- Gardekorps
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Dem Gardekorps gehörten bis 1918 sämtliche Gardetruppenteile der Königlich-Preußischen Armee an. Sie hatten – mit Ausnahme des Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiments Nr. 4, das zeitweilig in Koblenz stationiert war – grundsätzlich ihre Garnison in der preußischen Haupt- und Residenzstadt Berlin sowie der Residenz Potsdam und den Städten und Gemeinden zwischen Berlin und Potsdam, die erst 1920 zu Groß-Berlin kamen. Der Verband war zu Beginn des Ersten Weltkrieges der II. Armee-Inspektion unterstellt.
Chef der beiden prestigeträchtigsten Garderegimenter, des 1. Garde-Regiments zu Fuß und des Regiments der Gardes du Corps war immer der jeweilige König von Preußen.
Inhaltsverzeichnis
Gliederung
Das Gardekorps war nach dem letzten Friedensstand von 1914 in zwei Garde-Infanterie-Divisionen mit fünf Garde-Infanterie-Brigaden, eine Garde-Kavallerie-Division mit vier Garde-Kavallerie-Brigaden, zwei Garde-Feldartillerie-Brigaden, eine Eisenbahn-Brigade und sonstige Truppen und Behörden gegliedert. Es umfasste folgende Truppenteile:
- 1. Garde-Division in Berlin
- 2. Garde-Division in Berlin
- Garde-Kavallerie-Division in Berlin
- Garde-Fußartillerie-Regiment in Spandau
- Garde-Maschinengewehr-Abteilung Nr. 1 in Potsdam
- Garde-Maschinengewehr-Abteilung Nr. 2 in Berlin
- Garde-Pionier-Bataillon in Berlin
- Eisenbahn-Brigade in Berlin
- Betriebsabteilung der Eisenbahn-Brigade in Berlin
- Eisenbahn-Regiment Nr. 1 in Berlin
- Eisenbahn-Regiment Nr. 2 in Berlin
- Telegraphen-Bataillon Nr. 1 im Kasernengelände Am Treptower Park in Treptow
- Luftschiffer-Bataillon Nr. 1 in Tegel
- Luftschiffer-Bataillon Nr. 2 in Berlin und Dresden
- Kraftfahr-Bataillon in Berlin
- Garde-Train-Bataillon in Berlin
- Flieger-Bataillon Nr.1 in Döberitz
Außerdem unterstanden dem Gardekorps
- Feldartillerie-Schießschule in Jüterbog
- Fußartillerie-Schießschule in Jüterbog
- Versuchs-Abteilung des Militärverkehrswesens in Berlin
- Kriegstelegraphenschule in Spandau
- Leibgendarmerie in Berlin bzw. Potsdam
- Schloßgarde-Kompanie in Berlin
- Invalidenhaus in Berlin
Mit der Mobilmachung im August 1914 wurde das Gardekorps in seine Kriegsgliederung überführt und mit der 1. und 2. Garde-Division der 2. Armee unterstellt, ebenso wie das neugebildete Garde-Reserve-Korps mit der 3. Garde-Division und der 1. Garde-Reserve-Division. Die Garde-Kavallerie-Division kam zum Höheren Kavallerie-Kommando 1 (bei der 3. Armee), die 2. Garde-Reserve-Division zum X. Reserve-Korps (ebenfalls 2. Armee) und die Garde-Ersatz-Division bildete mit anderen Ersatz-Divisionen den mobilen Ersatz.
Im weiteren Verlauf des Krieges wurden noch aufgestellt:
- 4. Garde-Division im Mai 1915
- 5. Garde-Division im Januar 1917
Uniform und Abzeichen
Gemeinsames Abzeichen aller Gardetruppen war der sogenannte „Gardestern“ (Stern des schwarzen Adler-Ordens) als Auflage auf dem Gardeadler bei Helm mit Spitze ("Pickelhaube"), Tschako, Tschapka der Ulanen usw.; am Waffenrockkragen und an den Ärmelaufschlägen trugen alle Einheiten des Gardekorps besondere Stickereien (meist Kolbenstickerei nach M1842 ("Gardelitzen")). Letztere wurden nach 1918 allgemein als Kragenverzierung im deutschen Heer eingeführt. Noch heute sind sie auf den Kragenspiegeln der Heeres-Uniformen der Bundeswehr angebracht. Der so genannte „Gardestern“ ziert heutzutage die Barette der Feldjägertruppe der Bundeswehr.
Kommandierende Generale
Name Beginn bzw. Dauer der Berufung Karl von Mecklenburg 1816 Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen 1825 Karl von Prittwitz 1843 Karl von der Gröben 1853 August von Württemberg 1858 bis 1878 Wilhelm Graf von Brandenburg[1] 1882 bis 1884 von Pape 1884 Oskar von Meerscheidt-Hüllessem 1888 bis 1893 Hugo von Winterfeld[2] 1893 bis 1897 Max von Bock und Polach 1897 bis 1902 Gustav von Kessel 1902 bis 1909 Alfred von Loewenfeld[1] 1909 bis 1913 Karl von Plettenberg 1913 Ferdinand von Quast 1917 Graf zu Dohna-Schlobitten 1917 Alfred von Böckmann November 1917 bis Kriegsende Quelle
Rangliste des aktiven Dienststandes der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps. Mit Dienstalterslisten der Generale und der Stabsoffiziere, einem Anhange enthaltend das Reichsmilitärgericht, die Marine-Infanterie, die Kaiserlichen Schutztruppen und die Gendarmerie-Brigade in Elsaß-Lothringen und einer Anlage enthaltend die Bezirkskommandos I bis VI Berlin. Nach dem Stande vom 6. Oktober 1912. Auf Befehl Seiner Majestät des Kaisers und Königs. Redaktion: Kriegsministerium, Geheime Kriegs-Kanzlei. Berlin, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, 1912.
Literatur
- Eike Mohr: Bibliographie zur Heeres- und Truppengeschichte des Deutschen Reiches und seiner Länder 1806 bis 1933. Bissendorf, 2004.
Einzelnachweise
- ↑ a b The Prussian Machine
- ↑ http://amtspresse.staatsbibliothek-berlin.de/personen.php?char=W&liste=kurz
Armeekorps des Deutschen Heeres im KaiserreichGardekorps | I. | II. | III. | IV. | V. | VI. | VII. | VIII. | IX. | X. | XI. | XII. | XIII. | XIV. | XV. | XVI. | XVII. | XVIII. | XIX. | XX. | XXI.
Bayerische Korps: I. | II. | III.
Zusätzliche Verbände im Ersten Weltkrieg
Reservekorps: Garde | I. | III. | IV. | V. | VI. | VII. | VIII. | IX. | X. | XII. | XIV. | XV. | XVII. | XVIII. | XXII. | XXIII. | XXIV. | XXV. | XXVI. | XXVII. | XXXVIII. | XXXIX. | XL. | XLI.
Bayerische Reservekorps: I. | II. | XV.
Sonstige Korps: Ersatzkorps | Landwehrkorps
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