Karl-Heinz Kohl

Karl-Heinz Kohl

Karl-Heinz Kohl (* 24. November 1948 in Fürth) ist ein deutscher Ethnologe. Seit 1996 ist er Professor für Kultur- und Völkerkunde am Institut für Ethnologie und Direktor des Frobenius-Instituts an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Er ist außerdem Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Von 1968 bis 1975 studierte Karl-Heinz Kohl Religions- und Geistesgeschichte, Geschichte und Philosophie, Religionswissenschaft und Ethnologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen und an der Freien Universität Berlin. 1975 folgte ein erster Forschungsaufenthalt in Mittelflores und Westneuguinea. Nach Tätigkeiten als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten Utrecht und Berlin promovierte er 1980 in Berlin. Der Promotion folgten eine Tätigkeit als wissenschaftliche Leitung einer Ausstellung, als wissenschaftlicher Angestellter in Berlin und ein längerer Forschungsaufenthalt auf Ostflores. 1986 habilitierte sich Kohl an der Freien Universität Berlin im Fach Religionswissenschaften. 1988 folgte die Berufung zum Professor für Allgemeine Ethnologie am Institut für Ethnologie und Afrika-Forschung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit 1996 ist Karl-Heinz Kohl Professor für Kultur- und Völkerkunde am Institut für Ethnologie und Direktor des Frobenius-Instituts an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Ausstellungen (Auswahl)

  • 1980 - 1981: "Mythen der Neuen Welt. Zur Entdeckungsgeschichte Lateinamerikas", Martin-Gropius-Bau, Berlin
  • 1996: "Das exotische Ding. Geschichten einer Sammlung", Universität Mainz
  • 2001 - 2002: "New Heimat" im Kunstverein, Frankfurt am Main

Bibliographie (Auswahl)

Monographien:

  • Exotik als Beruf. Zum Begriff der ethnographischen Erfahrung bei B. Malinowski, E. E. Evans-Pritchard und C. Lévi-Strauss. Studien und Materialien der anthropologischen Forschung, Bd. IV/1. B. Wiesbaden: Heymann Verlag, 1979, XVIII + 123 S. Neuauflage: Campus Verlag, Frankfurt am Main/New York, 1986.
  • Entzauberter Blick. Das Bild vom guten Wilden und die Erfahrung der Zivilisation. Berlin: Medusa Verlag, 1981, 319 S., 15 Abb. Neuauflage: Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main, 1986.
  • Abwehr und Verlangen. Zur Geschichte der Ethnologie. Frankfurt am Main/New York: Campus Verlag, Edition Qumran, 1987, 176 S., 17 Abb.
  • Ethnologie - die Wissenschaft vom kulturell Fremden. Eine Einführung. München: C. H. Beck, 1993, 201 S., 2. Auflage 2000.
  • Der Tod der Reisjungfrau. Mythen, Kulte und Allianzen in einer ostindonesischen Lokalkultur. Religionsethnologische Studien des Frobenius-Instituts Frankfurt am Main, Bd. 1. Stuttgart/Berlin/Köln: Kohlhammer, 1998, 303 S., 25 Abb.
  • Die Macht der Dinge. Geschichte und Theorie sakraler Objekte. München: C. H. Beck, 2003, 304 S., 24 Abb.

Herausgaben:

