- Kaffeebohnenöl
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Kaffeebohnenöl Rohstoffpflanze(n) Kaffeestrauch (Coffea arabica)
Herkunft Samen (roh und geröstet)
Farbe hellgelb (roh), grünlich- bis dunkelbraun (geröstet)
Inhaltsstoffe Ölsäure 8–10 %[1] Linolsäure 36–43 %[1] Palmitinsäure 35–42 %[1] Weitere Fettsäuren 7–11 % Stearinsäure, 4–7 % Arachinsäure, 4–7 % Behensäure, eventuell weitere Eigenschaften Dichte 0,928-0,952 kg/l bei 15 °C Schmelzpunkt 8 bis 9 °C[1] Iodzahl 76-101 Herstellung und Verbrauch Verwendung Kosmetik, Pharmazie, Chemische Industrie Kaffeebohnenöl ist ein Pflanzenöl, das aus rohen oder gerösteten Samen des Kaffeestrauchs (Coffea arabica) gewonnen wird. Es wird aufgrund toxischer Eigenschaften nur in geringen Mengen in der Ernährung eingesetzt, die Hauptverwendung findet es in Sonnenschutzmitteln und Körperlotionen.
Inhaltsverzeichnis
Gewinnung und Eigenschaften
Das Öl wird über eine Extraktion durch Dimethylether oder Petrolether aus den Samen des Kaffeestrauchs gewonnen. Dabei wird in der Regel eine Vorbehandlung mit Tetrachlorethan durchgeführt, um den Samen das ebenfalls vorhandene Wachs zu entziehen. Das Öl kann aber auch mit Hilfe von Schneckenpressen gewonnen werden[2]
Kaffeebohnenöl aus gerösteten Bohnen ist grün bis dunkelbraun gefärbt, das aus Ungerösteten dagegen ehr hellbraun bis gelb. Das Öl aus den gerösteten Bohnen besitzt den charakteristischen Kaffeegeruch, das aus den Ungerösteten ist allerdings fast geruchlos.
Der Schmelzpunkt des Kaffeebohnenöls liegt bei ca. 8 - 9 ° C., weshalb es bei Raumtemperatur also flüssig ist. Aufgrund des hohen Gehalts an Palmitinsäure wird es jedoch bei einer Temperatur von 3 bis 11° C. wieder fest(Erstarrungstemperatur: 3 - 11 ° C.)
Kaffeebohnenöl setzt sich zusammen aus ca. 8 - 10 % Ölsäure, etwa 36 - 43 % Linolsäure und ca. 35 - 42 % Palmitinsäure. Daneben sind auch etwa 7 - 11 % Stearinsäure, ca. 4 - 7 % Arachinsäure und etwa 4 - 7 % Behensäure enthalten. Außer dieses reichem Fettspektrums sind im Öl auch viele flüchtige Substanzen, va. Sterole wie ua. β-Sitosterol, Stigmasterol und Campesterol, zu finden.
Die Haltbarkeitszeit dieses Öls beträgt etwa ein Jahr.
Toxikologie
Toxische Wirkungen von Kaffeebohnenöl konnten in Experimenten an Laborratten mit Rohkaffeebohnenöl nachgewiesen werden. Dabei wirkte eine Einnahme von täglich 5 % Kaffeebohnenöl in der Nahrung nach 10 Tagen tödlich, bei der nachfolgenden histologischen Untersuchung wurde eine starke Verfettung der Leber sowie eine starke Atrophie der Hoden festgestellt. Bei der Hälfte kam es zu Wachstumsstörungen und zur Vergrößerung der Leber, histopathologische Veränderungen konnten allerdings nicht festgestellt werden.[3]
Nutzung
In der Küche
Für die Ernährung wird Kaffeebohnenöl nur in geringen Mengen genutzt, da es toxische Substanzen enthält.
In der Kosmetik
Die Hauptverwendung von Kaffeebohnenöl findet im Bereich der Kosmetik statt. Es eignet sich aufgrund seiner besonderen Zusammensetzung (hoher Grad an Unverseifbarem, wasserähnliche Dichte und sonnenschützende Eigenschaften) zur Herstellung von Sonnenschutzprodukten. Außerdem ist es auch in manchen Feuchtigkeitscremen und Körperlotionen enthalten, da es wegen seines hohen Anteils an Phytosterolen die Hautfeuchtigkeit erhöhen kann. Aufgrund dieser Feuchtigkeit spendenden Eigenschaft wird es auch, va. in Indien, zur Produktion von Seifen eingesetzt.
In der chemischen Industrie
In der chemischen Industrie dient das Kaffeebohnenöl zur Gewinnung von Sterolen und Sterolderivaten sowie zur Gewinnung von Vitamin D.
Literatur
- S. Krist, G. Buchbauer und C. Klausberger: Lexikon der pflanzlichen Fette und Öle. Springer Verlag, Wien 2008, ISBN 978-3-211-75606-5, S. 184–187.
Belege
- ↑ a b c d S. Krist, G. Buchbauer und C. Klausberger, 2008: Lexikon der pflanzlichen Fette und Öle. Springer Verlag, Wien. S. 184–187, ISBN 978-3-211-75606-5
- ↑ Kaffeebohnenöl. Abgerufen am 7. September 2010.
- ↑ A.H.M Terpstra, M.B Katan, M.P.M.E Weusten-van der Wouw, B de Roos, A.C Beynen: The hypercholesterolemic effect of cafestol in coffee oil in gerbils and rats. JNB - The Journal of Nutritional Biochemistry 11 (6), 2000; S. 311–317. (Abstract)
Weblinks
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