- Musa Roba-Kinkal
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Musa Roba-Kinkal (* 16. August 1989 in Arsi, Äthiopien) ist ein deutscher Langstreckenläufer äthiopischer Herkunft.
Roba-Kinkal wuchs als Sohn eines Bauernehepaars in Äthiopien auf und begeisterte sich bereits in seiner Kindheit für den Laufsport. Nachdem sein politisch engagierter Vater verschollen und sein Bruder ermordet worden war, schaffte ihn sein Onkel 2005 zu seiner eigenen Sicherheit außer Landes. Statt wie geplant in Kanada landete er jedoch zunächst in einem Kinderheim in Frankfurt. Seit 2006 lebt er im nahen Gelnhausen, wo er von einem Einheimischen adoptiert wurde sich dem TV Gelnhausen anschloss.[1]
Bald feierte Roba-Kinkal zahlreiche Erfolge im Jugend- und Juniorenbereich. 2007 wurde er Deutscher A-Jugend-Meister im 10-Kilometer-Straßenlauf, Vizemeister im Crosslauf und jeweils Dritter im 3000-Meter-Lauf in der Halle und im Freien. Außerdem belegte er in der Juniorenklasse den dritten Platz bei den Deutschen Meisterschaften im 10.000-Meter-Lauf. Im folgenden Jahr verteidigte er seinen Titel im Straßenlauf erfolgreich. 2009 wurde er bei den Leichtathletik-U23-Europameisterschaft enin Kanaus Zehnter im 5000-Meter-Lauf und belegte bei der Crosslauf-Europameisterschaft in Dublin in der Altersklasse U23 den neunten Rang. Außerdem wurde er bei den Deutschen Meisterschaften in der Juniorenklasse über 10.000 Meter sowie in der Hauptklasse im 5000-Meter-Lauf hinter Arne Gabius jeweils Zweiter.
2010 wechselte Roba-Kinkal zum TV Wattenscheid 01, wo er bei Alexander Mikitenko, dem Ehemann der erfolgreichen Langstreckenläuferin Irina Mikitenko trainierte. Beim Paderborner Osterlauf belegte er in 28:50 min den neunten Platz im auf der 10-Kilometer-Strecke. Nachdem er bei den Deutschen Meisterschaften in Ohrdruf Dritter geworden war und mit 28:41,60 min die erforderliche Qualifikationsnorm unterboten hatte, machte er sich Hoffnungen auf die Teilnahme an den Europameisterschaften in Barcelona.[2] Letztlich erhielten aber Titelverteidiger Jan Fitschen, Christian Glatting und Hindernislaufspezialist Filmon Ghirmai den Vorzug. Daneben gewann er das Rennen bei der Berliner City-Nacht.
Roba-Kinkal folgte dem Ehepaar Mikitenko 2011 zum SC Gelnhausen. Im April gab er sein Debüt auf der Halbmarathondistanz und wurde bei den Deutschen Meisterschaften in Griesheim mit einer Zeit 1:04:30 h Zweiter hinter André Pollmächer.[3] Drei Wochen später siegte er bei den Deutschen Meisterschaften in Essen im 10.000-Meter-Lauf.[4] Über dieselbe Distanz gewann er bei den U23-Europameisterschaften in Ostrava die Bronzemedaille. Bei den Deutschen Meisterschaften in Kassel belegte er über 5000 Meter den vierten Rang. Eine Woche später gelang ihm bei der Berliner City-Nacht die erfolgreiche Titelverteidigung.
Musa Roba-Kinkal ist seit 2011 mit der äthiopischen Langstreckenläuferin Fate Tola verheiratet.[5]
Weblinks
- Athletenporträt von Musa Roba-Kinkal bei der IAAF (englisch)
- Athletenporträt von Musa Roba-Kinkal auf leichtathletik.de
- Athletenporträt von Musa Roba-Kinkal auf der Website des SC Gelnhausen
Einzelnachweise
- ↑ Frankfurter Rundschau: Warten auf den deutschen Pass, 22. November 2008
- ↑ Der Westen.de: Glatting Deutscher Meister, Roba-Kinkal Dritter, 2. Mai 2010
- ↑ leichtathletik.de: André Pollmächer krönt Comeback mit Titel, 17. April 2011
- ↑ Runner’s World: Musa Roba-Kinkal und Sabrina Mockenhaupt siegen souverän, 8. Mai 2011
- ↑ leichtathletik.de: Flash-News des Tages, 12. Mai 2011
Kategorien:- Langstreckenläufer (Deutschland)
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