  • (zus. mit Holger Jebens)): The End of Anthropology? Wantage: Sean Kingston 2011, 262 S
  • Mythen der neuen Welt. Zur Entdeckungsgeschichte Lateinamerikas. Berlin: Fröhlich & Kaufmann, 1982, 358 S.
  • (zus. mit Hartmut Zinser und Friedrich Stentzler): Foedera naturai. Klaus Heinrich zum 60. Geburtstag. Würzburg: Königshausen & Neumann, 1989, 431 S.
  • (zus. mit Heinzarnold Muszinski und Ivo Strecker): Die Vielfalt der Kultur. Ethnologische Aspekte von Verwandtschaft, Kunst und Weltauffassung. Ernst Wilhelm Müller zum 65. Geburtstag. Berlin: Dietrich Reimer, 1990, 678 S.
  • Mythen im Kontext. Ethnologische Perspektiven. Frankfurt am Main: Campus Verlag, 1992, 164 S.
  • (zus. mit Hubert Cancik und Burkhard Gladigow): Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe, Bd. III: Gesetz-Kult. Stuttgart/Berlin/Köln: Kohlhammer, 1993, 488 S.
  • Das exotische Ding. Geschichten einer Sammlung (Ausstellungskatalog), Institut für Ethnologie und Afrika-Studien der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz 1996, 225 S.
  • (zus. mit Hubert Cancik und Burkhard Gladigow): Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe, Bd. IV: Kultbild-Rolle. Stuttgart/Berlin/Köln: Kohlhammer, 1998, 476 S.
  • (zus. mit Christian F. Feest): Hauptwerke der Ethnologie. Stuttgart: Kröner-Verlag, 2001, 568 S.
  • (zus. mit Nicolaus Schafhausen): New Heimat (Ausstellungskatalog Frankfurter Kunstverein). New York: Lukas & Sternberg, 2001, 136 S., Abb.
  • (zus. mit Hubert Cancik und Burkhard Gladigow): Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe, Bd. V: Säkularisierung - Zwischenwesen. Stuttgart/Berlin/Köln: Kohlhammer, 2001, 512 S.
  • (zus. mit Editha Platte): Gestalter und Gestalten. Hundert Jahre Völkerkunde in Frankfurt am Main. Frankfurt am Main: Strömfeld, 2006, 281 S., Abb.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Karl-Heinz Funke — en 2006 Mandats Ministre fédéral de l Alimentation, de l Agriculture et des Forêts d Allemagne …   Wikipédia en Français

  • Karl-Heinz Weyrich — (* 24. Dezember 1925; † 11. September 2002) war ein Politiker der SPD. Von 1975 bis 1991 war er Mitglied des Landtages Rheinland Pfalz. Während seines Berufslebens wohnte er in Altrip, seinen Ruhestand verbrachte er in Dirmstein, auf dessen… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl-Heinz Schreiber — Karlheinz Schreiber (* 25. März 1934 in Petersdorf (Thüringen)) ist ein deutscher Waffenhändler, der mehrfach deutsche Politiker mit Millionenbeträgen bestochen haben soll. Er gilt als eine der Schlüsselfiguren in der CDU Spendenaffäre um Helmut… …   Deutsch Wikipedia

  • Kohl (Familienname) — Kohl ist ein deutschsprachiger Familienname. Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

  • Heinz Riesenhuber — Heinz Riesenhuber, 1987 Heinz Riesenhuber (* 1. Dezember 1935 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Politiker (CDU). Er ist das älteste Mitglied im aktuellen 17. Deutschen Bundestag und aktueller Alterspräsident …   Deutsch Wikipedia

  • Heinz Riesenhuber — au congrès de la CDU, en 1986 à Mayence …   Wikipédia en Français

  • Karl-Hans Laermann — Mandats Ministre fédéral de l Éducation et de la Science d Allemagne 4 février …   Wikipédia en Français

  • Heinz Schwarz — erhält 1989 die Auszeichnung Mérite Européen Heinz Schwarz (* 24. Juli 1928 in Leubsdorf) ist ein deutscher Politiker (CDU) …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Valentin — porträtiert von Eugen Rosenfeld Karl Valentin [ faləntin] (* 4. Juni 1882 in München; † 9. Februar 1948 in Planegg bei München) hieß mit bürgerlichem Namen …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Kittsteiner — (* 20. Juni 1920 in Worzeldorf; † 12. August 2011 in Nürnberg[1]) ist ein ehemaliger deutscher Radrennfahrer. 1940 wurde Karl Kittsteiner Deutscher Amateur Meister auf der Straße, 1942 belegte er den dritten Platz. 1943 gewann er Rund um Köln und …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”