- LOOP5
-
LOOP5 Logo des Einkaufszentrums Basisdaten Standort: Weiterstadt, Gutenbergstraße 5 Eröffnung: 9. Oktober 2009 Verkaufsfläche: 59.510 m² Geschäfte: 177 Eigentümer: Sonae Sierra und Foncière Euris Website: loop5.de Verkehrsanbindung Omnibus: 5506, 5513, 5515
Haltestelle: Weiterstadt, Riedbahn-EinkaufszentrumSchnellstraßen: ,
Parkplätze: 3.000 (kostenlos) Technische Daten Bauzeit: Oktober 2006–Oktober 2009 Architekten: HPP International Baukosten: 265 Millionen Euro Das LOOP5 ist ein großes Einkaufszentrum im südhessischen Weiterstadt. Der Name Loop ist eine Abkürzung von „Looping“ und soll in Zusammenhang mit dem benachbarten Frankfurter Flughafen und dem Europäischen Raumflugkontrollzentrum in Darmstadt verstanden werden. Die „5“ entspricht der direkt angrenzenden Bundesautobahn 5.[1]
Inhaltsverzeichnis
Lage
Das Einkaufszentrum liegt westlich der Darmstädter Stadtgrenze im Weiterstädter Stadtteil Riedbahn an der Anschlussstelle Weiterstadt, wo die Bundesstraße 42 die Bundesautobahn 5 kreuzt. Die Anschlussstelle wurde zwischen 2006 und 2009 für rund 13 Millionen Euro umgebaut, da der Verkehr durch das dortige Gewerbegebiet mit stark frequentierten Einkaufsmärkten erheblich zugenommen hatte. Im südhessischen Einzugsgebiet leben in einer Entfernung von dreißig Autominuten rund eine Million Menschen.
Planung und Bau
Planungen für ein Einkaufszentrum gibt es seit 1996, als die Starkenburger Grundstücksgesellschaft aus Gernsheim das 62.000 Quadratmeter große Gelände im Weiterstädter Gewerbegebiet, für das kein Bebauungsplan existiert, erworben hatte. Allerdings klagte die Stadt Darmstadt gegen den positiven Bauvorbescheid, weil sich mit dem Projekt die Verkaufsfläche im Weiterstädter Industriegebiet auf 100.000 Quadratmeter vergrößerte und sie negative Auswirkungen auf die eigene Innenstadt mit 120.000 Quadratmetern Verkaufsfläche befürchtete.[2] Die Klage wurde schließlich vom Verwaltungsgericht in Darmstadt Anfang März 2005 abgewiesen, da der Artikel 34a des damaligen Baugesetzbuches nur verlangte, dass sich Bauten in die Umgebung einpassen müssen. Seit der Gesetzesänderung von 2004 ist für ein solches Bauvorhaben die Mitwirkung der Nachbargemeinde möglich.[3] Im Dezember 2005 folgte die Baugenehmigung.
Aufgrund eines Todesfalles unter den Eigentümern der Starkenburger Grundstücksgesellschaft wurde das Areal samt Baugenehmigung verkauft.[3] Der portugiesische Investor Sonae Sierra (siehe auch: Belmiro de Azevedo), ein Spezialist für Shoppingcenter, und der französische Investor Foncière Euris erwarben das Gelände. Sie haben von 2004 bis 2007 in Berlin das etwa gleich große Einkaufszentrum Alexa errichtet. Den Auftrag zum Entwurf des Einkaufszentrums erhielt das Düsseldorfer Architekturbüro HPP-International. Der erste Spatenstich für den Neubau war im November 2006.[4] Die Fertigstellung verzögerte sich unter anderem wegen Problemen mit dem Grundwasser um ein halbes Jahr.[5] Am 9. Oktober 2009 wurde das Shoppingcenter eröffnet. Das Investitionsvolumen lag bei rund 265 Mio. Euro.
Architektur
Das Objekt steht auf einem Grundstück mit einer Fläche von 65.000 Quadratmeter. Es besteht aus zwei großen Gebäuden. Zum Einen gibt es das 293 Meter lange und 34 Meter breite Parkhaus mit rund 3000 Stellplätzen auf neun Parkebenen, das an der Autobahn liegt und für das Hauptgebäude als Schallschutz wirkt. Das Parkhaus besitzt einen Brutto-Rauminhalt von 259.000 Kubikmeter bei einer Bruttogeschossfläche von 86.940 Quadratmeter. Zum Anderen existiert das 330 Meter lange, 100 Meter breite und 18 Meter hohe Einkaufszentrum mit einem Brutto-Rauminhalt von 714.300 Kubikmeter bei einer Bruttogeschossfläche von 96.000 Quadratmeter und einer Verkaufsfläche von 59.510 Quadratmeter. Die Geschäfte verteilen sich auf vier Geschosse: das Kellergeschoss, das Erdgeschoss, das Obergeschoss und ein acht Meter zurückgesetztes Staffelgeschoss.
