Kathedrale von Swartnoz

Kathedrale von Swartnoz
Kathedrale von Swartnoz
Զվարթնոց
Staat: Armenien Armenien
Provinz: Armawir
Koordinaten: 40° 10′ N, 44° 24′ O40.162544.403333333333Koordinaten: 40° 10′ N, 44° 24′ O
Zeitzone: UTC+4
Kathedrale von Swartnoz (Armenien)
Kathedrale von Swartnoz
Kathedrale von Swartnoz

Die Kathedrale von Swartnoz (armenisch Զվարթնոց, russisch Звартноц) ist die Ruine einer im 7. Jahrhundert erbauten Palastkirche. Sie liegt in der Provinz Armawir in Armenien, etwa 10 km westlich von Jerewan, auf halbem Wege nach Etschmiadsin und in Nähe des internationalen Flughafens von Jerewan. Der Name bedeutet übersetzt so viel wie Ort der Himmlischen Engel.

Geschichte

Ruine der Kathedrale
Plan der Kathedrale, Skizze von Toros Toramanjan

Zwischen 643 und 652 erbaute der Katholikos Nerses III. (genannt Der Erbauer) die Kathedrale des Heiligen Georg an einem Ort, wo ein Treffen zwischen dem König Trdat III. und Gregor der Erleuchter stattgefunden haben soll. 930 wurde die Kirche durch ein Erdbeben zerstört und ist erst im 20. Jahrhundert wiederentdeckt worden. Ausgrabungen zwischen 1900 und 1907 legten die Grundmauern der Kathedrale und die Reste des Palastes des Katholikos und eines Weingutes frei. In den letzten Jahren wurden einige Mauern sowie Säulen mit Kapitellen und Bögen wieder aufgestellt und teilweise durch Rekonstruktionen ergänzt.

Das Innere der mit Fresken geschmückten Palastkirche hatte die Form eines Griechischen Kreuzes mit drei Achsen, die äußere Form war dagegen ein 32-seitiges Vieleck, das aus der Ferne wie ein Kreis erscheint.

Heutige Gelehrte stimmen der Schlussfolgerung von Toros Toramanjan zu, der bei den Ausgrabungen mitgearbeitet hatte, dass das Gebäude drei Stockwerke hatte.

Einige Quellen behaupten, dass die Kathedrale auf einer der Fresken in der Sainte-Chapelle in Paris auf dem Berg Ararat stehend dargestellt sei. Das ist jedoch wenig wahrscheinlich, da dieses Fresko erst mehr als 300 Jahre nach Zerstörung der Kirche entstand.

Zusammen mit den Kirchen von Etschmiadsin sowie den Klöstern von Haghpat und Sanahin im Norden Armeniens wurde Swartnoz im Jahr 2000 in die UNESCO-Weltkulturerbeliste aufgenommen.

Eine Zeichnung der Kathedrale ist auf der ersten Ausgabe dem armenischen 100-Dram-Schein abgebildet und ein Modell der Kathedrale kann im Historischen Museum in Jerewan besichtigt werden. Die Ruinen von Swartnoz sind eine beliebte Filmkulisse. Dort wurden beispielsweise Szenen der Opernverfilmung Norma gedreht.

Literatur

  • Karoly Gink - Karoly Gombos: Armenia: Landscape and Architecture. Budapest 1974.
  • Christina Maranci: Medieval Armenian Architecture: Constructions of Race and Nation. Leuven 2001.
  • Annegret Plontke-Lüning: Frühchristliche Architektur in Kaukasien. Die Entwicklung des christlichen Sakralbaus in Lazika, Iberien, Armenien, Albanien und den Grenzregionen vom 4. bis zum 7. Jh. Wien 2007.

Weblinks

 Commons: Swartnoz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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