Johann Blum

Johann Blum

Johann Blum, auch in der Schreibweise Blohm, Blume (* um 1599 wohl in Bremen; † nach 1689) war ein deutscher Stempelschneider und Medailleur.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Als Sohn des Bremer Goldschmieds Cordt Blum (Blohme) ist er 1641/42 in Bremen nachweisbar, 1652 wurde er an den Gottorfer Hof berufen, 1656/57–1662/64 war er Stempelschneider an der kgl. Münze Kopenhagen, daneben immer wieder auch in oder für Bremen (Rolandmedaillen) tätig. Das im Focke-Museum Bremen aufbewahrte Bildnis Blums von Johann Heimbach ist bezeichnet I.B.I (= Johan Blum incisor) aetatis 38 Anno 1637 und stellt den einzigen Anhaltspunkt für sein Geburtsjahr dar.

Werk

Seine Medaillen sind von unterschiedlicher Qualität, auch wechselnd im Stil, was eine Zuschreibung unsignierter Stücke erschwert. Künstlerisch sind seine Medaillen nicht immer originell, motivisch orientiert er sich oft an Vorbildern von Sadeler oder Loof, bleibt dabei aber durchweg auf hohem technischen Niveau. In seinen Signaturen wählt Blum oft die ausgeschriebene hochdeutsche Namensform „Blume“. Eine fast vollständige Sammlung seiner Medaillen, die nur teilweise ausgestellt ist, befindet sich im Focke-Museum Bremen, weitere Stücke liegen im Roseliushaus Bremen, in der Kgl. Münzsammlung Kopenhagen und anderen Münzkabinetten.

Medaillen und Münzen

  • Friedensmedaillen von 1648 und 1649;
  • Trauungsmedaille Wilhelm von Nassau/Maria von England 1641,
  • Trauungsmedaillen von 1640, 1642, 1645 und div. undatierte;
  • Medaillen auf Bremen und den Roland von 1640 und 1648;
  • auf den Tod Gustav Adolfs 1632;
  • auf Johann Banér, vor 1635;
  • auf die Eroberung Breisachs durch Bernhard von Weimar, 1638;
  • auf Christian IV., und den Frieden von Brömsebro 1645,
  • auf Herzog Friedrich von Braunschweig-Lüneburg, Dompropst zu Bremen, 1646 und 1648;
  • auf Friedrich III. von Dänemark (ohne Jahr);
  • auf den Sturm auf Kopenhagen (1659);
  • ferner lieferte Blum Stempel für verschiedene dänische Münzen

Literatur

  • Hermann Jungk: Die Bremischen Münzen. Bremen 1875 (mit Abb.).
  • Mitteilungen des Gewerbe-Museums Bremen. 1887, Heft 7, S. 49.
  • J. Focke: Bremische Werkmeister. Bremen 1890.
  • Quellen und Forschungen zur Geschichte Schleswig-Holsteins. Bd. 4, Leipzig 1916, 299, Bd. 5, Leipzig 1917, 335.
  • J. Wilcke: Míntvsenet under Christian IV. og Frederik III. 1924.
  • G. Galster: Danske og Norske Medailler og Jetons. 1936.
  • N. L. Rasmusson: Medaljer och mynt i Westfaliska freden. Kat. Nordiska Museet, Stockholm 1948, Nr. 316, S. 106.
  • N. L. Rasmusson: Zum Werke Johan Blums. In: Hamburger Beiträge zur Numismatik. 12/13:1958/59, 239.
  • S. Fliedner: Johann Blum, ein bremischer Medailleur des 17. Jahrhunderts. In: Jahrbuch der Wittheit zu Bremen. 2:1958, 113–154 mit Abb.).
  • H. Hede: Danmarks og Norges Mínter. Kopenhagen 1964, 42, 119.
  • Gottorfer Kultur im Jahrhundert der Universitätsgründung. Kiel 1965.
  • O. Millar: The age of Charles I. Ausst.-Kat. Tate-Gallery London 1972, 130.
  • H. Smailes: The concise catalogue of the Scottish Nat. Portrait gallery. Edinburgh 1990.
  • Weilbach: Dansk Kunstnerleksikon. 1: 1994, 306.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Blum (Familienname) — Blum ist ein Familienname. Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Reinhard Blum — (* 28. Oktober 1802 in Hanau; † 21. August 1883 in Heidelberg[1] [2]) war ein deutscher Mineraloge …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Carl Heinrich Wuttke — Johann Karl Heinrich Wuttke (* 12. Februar 1818 in Brieg, Schlesien; † 14. Juni 1876 in Leipzig) war ein deutscher Historiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Karl Heinrich Wuttke — (* 12. Februar 1818 in Brieg, Schlesien; † 14. Juni 1876 in Leipzig) war ein deutscher Historiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Adolf Steinberger — Johann Adolph Joseph Steinberger (* 24. Juli 1777 in Dormagen; † 14. September 1866 in Köln) war von 1823 bis 1848, und damit mit 25 Jahren Dienstzeit der bis jetzt am längsten regierende Oberbürgermeister der Stadt Köln. Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Georg August Wirth — (Öl auf Leinwand) Johann Georg August Wirth (* …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Luef — Johann Schani Luef (* 21. Dezember 1905; † 3. April 1945) war ein österreichischer Fußballspieler. Der Stürmer absolvierte drei Spiele für das legendäre Wunderteam und war Gewinner des Mitropapokals 1930 mit Rapid Wien. Karriere Johann Luef kam… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Ulrich Schellenberg — (* 8. November 1709 in Winterthur; † 29. Oktober 1795 ebenda) war ein Schweizer Landschaftsmaler, Porträtist, Radierer und Kupferstecher. Er wurde weniger durch seine eigenen Bilder, sondern mehr durch seine topographischen Werke bekannt. Leben… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Mock — Johann „Hans“ Mock (* 9. Dezember 1906 in Wien; † 22. Mai 1982 ebenda) war ein österreichischer und deutscher Fußballspieler auf der Position des Verteidigers und Mittelläufers. Karriere Johann Mock begann seine Karriere beim FC Nicholson (später …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Ludwig Mosle — (* 2. Januar 1794 in Varel; † 24. Oktober 1877 in Oldenburg) war ein oldenburgischer Offizier, Diplomat und Minister. Leben Mosle wurde geboren als Sohn des aus Thüringen stammenden Advokaten Alexander Samuel Mosle und dessen Ehefrau Dorothea… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”