- Königliche Hochzeit (1951)
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Filmdaten Deutscher Titel Königliche Hochzeit Originaltitel Royal Wedding Produktionsland USA Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 1951 Länge 93 Minuten Altersfreigabe FSK ohne Altersbeschränkung Stab Regie Stanley Donen Drehbuch Alan Jay Lerner Produktion Arthur Freed Musik Burton Lane Kamera Robert H. Planck Schnitt Albert Akst Besetzung - Fred Astaire: Tom Bowen
- Jane Powell: Ellen Bowen
- Peter Lawford: Lord John Brindale
- Sarah Churchill: Anne Ashmond
- Keenan Wynn: Irving Klinger / Edgar Klinger
- Albert Sharpe: Lames Ashmond
Königliche Hochzeit (Original: Royal Wedding) ist ein US-amerikanisches Filmmusical von Stanley Donen mit Fred Astaire und Jane Powell aus dem Jahr 1951. Die Musik stammt von Burton Lane, die Worte zu den Songs schrieb Alan Jay Lerner.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Die Geschichte spielt 1947 in London, zur Zeit der Vermählung von Königin Elisabeth II. und Prinz Philip. Astaire und Powell spielen hier eine singendes und tanzendes Geschwister-Paar, welches der realen Beziehung zwischen Fred und seiner Schwester Adele Astaire nachempfunden ist. Jane Powell verliebt sich in den englischen Aristokraten Lawford, was wiederum auf Adele Astaire und ihre Romanze sowie spätere Heirat mit dem britischen Aristokraten Lord Charles Cavendish, dem Sohn des Duke of Devonshire anspielt.
Hintergrund
Jane Powell war eigentlich eine Verlegenheitslösung für die Rolle der Ellen. Ursprünglich wurde Ginger Rogers für die Rolle gefragt, die aber ablehnte. Danach wurde June Allyson die Rolle angeboten, die aber schwanger wurde. Anschließend war Judy Garland als Ellen vorgesehen, musste aber aus persönlichen Gründe absagen. Schlussendlich bekam Jane Powell die Rolle.
Gesang- und Tanznummern
Der Choreograph Nick Castle arbeitete mit Astaire an einigen der Tanznummern. Im Gegensatz zu den weniger erfolgreichen Songs enthält der Film einige von Astaires bedeutendsten Tanznummern. Zwei seiner Solo-Auftritte, bei denen er sich selbst und Kollegen parodiert, gehören zu seinen bekanntesten Tanzauftritten im Film.
- Ev’ry Night at Seven:
Hier tanzt ein müder Astaire, der vorgibt ein gelangweilter König zu sein, gemeinsam mit einer umso lebenslustigeren Powell. - Sunday Jumps:
Das Solo findet in einem Gymnastikraum auf einem Schiff statt, wo Astaire auf seine Partnerin wartet, um zu proben, die aber nicht erscheint. Diese Szene nimmt Bezug auf Adele Astaires Verhältnis zu den obsessiven Proben ihres Bruders, worauf ursprünglich auch im Songtext (der allerdings in dieser Form nicht Verwendung fand) eingegangen wurde. Laut Astaire stammt die Idee zu dieser Nummer, wo Astaire mit u.a. mit einem Kleiderständer tanzt, von dem Choreographen Hermes Pan. Dieser Teil wurde oft auch falsch als „hat-rack-dance“ („Hutständer-Tanz“) bezeichnet. Später parodiert er hier Gene Kelly, indem er eine Bodybuilder-Episode eingebaut hat, in der Astaire einige Keulen zur Seite kickt. Diese Szene spielt auf Kellys Tanznummer mit The Nicholas Brothers in dem Film The Pirate an.
Teile aus dieser Nummer wurden in anderen Filmen zitiert:- von Mel Gibson in der Filmkomödie What Women Want (dt. Titel Was Frauen wollen)
- von David Byrne in dem Talking Heads-Konzertfilm Stop Making Sense
- Open Your Eyes:
Dieser beschwingte Walzer wird von Powell am Beginn einer Tanznummer gesungen, die im Ballsaal des Transatlantik-Schiffes stattfindet. Als starker Sturm aufkommt, wird aus der zunächst noch schönen und fast als klassisch zu bezeichnenden Standard-Tanznummer eine Slapstick-Szene, indem das Paar jeweils von der Schlagseite des Schiffes beeinflusst wird. Diese Szene beruht auf einem realen Erlebnis von Fred und Adele Astaire, als sie 1923 auf einem Schiff nach London fuhren. - The Happiest Days of My Life:
Powell singt diese Ballade für Peter Lawford, während Astaire am Klavier sitzt. - How Could You Believe Me when I Said I Love You when You Know I’ve Been a Liar All My Life:
ist der Song mit dem längsten Titel, der je in einer MGM-Produktion verwendet wurde. Zum ersten Mal in seiner Karriere verzichtet Astaire hier auf sein elegantes Auftreten und inszeniert mit Powell eine etwas lockerere, komisch-vulgäre Nummer in Vaudeville-Manier. Der Song erinnert an „A Couple of Swells“, einer Nummer mit Judy Garland aus Easter Parade (dt. Titel Osterspaziergang). Mit dem Strohhut parodiert Astaire hier Gene Kelly. Weiter sehen wir im Stepptanz zahlreiche Stomps sowie nach außen gewendete Füße. Zudem tanzt Astaire durchgehend mit leicht gebeugten Knien. Diese Art des Tanzes geht auf George M. Cohan zurück und wurde zu einem stilistischen Markenzeichen von Gene Kelly. - Too Late Now:
Powell singt ihre dritte Ballade, nun in einer offenen Liebeserklärung an Lawford. - You’re All the World to Me:
ist eine von Astaires bekanntesten Solo-Nummern. Astaire tanzt die Wände hinauf sowie auch am Plafond. Die Idee dazu kam ihm bereits viele Jahre vorher, und wurde von ihm zum ersten Mal in einer MGM-Publikation „Lion’s Roar“ aus dem Jahr 1945 erwähnt. Die Nummer wurde gefilmt, indem die Kamera und der Kameramann in einem rotierenden Käfig saßen. Dieselbe Technik wurde später auch verwendet um ein schwereloses Umfeld in Stanley Kubricks 2001: A Space Odyssey (dt. Titel 2001: Odyssee im Weltraum) zu simulieren. - I Left My Hat in Haiti:
Dieser Song stammt von Nick Castle und vereint Powell, Astaire und einen Chorus mit einem Lateinamerikanischen Thema.
Literatur
- Fred Astaire: Steps in Time, 1959 (zahlreiche Auflagen)
- John Mueller: Astaire Dancing - The Musical Films of Fred Astaire, Knopf 1985.
Weblinks
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