- Kleiner Wall
-
Kleiner Wall Gewässer Havel Geographische Lage 52° 33′ 17″ N, 13° 13′ 13″ O52.55472222222213.220277777778Koordinaten: 52° 33′ 17″ N, 13° 13′ 13″ O Länge 88 m Breite 46 m Fläche 0,2169 ha Der Kleine Wall (auch Liebesinsel) ist eine Flussinsel der Havel in Berlin. Sie gehört zum Ortsteil Hakenfelde des Bezirks Spandau.
Die rund 0,22 Hektar große Insel[1] hat eine Länge von rund 90 und eine Breite von rund 50 Metern. Sie liegt im als Spandauer See bezeichneten Havelabschnitt gegenüber dem Spandauer Nordhafen und der Maselake-Bucht, 90 Meter unterhalb (südlich) der Spandauer-See-Brücke und 330 Meter nördlich der erheblich größeren Insel Eiswerder.
Die von Pappeln, Linden, Kastanien und Ahornbäumen bestandene Insel ist in Privatbesitz. Sie ist umgeben von Bootsstegen, die zu rund 20 Kleingartenparzellen gehören. Zentrales Gebäude ist das Restaurant Zur Liebesinsel in der Inselmitte. Die erst 1998 umgebaute und sanierte Gaststätte[2] ist seit 2008 geschlossen.[3] Zu Betriebszeiten war das Lokal nur mit einer restauranteigenen Fähre erreichbar, die per Telefon vom Havelufer aus angefordert werden konnte.[4]
Das Gebäude soll um 1880 gebaut worden sein. Andere Angaben, nach denen das Haus 1905 von einem Spandauer Baumeister erbaut wurde[5], sind unwahrscheinlich, da bereits 1901 der Anglerverein Einigkeit Spandau 1901 in dieser Gaststätte seine Gründungsversammlung abhielt.[6] Das schmale Haus verfügt über einen Turm, der angeblich nach dem Vorbild des Binger Mäuseturms errichtet wurde. Sehr wahrscheinlich wurde der „Spandauer Mäuseturm“ von der Spandauer Garnison als Aussichtspunkt genutzt. [5] Denn sowohl der Kleine Wall wie auch die stromaufwärts gelegene Schwesterinsel Großer Wall dienten im ausgehenden 19. Jahrhundert militärischen Zwecken und Übungen. Das gegenüberliegende, westliche Havelufer an der Straße Havelschanze war Teil des Festungsbereichs des 1873 zur Festungsstadt ausgebauten Spandau und zählte zum 1. Bataillon des 3. Garde-Grenadier-Regiments „Königin Elisabeth“. Die Namensgebung der Inseln geht nach der Darstellung von Klaus-Dieter Wille auf diese Zeit der 1903 entfestigten Stadt zurück. So sei Wall hier kein geographischer, sondern ein militärischer Begriff. Auch der Zweitname Liebesinsel soll sich bereits in dieser Zeit gebildet haben, da die Soldaten die Insel als Liebesnest nutzten. [7]
Literatur
- Klaus-Dieter Wille: Zwei Inseln und ein „Mäuseturm“ in der Havel. In: 42 Spaziergänge in Charlottenburg und Spandau. Berliner Kaleidoskop Band 17, Verlag Bruno Hessling, Berlin 1976, ISBN 3-7769-0152-7, S. 103–107.
Weblinks
- Capital Lebensart Inselfoto mit Gesamtdraufsicht von oben.
Einzelnachweise
- ↑ Berliner Stadtplan, Kleiner Wall
- ↑ Matthias Kunert: Gaststätte auf der Liebesinsel nach Komplett-Umbau eröffnet. In: Berliner Zeitung, 9. April 1998.
- ↑ Die Kleine Liebesinsel kann man sogar kaufen. In: B.Z., 1. August 2010.
- ↑ Berlin online, Der Ortsteil Hakenfelde (auf Bild 7 klicken)
- ↑ a b Klaus-Dieter Wille: Zwei Inseln und …, S. 106
- ↑ Anglerverein Einigkeit Spandau 1901 e.V., Vereinsgeschichte
- ↑ Klaus-Dieter Wille: Zwei Inseln und …, S. 105ff
Kategorien:- Insel (Europa)
- Insel (Berlin)
- Binneninsel (Havel)
- Berlin-Hakenfelde
Wikimedia Foundation.