- Kloster Trebnitz
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Zisterzienserinnenabtei Trebnitz Lage Polen
Woiwodschaft NiederschlesienKoordinaten: 51° 18′ N, 17° 4′ O51.30517.061388888889Koordinaten: 51° 18′ 18″ N, 17° 3′ 41″ O Gründungsjahr 1202 Jahr der Auflösung/
Aufhebung1810 Mutterkloster Bamberg Das Kloster Trebnitz (lateinisch ?; polnisch Sanktuarium św. Jadwigi w Trzebnicy) war ein Nonnenkloster der Zisterzienserinnen in Trebnitz in Niederschlesien. Es war das erste Frauenkloster in Schlesien und bestand bis zur Säkularisation 1810. 1899–1945 diente es als Generalmutterhaus der schlesischen Borromäerinnen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es mit polnischen Borromäerinnen besiedelt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Zisterzienserinnenkloster Trebnitz wurde im Jahre 1202 von Herzog Heinrich I. auf Anregung seiner Gemahlin Hedwig von Andechs gegründet. Es wurde vom Herzogspaar mit Besitzungen, Einkünften und Privilegien reich ausgestattet und mit Zisterzienserinnen des Bamberger Karmelitenklosters St. Theodor besiedelt. Die Stiftungsurkunde vom 23. Juni 1203 wurde in Gegenwart von Hedwigs Bruder Ekbert, der Bischof von Bamberg war, sowie ihrem Onkel, dem damaligen Bamberger Dompropst Poppo, unterzeichnet. Erste Äbtissin wurde Petrissa, Hedwigs einstige Lehrerin aus Kitzingen.
Da das Kloster bemüht war, alle herzoglichen Rechte über seine Besitzungen zu erwerben, übertrug Herzog Konrad von Oels 1480 dem Kloster alle oberen Rechte in der Stadt Trebnitz.
Am 30. Oktober 1810 erließ König Friedrich Wilhelm III. das Säkularisationsedikt, durch das die Aufhebung des Klosters und damit der Verlust der Grundherrschaft verfügt wurde. Die Klosterkirche dient seither als katholische Pfarrkirche. Die Klostergebäude wurden zunächst teilweise als Fabrik benutzt.
1870 erwarben die schlesischen Malteser den südlichen Teil der Klostergebäude, in dem sie ein Krankenhaus einrichteten, in dem Borromäusschwestern aus Neisse in der Krankenpflege dienten. Sie erwarben 1889 den Nordflügel des Klosters, in dem sie ihr Generalmutterhaus der seit 1857 eigenständigen schlesischen Kongregation einrichteten. Später bewirtschafteten sie den gesamten Komplex. Nach dem Übergang Schlesiens an Polen nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 und der nachfolgenden Vertreibung der deutschen Borromäerinnen, gründeten diese ein Mutterhaus in Görlitz. Die Klosteranlage wurde verstaatlicht und später mit Borromäerinnen der polnischen Kongregation besiedelt.
Klosterkirche
Die Klosterkirche wurde 1203–1241 im romanischen Stil errichtet und bereits 1219 geweiht. 1741–1789 erfolgte ein Umbau im Stil des Barock. An ihrer Ausgestaltung waren namhafte Künstler beteiligt, u. a. Franz Joseph Mangoldt, Michael Willmann und Felix Anton Scheffler. Den Entwurf des Orgelprospekts schuf 1903 Hans Poelzig.
Vor dem Hochaltar der Klosterkirche befindet sich das Doppelgrab Herzogs Heinrichs I. und des Hochmeisters des Deutschen Ordens Konrad von Feuchtwangen († 1296). Es stammt aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Hedwigsgrab
Nach ihrem Tod 1243 wurde die bereits zu Lebzeiten heiligmäßig verehrte Herzogin Hedwig von Andechs in der Klosterkirche bestattet. Nach der Heiligsprechung 1267 erfolgte die Übertragung ihrer Gebeine in das Hedwigsgrab in der Südapsis der Kirche, die kurze Zeit später zu einer Kapelle erweitert wurde, die Hedwigs Enkel Wladislaus, der Erzbischof von Salzburg war, stiftete. 1679/80 erhielt das Hedwigsgrab seine heutige prunkvolle Gestalt. Neben dem Hedwigsgrab fand die letzte Schlesische Piastin Charlotte von Brieg († 1707) ihre letzte Ruhestätte.
Klostergebäude
Die ursprünglichen Klostergebäude wurden 1202–1218 errichtet. 1697–1726 erfolgte der Bau einer neuen Anlage im Stil des Spätbarocks. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde sie um Krankenhaus- und Wirtschaftsgebäude erweitert.
Literatur
- Hugo Weczerka: Handbuch der historischen Stätten Schlesien. Stuttgart 1977, ISBN 3-520-31601-3, S. 542–544.
- Josef Joachim Menzel: Heinrich I., Herzog von Schlesien (1168/70–1238). In: Joachim Bahlcke (Hg.): Schlesische Lebensbilder. Bd. 9. Insingen 2007. ISBN 978-3-7686-3506-6, S. 15–22.
- Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen Schlesien. München·Berlin 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 415–419.
Weblinks
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