Johannes von Schwerin

Johannes von Schwerin

Johannes von Schwerin (auch Johann[es], Graf von Schwerin; als Erzbischof von Riga Johann[es] III.; † vor dem 19. Dezember 1300 in Anagni) war von 1294/95 bis 1300 Erzbischof von Riga.

Leben

Seine Eltern waren Gunzelin III. von Schwerin († 1274) und Margarete von Rostock. Erstmals urkundlich belegt ist Johannes für das Jahr 1267 als Domherr von Cammin oder Magdeburg. In dieser Eigenschaft war er damals als Anwärter für die nächste frei werdende Pfründe beim Schweriner Domkapitel vorgemerkt. Als Domherr von Schwerin ist er für das Jahr 1279 belegt; später stieg er dort zum Thesaurar auf.

Nach dem Tod des Rigaer Erzbischofs Johannes von Vechta 1294 wählte das Domkapitel Johannes von Schwerin zu dessen Nachfolger. Deshalb reiste er nach Rom, wo er nach dem Verzicht auf das Recht aus der Rigaer Wahl von Papst Bonifaz VIII. spätestens am 18. April 1295 zum Erzbischof von Riga ernannt und geweiht wurde.

1296/97 brachen die seit langem bestehenden Streitigkeiten zwischen der Stadt Riga und dem Deutschen Orden von Neuem aus, wobei es u. a. um die Errichtung einer Brücke ging. Obwohl sich der aus Flandern zurückgekehrte Erzbischof um eine Schlichtung bemühte, konnte er nicht verhindern, dass Rigaer Bürger am 30. September 1297 den Jürgenshof stürmten und 60 Ordensritter sowie den Komtur umbrachten. Nachdem es dem Orden unter der Führung des Landmeisters gelang, die Gegner zu besiegen, wurde Erzbischof Johannes auf der Ordensburg Fellin gefangengesetzt. Dort wurde er zu einem Vertrag genötigt, mit dem dem Orden die Verwaltung der Stifstgüter übertragen wurde. Durch eine Initiative des Papstes wurde Erzbischof Johannes freigelassen. Er verließ Riga und begab sich an die Kurie. Vor dem 19. Dezember 1300 starb er in Anagni. Sein Bestattungsort ist unbekannt.

Literatur

  • Bernhart Jähnig: Johannes, Graf von Schwerin († 1300). In: Erwin Gatz: Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1198–1448. ISBN 3-428-10303-3, S. 650.


Vorgänger Amt Nachfolger
Johann II. Erzbischof von Riga
1294/95–1300
Isarnus von Fontiano

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