- Johannes Siebner
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Pater Johannes Siebner SJ (* 24. August 1961 in Berlin) ist Jesuit und war von 2002 bis 2011 Direktor des Kolleg St. Blasien im Schwarzwald. Seit Juli 2011 leitet er das Aloisiuskolleg in Bonn.
Inhaltsverzeichnis
Familie
Johannes Siebner wurde 1961 als viertes von fünf Kindern des Ehepaares Margit und Klemens Siebner geboren.
Leben
Aufgewachsen ist er in einer vielköpfigen Familie in Lichtenrade, einem Ortsteil des damaligen Bezirks Tempelhof im Süden Berlins. Ab 1972 besuchte er das Berliner Canisius-Kolleg, und engagierte sich in seiner Freizeit bei der Katholischen Studierende Jugend (KSJ).
Nach dem Abitur 1980 schrieb er sich für Politikwissenschaft am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin ein, Nebenfach Theologie. Sein eigentliches Interesse aber gehörte nach wie vor der Jugendverbandsarbeit und allerlei politischem Engagement darüber hinaus. 1982 arbeitete er in Israel in einen Kibbuz in West-Galiläa. Ein weiteres Jahr hat es noch gebraucht, bis er zu der Entschiedenheit kam, die ihn dann im September 1983 zu den Jesuiten ins Noviziat nach Münster führte. An das zweijährige Noviziat schlossen sich fünf Semester Philosophie an der Hochschule der Jesuiten in München an. Danach arbeitete Siebner mit dem Jesuit Refugee Service ein Jahr lang in Malaysia in einem Flüchtlingslager für vietnamesische Boatpeople.
Im Wintersemester 1988 begann er sein Theologiestudium in der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt. Nach dem Diplom siedelte er 1991 für zwei weitere Jahre des Aufbaustudiums nach Erfurt um. 1993, ein Jahr nach der Priesterweihe wurde er Geistlicher Leiter in der KSJ Hamburg. Rund 550 Kinder und Jugendliche sind dort in zwei großen Stadtgruppen organisiert. An der Sankt-Ansgar-Schule in Hamburg hat Siebner zudem einige Stunden Religion unterrichtet. Im Herbst 2001 schloss sich für sieben Monate der für Jesuiten übliche letzte Ausbildungsabschnitt an, das so genannte Tertiat. Er verbrachte diese Zeit in Australien.
Im September 2002 übernahm er das Amt des Direktors am Kolleg St. Blasien. Gleichzeitig war er von 2006 bis 2009 als Vorsitzender an der Spitze des Verbandes Katholischer Internate und Tagesinternate (V.K.I.T.). Am 12. Januar 2011 wurde Siebner vom Provinzial der deutschen Jesuiten zum neuen Rektor des Aloisiuskollegs in Bonn-Bad Godesberg ernannt. Er trat dieses Amt Mitte Juli 2011 an.
Kolleg St. Blasien
Johannes Siebner war von 2002 bis 2011 Direktor des renommierten Kollegs St. Blasien, eines international ausgerichteten Jesuiten-Gymnasiums im Südschwarzwald mit Internat für Jungen und Mädchen. Er beteiligte sich von dort aus engagiert an den aktuellen Debatten zur Bildungspolitik. [1] [2]
Veröffentlichungen
Bücher
- Johannes Siebner/Klaus Mertes SJ: Schule ist für Schüler da. Warum Eltern keine Kunden und Lehrer keine Eltern sind. Herder, Freiburg 2010, ISBN 978-3-451-30357-9
Artikel
- Dem ganzen Menschen. - In: Engagement Nr. 3/2003
Interviews und Porträts
- "Das Übernützliche verteidigen" - Interview und Porträt zum Kollegsjubiläum in der Badischen Zeitung vom 30. Mai 2009
- Ein Tag des Schuldirektors - Porträt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 26. Mai 2009
- Manager im Namen des Herrn - Kurz-Porträt in der Badischen Zeitung vom 21. Mai 2008
- Damit Schule nicht so wichtig ist. - Interview in: Herder Korrespondenz Nr. 5/2008
- Auf der Flucht vor G8. - In: Neue Juristische Wochenschrift Nr.4/2008
- Orientierte Erziehung in einer pluralen Gesellschaft. - In: Pädagogische Führung Nr. 1/2007
- Manager des Glaubens - Im Rahmen des Seminars Medienkonzeption II der FH Furtwangen entstandener Film aus dem Jahr 2003
Weblinks
- Internetpräsenz von Pater Johannes Siebner SJ
- Internetpräsenz der Deutschen Provinz der Jesuiten
- Internetpräsenz des Kolleg St. Blasien
- Internetpräsenz des Verbands Katholischer Internate und Tagesinternate (V.K.I.T.)
- Dossier zum Thema Missbrauch auf kolleg-st-blasien.de
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Manager im Namen des Herrn - Kurz-Porträt in der Badischen Zeitung vom 21. Mai 2008
- ↑ Vgl. Christian Füller: Ausweg Privatschulen? Was sie besser können, woran sie scheitern., Hamburg 2010, ISBN 978-3-89684-077-6
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