Kapfhalde

Kapfhalde

Die Kapfhalde ist ein mit der Verordnung vom 9. Mai 1983 durch das Regierungspräsidium Tübingen ausgewiesenes Naturschutzgebiet (NSG-Nummer 4.104) in Baden-Württemberg, im Norden der Gemeinde Rangendingen (Ortsteil Bietenhausen) des Zollernalbkreises, im Süden der Stadt Rottenburg am Neckar (Ortsteil Frommenhausen) und im Westen der Gemeinde Hirrlingen im Landkreis Tübingen.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Das rund 11,8 Hektar (ha) große Naturschutzgebiet Kapfhalde gehört zum Naturraum Obere Gäue. Es liegt auf einem ehemaligen Prallhang auf der rechten Seite der Starzel mit bis zu 90 m hohem Muschelkalkfelsen. Trockene und sonnenexponierte Flächen grenzen an feuchte, nasse oder schattige Bereiche und ermöglichen damit eine große Artenzahl. Am Hang finden sich in einem kleinräumigen Mosaik 14 verschiedene Pflanzengesellschaften mit Felspartien, Trockenrasen, Halbtrockenrasen, Sträuchern und Trockenhangwald als Lebensraum für insgesamt 350 Pflanzenarten.

Das Gebiet befindet sich auf einer Höhe von 420 m ü. NN. Eine touristische Erschließung besteht östlich über den Naturkundepfad Hirrlingen, von dort führt ein Rundwanderweg des Wanderwegenetzes an das Naturschutzgebiet. Ein weiterer Wanderweg führt durch das Tal der Starzel zwischen Bietenhausen und Frommenhausen.[1]

Schutzzweck

Wesentlicher Schutzzweck ist die Erhaltung des rechten Prallhanges der Starzel mitsamt seiner vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt.

Flora und Fauna

Die Kapfhalde bietet auch Lebensraum für 44 Rast- und 68 Brutvogelarten. Zu den Nistvögeln im Naturschutzgebiet zählen Mäusebussard, Turmfalke, Dohle, Hohltaube und Ringeltaube, Singdrossel und Misteldrossel. Von rund 400 Schmetterlingsarten, die im Schutzgebiet beobachtet wurden, stehen 30 auf der Roten Liste der gefährdeten Arten, darunter Dunkelbrauner Bläuling, Ordensband, Hainveilchen-Perlmutterfalter, Rostbraunes Wiesenvögelchen, Zwergbläuling, Segelfalter, Scheckenfalter, Schwalbenschwanz und Nierenfleck. Dazu kommen eine größere Artenzahl an süd- und osteuropäischen Schnecken. Unter den Pflanzenarten sind elf schützenswerte Arten, darunter die Türkenbundlilie und sechs Orchideen. Der dortige Ulmen-Auenwald gehört auch zu den selteneren Biotptypen.[2][3]

Siehe auch

Literatur

  • Regierungspräsidium Tübingen (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Tübingen. Thorbecke, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-7995-5175-5.

Einzelnachweise

  1. www.igv-hirrlingen.de/dokumente/lehrpfad_hirrlingen.pdf
  2. http://www2.lubw.baden-wuerttemberg.de/public/abt2/dokablage/oac_12/wuerdigung/4/4104.htm
  3. Regierungspräsidium Tübingen (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Tübingen. Seite 503f. Thorbecke, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-7995-5175-5.

Weblinks

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