Landtagswahl in Schleswig-Holstein 1954

Landtagswahl in Schleswig-Holstein 1954
Landtagswahl 1954
(in %) [1]
 %
40
30
20
10
0
33,2
32,2
14,0
7,5
5,1
3,5
4,5
Sonst.
Gewinne und Verluste
Im Vergleich zu 1950
 %p
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
+5,7
+12,4
-9,4
+0,4
-4,5
-2,0
-2,6
Sonst.
Anmerkungen:
e Vergleichsergebnis 1954 DP
Landeswappen Schleswig-Holstein.png

Die Landtagswahl in Schleswig-Holstein 1954 war die dritte freie Wahl zum Landtag Schleswig-Holstein und fand am 11. Oktober 1954 statt. Die Regierung aus CDU, BHE und FDP wurde prinzipiell bestätigt, die SPD Schleswig-Holstein nach Stimmen, nicht nach Mandaten stärkste Kraft.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein 1950 hatte die SPD die absolute Mehrheit im Landtag eingebüßt. Das Wahlergebnis 1950 lautete:

Partei Stimmen Stimmanteil in % Sitze
SPD 360.188 27,5 19
BHE 306.570 23,4 15
CDU 258.967 19,8 16
DP 125.663 9,6 7
FDP 92.454 7,1 8
SSW 71.811 5,5 4
DRP 37.107 2,8
KPD 28.344 2,2
Sonstige 2,1

Die Wahlbeteiligung betrug 78,2 %.

Weder SPD noch Wahlblock konnte aufgrund der Mehrheitsverhältnisse eine Regierung bilden. Zünglein an der Wage wurde der BHE, der gemeinsam mit den bürgerlichen Parteien des Wahlblocks eine Regierung bildete. Ministerpräsident wurde Walter Bartram (siehe Kabinett Bartram). Für die SPD begann eine Zeit in der Opposition, die 38 Jahre dauern sollte. Die neue Landtagsmehrheit beendete die Bodenreform und kehrte zur vierjährigen Grundschule zurück. Nach nicht einmal einem Jahr musste Walter Bartram zurücktreten und Friedrich Wilhelm Lübke (CDU) wurde Ministerpräsident.

Die FDP erlitt 1952 nach dem Ausscheiden von Minister Hermann Andersen eine Spaltung. Vier Abgeordnete schieden aus der Fraktion des Wahlblocks aus und bildeten eine eigene FDP-Fraktion. Die anderen vier bildeten zunächst eine Fraktion der "demokratischen Sammlung" und traten später der CDU bei.

Wahlrecht

Der Landtag setzte die Sperrklausel 1951 auf 7,5 % hoch, um den SSW aus dem Landtag auszuschließen. Diese Klausel wurde vom Bundesverfassungsgericht jedoch für verfassungswidrig erklärt (BVerfGE 1, 208). Jedoch scheiterte der SSW mit 3,5 % der Stimmen bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein 1954 auch an der 5%-Klausel.

Wahlergebnis

Das amtliche Wahlergebnis lautete wie folgt:

Partei Stimmen Stimmanteil in % Sitze
SPD 396.073 33,2 25
CDU 384.875 32,2 25
BHE 228.597 14,0 10
FDP 92.454 7,5 5
SHB[2] 53.086 5,1 4
SSW 42.242 3,5
Sonstige 4,5

Die gewählten Mitglieder des Landtags sind der Liste der Mitglieder des Landtages Schleswig-Holstein (3. Wahlperiode) zu entnehmen.

Mit den Stimmen von CDU, BHE und FDP wurde am 11. Oktober 1954 Kai-Uwe von Hassel zum Ministerpräsidenten gewählt. Friedrich-Wilhelm Lübke hatte zuvor aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt erklärt (er starb 5 Tage später an Krebs).

Um das Amt des Landtagspräsidenten entspann sich ein Konflikt im Landtag. Gewählt wurde Walther Böttcher (CDU), obwohl die SPD nach Stimmen stärkste Partei geworden war. Die Koalition argumentierte, es käme auf die Mandate, nicht die Stimmen an, wer Parlamentspräsident werde.

Einzelnachweise

  1. Wahlberechtigte, Wähler und Stimmenverteilung in % Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein
  2. Schleswig-Holstein-Block: Wahlbündnis von Deutscher Partei (DP) und Schleswig-Holsteinischer Gemeinschaft

Quellen

  • Erich Maletzke, Klaus Volquartz: Der Schleswig-Holsteinische Landtag. 1983, Seite 80 ff.

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