Josef Kalina

Josef Kalina

Josef Kalina (* 19. Jänner 1958 in Wien) ist ein österreichischer Politiker (SPÖ), Unternehmer und ehemaliger Journalist. Er war von 2007 bis 2010 Mitglied des österreichischen Bundesrats. Von 2007 bis 2008 war er Bundesgeschäftsführer der SPÖ.

Leben

Kalina besuchte Volksschule und Gymnasium in Wien und schloss 1977 mit der Matura seine Schullaufbahn ab. Danach leistete er Zivildienst. Von 1978 bis 1983 arbeitete er als Kaufmännischer Angestellter (Bankkaufmann). Bereits in den Siebziger Jahren engagierte er sich in der Sozialistischen Jugend (SJ), wo er auch die späteren Bundeskanzler Alfred Gusenbauer, Werner Faymann und die späteren SPÖ-Politiker Doris Bures und Josef Cap kennenlernte[1]. Von 1982 an war er Landessekretär der Sozialistischen Jugend in Wien, danach Bundessekräter der SJ.

Seine Karriere als Journalist begann Kalina 1985 als Redakteur der Sozialistischen Korrespondenz, dem Pressedienst der SPÖ. 1987 wechselte er in die innenpolitische Redaktion der Arbeiterzeitung. 1989 kehrte er zur SPÖ zurück: Er wurde Leiter des Pressedienstes der Bundespartei.

Er hielt diese Position bis 1995 (ihm folgte Peter Pertl), als er unter Bürgermeister Michael Häupl zum Chef des Pressedienstes der Wiener Partei wurde.

1997 wechselte er wieder in die Bundespolitik: Er übernahm die Funktion des Sprechers von Bundeskanzler Viktor Klima und trat damit die Nachfolge von Karl Krammer an. Neben Andreas Rudas und Heinz Lederer war Kalina damals einer von drei Spin-Doctoren des Bundeskanzlers[2] (ein Begriff, der in Österreich erst in dieser Zeit in den Medien erstmals auftauchte). In dieser Position soll er unter anderem der Ideengeber für den berühmten Auftritt Klimas in Gummistiefeln bei einem Hochwasser im Jahr 1997 gewesen sein, auch wurden ihm zahlreiche Interventionen beim ORF nachgesagt.[3]

Kalina hielt diese Position drei Jahre lang, bevor er der Politik vorerst den Rücken kehrte: Er wechselte zur Kronen Zeitung.

Dort war er zunächst einfacher Redakteur im Chronik-Ressort und später Geschäftsführer des Gratis-Zeitungs-Bereichs der Mediaprint.[4]

2005 kehrte er zurück zur SPÖ: Er wurde Kommunikationschef der Partei unter Bundeskanzler Alfred Gusenbauer, mit den Aufgaben, eine stringente Linie in die öffentliche Kommunikation der Partei zu bringen und für eine häufigere Medienpräsenz des damaligen Oppositionschef Gusenbauer zu sorgen.[4] Seine Vorgängerin in dieser Funktion war Katharina Krawagna-Pfeifer.

Als Alfred Gusenbauer 2007 Bundeskanzler wurde, stieg Kalina zum Bundesgeschäftsführer der SPÖ auf. Er folgte damit seiner Parteikollegin Doris Bures. Mit ihm gemeinsam wurde Reinhard Winterauer zum Bundesgeschäftsführer bestellt, der die Kommunikation nach innen übernehmen sollte, während Kalina für die Präsentation der SPÖ nach außen zuständig war.[5] Im Juni 2008 legte er diese Funktion nieder. Ende 2008 gründete Kalina ein Beratungs- und PR-Unternehmen.[6]

Kalina übernahm am 22. November 2007 anstelle von Gertraud Knoll ein Mandat im österreichischen Bundesrat. Dieses übte er bis zum 24. November 2010 aus.

Kalina ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Einzelnachweise

  1. Die Presse, 10. Januar 2007, Seite 4
  2. Meldung auf www.news.at
  3. Die Presse, 13. Januar 2005, Seite 5
  4. a b Portrait im Magazin Datum
  5. Der Standard, 11. Januar 2007, Seite 3
  6. Kalina auf www.spoe.at

Weblinks


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