- Johann Ludwig (Nassau-Ottweiler)
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Johann Ludwig Graf von Nassau-Ottweiler (* 23. Mai 1625 in Saarbrücken; † 9. Februar 1690 in Reichelsheim) war erster Graf von Nassau-Ottweiler, zeitweise Regent anderer nassauer Territorien, Senior des Hauses Nassau und Generalmajor.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er war der zweite Sohn von Wilhelm Ludwig von Nassau-Saarbrücken und der Anna-Amalia von Baden-Durlach. Mit seinen Eltern musste er im Alter von zehn Jahren nach Metz fliehen. Der Vater starb 1640. Johann Ludwig und seine Mutter konnten erst drei Jahre später nach Saarbrücken zurück kehren. Zuvor hatte er an der Universität Saumur studiert. Zwischen 1644 und 1645 absolvierte er eine Kavalierreise nach Paris.
Er übernahm die Regierung über Nassau-Saarbrücken und Nassau-Usingen. Nach dem Tod der Mutter 1651 wurde er auch Vormund seiner Brüder. 1653 kam es zur Neugründung der Hütte in Neunkirchen.
Er trat 1656 in französische Kriegsdienste ein und wurde Oberst des Regiments Royal-Alsace. Er nahm am spanisch-französischen Krieg teil und geriet in Kriegsgefangenschaft.
Im Jahr 1659 kam es zu einer Erbteilung. Er bekam dabei das Gebiet um Ottweiler. Damit wurde er Begründer der Nebenlinie Nassau-Ottweiler, die bis 1728 bestand.
Schon zur Zeit seiner Vormundschaft und auch später bemühte er sich um die Rückgabe der Herrschaft Homburg von Lothringen. Auch die Hilfe Ludwig XIV. Es kam zu Verhandlungen vor dem Reichstag. Zwar wurden Johann Ludwig die landesherrlichen Rechte zugestanden, die Festung Homburg blieb aber bis zur Begleichung von Kriegsschulden des Reiches an Lothringen besetzt. Als ein neuer Krieg zwischen Frankreich und Lothringen ausbrach, übergab Johann Ludwig die Festung Homburg an Kurtrier.
Während des Holländischen Krieges kam es zu Verherrungen auch von Gebieten des Johann Ludwig. Als 1675 Friedrich von Weilburg starb, übernahm Johann Ludwig die Vormundschaft von dessen Kindern. Im Jahr 1677 wurde er Senior des Nassauischen Hauses. Durch die Reunionspolitik Ludwig XIV. wurden auch nassauische Besitzungen bedroht. Er weigerte sich dem französischen König für Ottweiler und Homburg zu huldigen. Stattdessen legte er die Regierung nieder und übertrug die Herrschaft 1680 auf seinen Sohn Friedrich-Ludwig. Er ging danach in die Nassauer Gebiete jenseits des Rheins.
Im Dienste des oberrheinischen Reichskreises im Zuge der Aufbau einer neuen Reichsarmee wurde er Generalwachtmeister. Im Jahr 1682 wurde er Generalmajor und war Oberst und Inhaber eines Infanterieregiments. Er kämpfte noch während des pfälzischen Erbfolgekrieges gegen die Franzosen.
Er wurde in der evangelischen Kirche von Ottweiler beigesetzt. Seine Gebeine wurden bei der Plünderung der Kirche während der Französische Revolution zerstört bzw. geraubt.
Familie
Nachdem im Westfälischen Frieden auch die nassauer Gebiete wieder hergestellt wurden, heiratete er 1649 Dorothea Katarine (1634–1715) eine Tochter des Pfalzgrafen Christian I. von Birkenfeld. Mit dieser hatte folgende Kinder:
- Moritz (*/† 1650)
- Friedrich Ludwig (1651-1728)
- ∞ 28. Juli 1680 Gräfin Christiane von Ahlefeld (1659-1695)
- ∞ 27. September 1697 Gräfin Luise Sofie von Hanau-Lichtenberg (1662-1751)
- Anna Katharina (1653-1731) ∞ 1671 Johann Philipp Wild u. Rheingraf zu Dhaun, Graf zu Salm (1645-1693)
- Walrad (1656-1705)
- Karl Siegfried (1659-1679)
- Ludwig (1661-1699) ∞ 9. April 1694 Gräfin Amalie Luise von Hornes (1665-1728)
- Luise (1662-1741)
- Moritz (1664-1666)
Literatur
- Allgemeine Enzyklopädie der Wissenschaften und Künste. Bd.21 Leipzig, 1642 S.144
- Friedrich Köllner: Geschichte des vormaligen Nassau-Saarbrück'schen Landes und seiner Regenten. Saarbrücken, 1841 S.337-340 ,Digitalisat
Weblinks
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