpole Award for Excellence
- 2010 Entrepreneurship Gaia Award
- 2010 "Jury Special Award" bei den "Luxury and Creation Talents Awards"
- 2011 Caesar Award, Bukarest, für sein „Gesamtwerk und seine Leistungen als visionärer Geschäftsmann und Marketing-Genie“ .
Sonstiges
Jean-Claude Biver produziert auf seinem Bauernhof in den Schweizer Alpen jährlich rund fünf Tonnen Käse, den er an Freunde, seine Familie und bestimmte Restaurants seiner Wahl kostenlos abgibt.
Weblinks
- Artikel auf Zeit Online (abgerufen am 21. Mai 2011)
- Artikel im Forum der Schweizer Außenwirtschaft (abgerufen am 21. Mai 2011)
- John Claude Biver bei Frank Elstner in Menschen der Woche Mai 2009 (abgerufen am 21. Mai 2011)
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