Johann Hackfeld

Johann Hackfeld

Johann Friedrich Hackfeld (* 26. Dezember 1856 in Bookholzberg (Ganderkesee); † 27. August 1932 in Oberglottertal (Baden)) war ein deutscher Kaufmann und Konsul.

Biografie

Hackfeld war der Sohn eines Häuslings und Schneidermeisters sowie der Neffe von Hinrich Hackfeld. Er besuchte die Handelsschule und absolvierte eine kaufmännische Lehre bei Chr. Papendieck & Co. Danach war er in der Firma seines Onkels in Hawaii tätig, die ein Ladengeschäft in Honolulu, eine Reederei und Zuckerrohrplantagen betrieb und Zucker und Südfrüchte exportierte. 1871 kehrte der Onkel Hinrich Hackfeld nach Bremen zurück und gründete eine Firma in der Langenstraße Nr. 131. Seit 1881 war Johann Hackfeld Teilhaber der Bremer Firma Hackfeld & Co., die inzwischen an der Schlachte Nr. 31B residierte.

Der Plantagenbesitzer Paul Isenberg (1837–1903) wurde 1881 Teilhaber des Unternehmens Hackfeld. Als Hinrich Hackfeld 1886 die Geschäftsleitung an Isenberg abgab, war die Firma H. Hackfeld & Co. einer der größten auf Hawaii. Die Firma wurde in der Leitung 1903 nach dem Tode von Isenberg von Johann Hackfeld übernommen. Er war zudem Konsul in Honolulu für Deutschland, Österreich, Ungarn, Russland, Schweden und Belgien.

Die Firma wurde nun in das US-amerikanische Unternehmen Hackfeld & Co. Ltd. umgewandelt. Im Ersten Weltkrieg erfolgte 1917 die Beschlagnahme der Firma durch die USA. Hackfeld hielt sich zu dieser Zeit in Bremen auf und kehrte danach nicht mehr nach Hawaii zurück. 1918 verkaufte der von der US-Regierung bestellte Treuhänder des feindlichen Eigentums die Anteile der Firma unter Wert an Konkurrenzfirmen und löste damit die Firma auf.

1928 finanzierte er für den Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) in Bremen an der Contrescarpe/Birkenstraße Nr. 34 den Erwerb eines Vereinshauses. Der Neubau von 1955 erhielt den Namen Konsul-Hackfeld-Haus. Aktuell (2011) befinden sich hier neben dem CVJM noch eine Behörde und eine Vermietungs- und Betriebsgesellschaft.

Als Privatmann lebte Johann Hackfeld bis 1932 in Bremen. Er und die Witwen von Hinrich Hackfeld und Paul Isenberg – Marie Gesine Hackfeld und Wobetha Magaretha Isenberg  stifteten einen Großteil ihres Vermögens in der Hansestadt. Neben dem Konsul-Hackfeld-Haus ist die Spende zur Domrenovierung von 1899 zu erwähnen.

Das Kaufhaus in Honolulu gab es noch bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts.

Hackfelds Grab befindet sich auf dem Riensberger Friedhof (Grablage Z 329).

Ehrungen

  • Er erhielt das hawaiische Ehrenbürgerrecht.
  • Das Konsul-Hackfeld-Haus in Bremen wurde nach ihm benannt.

Literatur


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hackfeld — ist der Familienname folgender Personen: Hinrich Hackfeld (1816–1887), deutscher Kapitän und Kaufmann Johann Hackfeld (1856–1932), deutscher Kaufmann und Konsul Hackfeld ist auch eine primitive Form des Ackerbaus mit der Hacke, siehe Hackbau …   Deutsch Wikipedia

  • Hinrich Hackfeld — (* 24. August 1816 in Almsloh (Ganderkesee); † 20. Oktober 1887 in Bremen) war ein deutscher Kapitän und Kaufmann. Biografie Hackfeld war der Sohn eines Bauern und der Onkel von Konsul Johann Hackfeld. Nur unregelmäßig konnte er die Dorfschule… …   Deutsch Wikipedia

  • Friedhof Riensberg — Die Kapelle auf dem Riensberger Friedhof Der See mit dem Krematorium (links) Der Riensberger Friedhof im Bremer Stadtteil …   Deutsch Wikipedia

  • Riensberger Friedhof —  Karte mit allen Koordinaten: OSM, Google oder …   Deutsch Wikipedia

  • Paul Isenberg — (* 15. April 1837 in Dransfeld; † 16. Januar 1903 in Bremen) war ein deutscher Zuckerfabrikant in Bremen und Hawaii. Biografie Isenberg war der Sohn eines Pastors und Superintendenten in Wunstorf. Er besuchte das Realgymnasium in Braunschweig. Ab …   Deutsch Wikipedia

  • Liste Bremer Architekten — Die Liste Bremer Architekten hebt auf das Wirken von bedeutenden Bremer Architekten, Landschaftsarchitekten und Baumeistern in und um Bremen ab. Es werden der ungefähre Zeitraum des Wirkens und einige bedeutsame Bauten aus dem Raum Bremen… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”