- Chaiber-Pass
-
Chaiber-Pass Tor auf dem Chaiber-Pass
West Ost Passhöhe 1.070 m Region Provinz Nangarhar (Afghanistan) Stammesgebiete unter Bundesverwaltung (Pakistan) Talorte Dschalalabad Peschawar Profil Ø-Steigung 0,6 % (470 m / 80 km) 1 % (560 m / 55 km) Karte Koordinaten 34° 7′ 9″ N, 71° 7′ 44″ O34.1190371.128881070Koordinaten: 34° 7′ 9″ N, 71° 7′ 44″ O Der 1.070 m hohe Chaiber-Pass (auch: Khaiberpass, englisch: Khyber Pass) ist der wichtigste Bergpass des Hindukusch und eine geographisch, historisch und wirtschaftlich wichtige Verbindung zwischen Zentralasien und dem indischen Subkontinent.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Er verläuft im Grenzgebiet der heutigen Staaten Afghanistan und Pakistan und verbindet die afghanische Hauptstadt Kabul mit der pakistanischen Grenzstadt Peschawar. Der Pass dient als Umgehungsweg der Schluchten des Kabulflusses (Darja-je-Kabul), der das Hochland um Kabul zum Indus hin entwässert.
Seit vielen Jahrhunderten bewohnen und kontrollieren paschtunische Stämme die Region des Chaiberpasses.
Geschichte
Der Pass stellt schon seit dem Altertum die wichtigste Verbindung in die indischen Tiefebenen dar. Über ihn wanderten die indogermanischen Indoiraner (Arier) in Indien ein, und Alexander der Große hat ihn bei seinem Alexanderfeldzug benutzt und seine strategische Bedeutung erkannt. Die Muslime brachten so den Islam nach Indien. Auch Marco Polo ist vermutlich über diesen Pass nach Peschawar gekommen. Der südliche Arm der Seidenstraße von Buchara nach Indien nutzt diese Strecke.
Seit dem 16. Jahrhundert verlor der Übergang durch die zunehmende Bedeutung der Seefahrt seine beherrschende Stellung. Im 19. Jahrhundert geriet der Pass unter britische Kontrolle. Im Ersten Anglo-Afghanischen Krieg wurde hier, im Januar 1842, das von Kabul nach Indien abziehende britische Heer vollständig vernichtet. Im Zweiten Anglo-Afghanischen Krieg wurde der Pass schon im November 1878 von den Briten besetzt. Ende des 19. Jahrhunderts war der östliche Teil zwischen Ali Masdschid und Dschalalabad dann in den Händen der Afridi.
Von 1920 bis 1925 wurde der Chaiber-Pass durch die Chaiber-Pass-Bahnlinie von Pakistan aus erschlossen. Diese wurde von den britischen Kolonialbehörden aus militärischen Gründen gebaut, um schnell Truppen in das Grenzgebiet zu Afghanistan verlegen zu können. Die Strecke führt durch zahlreiche Tunnel und weist auch zwei Spitzkehren auf.
Seit der Unabhängigkeit Pakistans 1947 wird er von Islamabad aus verwaltet, obwohl geographisch gesehen der größte Teil des Passes in Afghanistan liegt.
Ab 1980 war der Pass durch den Sowjetisch-afghanischen Krieg praktisch unbenutzbar, auch der Eisenbahnverkehr wurde eingestellt. Während der 1990er Jahre wurde versucht, das Gebiet touristisch zu nutzen, vor allem von Pakistan aus. Dafür wurde auch die Bahnstrecke zeitweise wieder in Betrieb genommen.[1]
Nach dem Sturz der Taliban in Afghanistan stieg die Bedeutung des Passes wieder enorm an: Große Teile des Nachschubs für die International Security Assistance Force (ISAF) müssen vom Hafen in Karatschi über diese Strecke nach Afghanistan gebracht werden. Besonders problematisch ist dabei, dass der Kyber-Pass in den pakistanischen Stammesgebieten liegt, die kaum unter der Kontrolle der Regierung in Islamabad stehen. Immer wieder kommt es dabei zu Angriffen, die den Nachschub gefährden.[2]
Weblinks
Commons: Chaiber-Pass – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
Kategorien:- Gebirgspass
- Pass in Afghanistan
- Pass in Pakistan
- Hindukusch
Wikimedia Foundation.