- Karl Josef Höltgen
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Karl Josef Höltgen (* 2. November 1927 in Haan, Rheinland[1]; † 25. August 2011 in Erlangen) war ein deutscher Literaturwissenschaftler und Hochschullehrer.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Höltgen erhielt nach dem Zweiten Weltkrieg durch seine Tätigkeit im Bonner Studentenbautrupp den Zugang zum Studium. Er studierte Germanistik, Anglistik und Philosophie in Bonn und Leicester. In Bonn begann dann auch seine akademische Laufbahn als Hochschullehrer.
Von 1968 bis 1996 war er ordentlicher Professor an der Universität Erlangen-Nürnberg. Er war dort Inhaber des Lehrstuhls für Englische Literaturwissenschaft und Englische Philologie. Höltgen war mehrfach Mitglied des Senats und von 1972 bis 1973 Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg.
Auch nach seiner Emeritierung war Höltgen weiterhin als Hochschullehrer aktiv und hielt Vorlesungen.[2]
Höltgen war Visiting Fellow des Linacre College der Universität Oxford und des Clare Hall College der Universität Cambridge.
Höltgen war Gründungsmitglied und 2. Vorsitzender der Deutsch-Britischen Gesellschaft Nürnberg und engagierte sich dabei insbesondere für die Förderung von Städtepartnerschaften, insbesondere von Erlangen mit Stoke-on-Trent.
In Anerkennung seiner Verdienste um die deutsch-britische Freundschaft und die deutsch-britischen Kulturbeziehungen ernannte ihn 1998 Königin Elisabeth II. zum Officer of the Order of the British Empire.[3]
Höltgen war verheiratet und hatte einen Sohn.
Forschungsschwerpunkte
Höltgens wissenschaftliches Interesse galt zunächst dem Werk von Else Lasker-Schüler. Seine Bonner Dissertation von 1955 stellte einen Neuansatz in der literaturwissenschaftlichen Interpretation des Werkes der jüdischen Dichterin dar. Besonders in seiner Analyse des Gedichtes Ein alter Tibetteppich machte er auf die Bedeutung des Teppichs in Lasker-Schülers Gesamtwerk aufmerksam und zog Vergleiche zu anderen Werken der deutschen und europäischen Literatur. So nennt Höltgen als mögliche Vorbilder das Gedicht Auf eine Lampe von Eduard Mörike, das berühmte Gedicht Teppich des Lebens von Stefan George und John Keats´ Ode on a Grecian Urn.[4]
Im Bereich der englischen Literatur beschäftigte sich Höltgen besonders mit der Literatur vom 16. Jahrhundert bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts. Hierzu gehörten die Werke von John Milton, Robert Burton und die Gedichte der Metaphysical Poets. Höltgen galt als Spezialist für die Emblematik-Literatur[5][6] und veröffentlichte unter dem Titel Aspects of the Emblem unter anderem eine Studie zu Francis Quarles.
Höltgen war beratender Mitherausgeber des von Erwin Wolff geleiteten DFG-Projekts „Gesamtausgabe der Werke Anthony Ashley Coopers, Third Earl of Shaftesbury“. Er veröffentlichte mehrere eigene Bücher und zahlreiche wissenschaftliche Artikel, hauptsächlich zur englischen Lyrik.[7]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Untersuchungen zur Lyrik Else Lasker-Schülers Lebenslauf Karl Josef Höltgen, S. 155 (Auszüge bei Google Books)
- ↑ Prof. Dr. Höltgen zum 75. Geburtstag Mitteilung der Universität Erlangen-Nürnberg vom 25. Oktober 2002
- ↑ Prof. Dr. Karl Josef Höltgen zum 80. Geburtstag Mitteilung der Universität Erlangen-Nürnberg vom 25. Oktober 2007
- ↑ Ein alter Tibetteppich Freiburger Anthologie - Lyrik und Lied
- ↑ Gerhard F. Strasser/Mara R. Wade (Hgg.): Die Domänen des Emblems: Außerliterarische Anwendungen der Emblematik Rezension in: sehepunkte 5 (2005), Nr. 7/8
- ↑ Beyond the Book: The Emblem in early modern culture - über das Emblembuch hinaus: Das Emblem in der europäischen Kultur der frühen Neuzeit AHF-Information Nr. 38 vom 17. Juni 1999
- ↑ Publikationsverzeichnis von Karl Josef Höltgen Homepage der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
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