- Karl Nötzel
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Karl Nötzel (* 30. August 1870 in Moskau; † 29. Dezember 1945 in München) war ein deutsch-russischer Schriftsteller und Sozialphilosoph evangelischer Konfession.
Karl Nötzel machte 1889 sein Abitur in Wiesbaden. 1893 promovierte er an der Universität Freiburg i. Br. in Chemie. Von 1893 bis 1909 war er als Chemiker in Russland tätig. In den 1920er Jahren war er Vorsitzender des Schutzverbandes deutscher Schriftsteller in Bayern. Er hielt später Vorträge an der Volkshochschule.
Noetzel wurde vor allem bekannt als Übersetzer von russischen Schriftstellern wie Dostojewski, Gogol, Leskow, Solowjow, Tolstoi. 1919 veröffentlichte Noetzel die erst zweite deutsche Übersetzung des Dostojewski-Werkes Die Brüder Karamasoff. 1921 fertigte er die erste deutsche Übersetzung von Gogols Novellenzyklus Mirgorod an. Er schrieb für die zweite Auflage des Lexikons Religion in Geschichte und Gegenwart die Artikel über Dostojewsky, Tolstoi, Solowjoff, die russische Literaturgeschichte und die russische Religionsphilosophie.
Werke
- Die Grundlagen des geistigen Russlands. Versuch einer Psychologie des russischen Geisteslebens (1917) online lesen
- Vom Umgang mit Russen. Gespräche mit einem russischen Freunde (1921) online lesen
Literatur
- Heinrich Stammler: Karl Noetzel, 30. August 1870 – 29. Dezember 1945. In: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas Bd. 4 (1956), S. 227-229.
- Heinrich Stammler: In memoriam Karl Noetzel, * 30. August 1870 in Moskau, † 29. Dezember 1945 in München. In: Osteuropa Bd. 20 (1970), S. 879f.
Weblinks
- Literatur von und über Karl Nötzel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Gunnar Anger: Karl Nötzel. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- Das heutige Russland - Tolstoi von Karl Nötzel, 1915. Eine Einführung in das heutige Russland an der Hand von Tolstois Leben und Werken
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