Das Einkaufszentrum, eine Stahlbetonkonstruktion, besitzt im Tiefgeschoss aufgrund des hohen Grundwasserstandes eine Weiße Wanne mit einer 330 Meter langen, 100 Meter breiten und 0,6 Meter dicken vorgespannten Bodenplatte als konstruktiver Besonderheit.[6][7]
Entgegen der üblichen Praxis bei derartigen Projekten wurden nicht großflächige Wandfertigteilelemente aus Stahlbeton verwendet, sondern fast alle Innenwände mit Kalksandstein ausgeführt, um die gestalterischen Möglichkeiten zu erhöhen und bauphysikalische Eigenschaften wie Brand- und Schallschutz zu nutzen.[8] Mit 35.000 m² Sichtmauerwerk stellte Loop5 Deutschlands größte Kalksandsteinbaustelle dar.[6]
Zentrales Motto des Centers ist die Luft- und Raumfahrt, die sich in Design und Architektur widerspiegeln soll.[9] Mit großen, lichtdurchfluteten Innenhöfen soll eine Kundenerlebniswelt rund um das Thema Luftfahrt geboten werden. Unter anderem sind ein sowjetischer Abfangjäger, eine MiG-21, und weitere historische Kleinflugzeuge im Gebäude aufgehängt.[10]
Nutzung
Am 21. Januar 2009 gab der Betreiber bekannt, dass 90 % der 56.500 m² Gesamtmietfläche vermietet werden konnten. Insgesamt sind 177 große und mittlere Geschäfte einschließlich 18 Gastronomieeinheiten vorgesehen. Bei Eröffnung waren wenige Geschäfte unbelegt. Die Miete kostet etwa 32 Euro pro Quadratmeter. Neben großen Filialen von Unternehmen als Ankermietern wie C&A, Peek & Cloppenburg mit 4.500 Quadratmetern oder Saturn sind im Einkaufszentrum lokale und regionale Einzelhändler angesiedelt.
Auswirkungen in der Region
Durch die große Nähe zu Darmstadt bei gleichzeitig guter Straßenanbindung mit kostenlosen Parkplätzen gibt es Befürchtungen, dass Käufer, die bisher in Darmstadt einkaufen, zum LOOP5 abwandern.[11] In Bezug auf die geplante Nordostumgehung in Darmstadt besteht zudem die Befürchtung, Einkaufsverkehr aus dem Osten würde an Darmstadt vorbei direkt zum LOOP5 kanalisiert.[12] Als Reaktion auf die Eröffnung des Einkaufszentrums diskutierte die Stadtverordnetenversammlung Darmstadts die Magistratsvorlage „Marketingoffensive für die Darmstädter City“, die eine Werbekampagne im Umfang von 50.000 Euro zur Stärkung der Innenstadt beinhaltet.[13]
Bildergalerie
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Michelle Spillner: Loop 5: Abgehoben einkaufen. Frankfurter Neue Presse, 22. September 2009
- ↑ Innovative Verkehrssysteme Darmstadt: Erster Erfolg für den Einkaufsriesen. Quelle:Darmstädter Echo vom 2. März 2005
- ↑ a b Werner Breunig: Im Herbst eröffnet „Loop 5“ mit 177 Geschäften. faz.net, 8. April 2009
- ↑ CB Richard Ellis, Retail Report Frankfurt Juli 2008, S.31
- ↑ bp:„Loop“-Eröffnung verzögert sich. echo-online, 30. Juli 2008
- ↑ a b presseanzeiger.de :LOOP5: Ein neues Wahrzeichen für Weiterstadt, 4. August 2009 13:55:00
- ↑ Sabine Eisenmann: „Loop 5“: der Einkaufsriese. In:echo-online, 30. Juni 2009
- ↑ LOOP5: Weiterstadt mit neuem Wahrzeichen - Rekordverdächtiger Mauerwerksbau. In: Special Mauerwerksbau. Deutsches Ingenieur-Blatt, Vol. 10, 2007
- ↑ Werner Breunig: „Loop 5“ mit 177 Geschäften. FAZ, 22. Januar 2009
- ↑ Reiner Trabold:„Loop 5“ – Ein Blick ins Innere des Riesen. echo-online, 15. September 2009
- ↑ wog: Trotz „Loop 5“ Optimismus im Einzelhandel. echo-online, 23. September 2009
- ↑ Klaus Honold: „Eine reine Wahlkampfnummer“. echo-online, 21. Januar 2009
- ↑ Artikel von faz.net vom 26. September 2009
49.8923333333338.6055555555556Koordinaten: 49° 53′ 32″ N, 8° 36′ 20″ O
Wikimedia Foundation.