Karl Krummacher

Karl Krummacher
Karl Krummacher , 1953
Die Kartenspieler, Ölgemälde, 1909
Birkenweg, Ölgemälde, ca. 1939
Kate im Winter, Ölgemälde, 1935

Karl Krummacher (* 8. April 1866 in Elberfeld; † 20. Juni 1955 in Worpswede) war ein deutscher Maler des Impressionismus und aktiv in der Künstlerkolonie Worpswede.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Karl Krummacher stammte aus einer sehr alten Ratsherren- und Pastorenfamilie aus Westfalen. Sein Vorfahr Henrik (*1534) war Ratsherr in Warendorf. Sein Vater Karl Emil Krummacher war reformierter Theologe, Pfarrer und Superintendent in Elberfeld, seine Mutter stammte aus der wohlhabenden Bielefelder Familie Syberberg. Sie förderte die künstlerische Entwicklung ihres Sohnes.

Er war Zeitgenosse der Gründer der Künstlerkolonie Worpswede, die 1889 entstand. Mit einigen der „Alten Worpsweder“ studierte er von 1884 bis 1891 an der Kunstakademie Düsseldorf. Dort gehörte auch er der Studentenverbindung „Tartarus“ an, bei der er Mackensen und Modersohn traf.

Später ging er nach München, Später war er in der sich rasch entwickelnden Kunstszene in München tätig. Darauf besuchte er die Kunsthochschule in Weimar. Auf Einladung seines Kommilitonen Fritz Mackensen besuchte er 1893 das Moordorf Worpswede, das durch das Teufelsmoor und seine bäuerliche Bevölkerung gekennzeichnet war. Krummacher zweifelte zunächst an seinem Talent als Maler und arbeitete als - recht viel gelesener - Schriftsteller und Kunstkritiker in Berlin.

Auf Anraten seines Freundes Carl Vinnen kehrte er 1899 endgültig nach Worpswede zurück. Er lebte in der ersten Zeit mit der jungen Familie bei Bauern auf dem 'Begunenhof'. Als Maler erfolgreich geworden, konnte er das Haus von Fritz Overbeck am Hemberg im Dorf erwerben. Daneben blieb er schriftstellerisch aktiv, viele Artikel und Berichte aus seiner Wahlheimat wurden veröffentlicht.

Bis zu seinem Tod 1955 lebte er in Worpswede. Der liberale Demokrat gehörte viele Jahre dem dortigen Gemeinderat an. Zur Zeit des Nationalsozialismus verspottete er die örtlichen Nazigrößen und wurde verhaftet, aber auf Druck der Worpsweder bald wieder freigelassen.

1954 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Krummachers Malstil ist dem Impressionismus zuzuordnen, er war ein Kenner der französischen Impressionisten. Seine Motive wurden die Landschaft, aber besonders auch die Bauern und die „kleinen Leute“ aus Worpswede. Im Ort war er sehr beliebt, ging in den Häusern ein und aus, wobei viele bemerkenswerte Portraits entstanden. Mit allen Mitgliedern der Künstlerkolonie hegte er lange Freundschaften. Seine Tochter Gertrud war mit Otto Modersohns Tochter Elsbeth eng befreundet. Auch Heinrich Vogeler war mit seiner Familie häufiger Gast in Krummachers Haus.

Karl Krummacher überlebte die meisten Maler der Künstlerkolonie. Nur Fritz Mackensen († 1953) hat ihn noch lange begleitet. Das Familiengrab Krummacher liegt auf dem Friedhof der Zionskirche.

Anlässlich seines 50. Todestages im Jahre 2005 gab es eine umfangreiche Gedächtnissaustellung in der Worpsweder Kunstschau. Zu dieser Gelegenheit wurde das Buch : "Karl Krummacher ein Worpsweder Impressionist" von seiner Enkelin Uta Hosenfeld veröffentlicht.

Werke (Auswahl)

Gemälde:

  • Die Kartenspieler (Familienbesitz)
  • Birken in Worpswede
  • Worpswede im Winter
  • Zionskirche vom Westen

Literatur

  • Uta Hosenfeld: Karl Krummacher, ein Worpsweder Impressionist, edition fischerhuder Kunstbuch-Verlag im Bauernhaus (2005), ISBN 3-88132-265-5

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Karl Emil Krummacher — (* 8. Juli 1830 in Langenberg (Rheinland); † 28. Februar 1899 in Elberfeld (heute: Wuppertal)), war ein reformierter Theologe. Karl Emil Krummacher war der Sohn des Emil Wilhelm Krummacher und der jüngerer Bruder von Hermann Friedrich Krummacher… …   Deutsch Wikipedia

  • Krummacher (Familie) — Die Familie Krummacher stammt ursprünglich aus Westfalen. Der Name geht auf eine Flur und Hofbezeichnung in Warendorf zurück. Nach dem westfälischen Frieden wanderte der evangelische Zweig der Familie in die evangelische Grafschaft Tecklenburg… …   Deutsch Wikipedia

  • Krummacher — ist der Familienname folgender Personen: Mitglieder der Theologen Familie Krummacher Christoph Krummacher (* 1949), deutscher evangelischer Theologe Cornelius Krummacher (1824–1884), deutscher evangelischer Theologe Emil Wilhelm Krummacher… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl-Michael Krummacher — (* 8. Juni 1948 in Heidelberg) ist ein deutscher Bratschist. Er entstammt der traditionsreichen Künstler und Gelehrtenfamilie Krummacher. Nach dem Besuch des Heidelberger Kurfürst Friedrich Gymnasiums hat Krummacher an der Freiburger Musik… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Bischoff (Germanist) — Karl Bischoff (* 19. Mai 1905 in Aken (Elbe); † 25. November 1983 in Mainz) war ein deutscher Germanist und Hochschullehrer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Karl von Scheven — Karl Heinrich Albert von Scheven (* 16. Februar 1882 in Leopoldshagen; † 7. Oktober 1954 in Bad Wiessee) war ein evangelischer Theologe und erster Bischof der Pommerschen Evangelischen Kirche. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Weitere Ämter und… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Schapper (Widerstandskämpfer) — Karl Schapper (* 27. August 1879 in Groß Möringen; † 1. Februar 1941 in Berlin Plötzensee) war ein katholischer Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Karl Schapper, ca. 1930 Karl Schapper stammt aus einer evangelischen Pfarrerfamilie… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Adolf Eichmann — Adolf Eichmann, 1933 Karl Adolf Eichmann (* 19. März 1906 in Solingen; † 31. Mai 1962 in Ramla bei Tel Aviv, Israel), SS Obersturmbannführer, war als Leiter des für die Organisation der Vertreibung und D …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich-Wilhelm Krummacher — Krummacher 1960 Friedrich Wilhelm Gustav Adolf Daniel Theodor Krummacher (* 3. August 1901 in Berlin; † 19. Juni 1974 in Altefähr) war ein evangelischer Theologe und von 1955 bis 1972 Bischof der Pommerschen Evangelischen Kirche …   Deutsch Wikipedia

  • Johann-Henrich Karl Daniel Krummacher — Johann Henrich Krummacher im Jahr 2007 Johann Henrich Karl Daniel Krummacher (* 27. Dezember 1946 in Heidelberg; † 25. Februar 2008 in Stuttgart) war ein deutscher evangelischer Geistlicher, Publizist und …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”