Konrad Adenauer (Flugzeug)

Konrad Adenauer (Flugzeug)
Die Konrad Adenauer (10+21) im Jahr 2007

Konrad Adenauer ist der Taufname von bislang zwei Flugzeugen der Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung und dient dem Bundespräsidenten, dem Bundeskanzler sowie den Bundesministern als Transportmittel. Namensgeber ist der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Konrad Adenauer.

Inhaltsverzeichnis

1990–2011: erste Konrad Adenauer

Die erste Konrad Adenauer war ein Airbus A310-304, genauso wie die Theodor Heuss, die auch der Regierung zur Verfügung stand. Das Flugzeug wurde nach dem Ende der DDR 1989 aus dem Bestand der Fluggesellschaft Interflug übernommen und zum Regierungsflugzeug umgebaut. Die äußere Erscheinung war eher schlicht gehalten, weiß mit einem schmalen Band in den deutschen Nationalfarben. Im Februar 2011 wurden mit der Konrad Adenauer Bürger aus 15 Nationen aus Libyen ausgeflogen.

Im April 2011 wurde sie nach 20 Jahren altersbedingt außer Dienst gestellt und durch einen Airbus A340-313 mit gleichem Namen ersetzt. Die ausgemusterte Maschine wurde der bundeseigenen Vebeg zum Verkauf übergeben.[1] Im August 2011 gab es erste Presseberichte, dass die neuen Maschinen der Flugbereitschaft vom Typ Airbus A340-313 auf bestimmten Flughäfen mit kurzen Landenbahnen nicht landen können. [2] So musste die Bundeskanzlerin auf ihrer Asienreise im Oktober 2011 wegen der zu kurzen Landebahn in Ulanbataar auf die offiziell bereits ausgemusterte erste Konrad Adenauer zurückgreifen. Das inzwischen namenlose und eigentlich ausgemusterte alte Flugzeug soll nun bis 2013 im Dienst bleiben.[3]

Seit 2011: zweite Konrad Adenauer

Die aktuelle Maschine mit dem Taufnamen Konrad Adenauer wurde im April 2011 in Dienst gestellt.

Es handelt sich um eine Maschine vom Typ Airbus A340-313, die im Jahr 2009 durch das Bundesministerium der Verteidigung vom ehemaligen Eigentümer, der Lufthansa, erworben wurde. Die ehemalige zivile Langstreckenmaschine wurde nach zehn Jahren im regulären Liniendienst durch das Unternehmen Lufthansa Technik in 21 Monaten zum Regierungsflieger umgebaut. Nach dem Umbau kann das Flugzeug 13.500 km non-stop fliegen und dabei 143 Passagiere befördern. Außerdem verfügt es neben einem Bordhospital über diverse Verteidigungseinrichtungen.[4]

Seit der Verlegung an den Sitz der Flugbereitschaft am Flughafen Köln trägt sie die Luftwaffenkennung 16+01 (zuvor 98+47).

Zwischenfälle

Beim Jungfernflug der 16+01 am 31. Mai 2011 kam es zu einem diplomatischen Eklat, als der Iran der Maschine auf dem Weg nach Indien das Überflugrecht verweigerte. Das Flugzeug mit der Bundeskanzlerin Angela Merkel und einer Delegation an Bord musste zunächst umdrehen und zwei Stunden im iranischen Luftraum[5] kreisen, bevor die Erlaubnis zum Weiterflug erteilt wurde.[6] Der iranische Botschafter wurde daraufhin ins Auswärtige Amt einbestellt.[7] Nach Angaben des Botschafters Ali Reza Sheikh Attar wurde das Problem von dem Piloten der Maschine verursacht, indem der ein falsches Rufzeichen übermittelt habe.[8]

Einzelnachweise

  1. VEBEG verkauft A310 der Flugbereitschaft. airliners.de, abgerufen am 31. Mai 2011.
  2. Merkel verärgert über mangelhafte Flotte der Luftwaffen-Flugbereitschaft. spiegel.de, 28. August 2011, abgerufen am 13. Oktober 2011.
  3. Mit DDR-Jet auf die Mini-Landebahn. spiegel.de, 12. Oktober 2011, abgerufen am 13. Oktober 2011.
  4. Flugbereitschaft übernimmt ersten A340. airliners.de, 30. März 2011, abgerufen am 31. Mai 2011.
  5. Merkels Indien-Trip: Ärger für die Überfliegerin. spiegel.de, 31. Mai 2011, abgerufen am 31. Oktober 2011.
  6. Iran verweigert Merkel den Überflug nach Indien. welt.de, 31. Mai 2011, abgerufen am 31. Mai 2011.
  7. Auswärtiges Amt bestellt Botschafter ein. spiegel.de, abgerufen am 31. Mai 2011.
  8. Technical problems delay giving permission to Merkel’s plane. IRNA, 31. Mai 2011, abgerufen am 31. Mai 2011.

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