Lancia Thema (2011)

Lancia Thema (2011)
Lancia
Lancia Thema

Lancia Thema

Thema
Hersteller: Chrysler LLC
Produktionszeitraum: seit 11/2011
Klasse: Obere Mittelklasse
Karosserieversionen: Stufenheck, viertürig
Motoren: Ottomotor:
3,6 Liter (210 kW)
Dieselmotoren:
3,0 Liter
(140–176 kW)
Länge: 5066 mm
Breite: 1902 mm
Höhe: 1488 mm
Radstand: 3052 mm
Leergewicht: 1876–2038 kg
Vorgängermodell: Lancia Thesis
Nachfolgemodell: keines
Frontpartie des Thema: Chrysler-Grill mit Lancia-Wappen
Heckpartie

Der 2011 vorgestellte Lancia Thema ist eine viertürige Mittelklasselimousine, deren Markteinführung am 12. November 2011 erfolgte. Das Fahrzeug wird von dem amerikanischen Automobilhersteller Chrysler hergestellt und in Europa als Lancia vermarktet. Er ist nahezu baugleich mit dem Chrysler 300 der zweiten Serie. Er ersetzt auf dem kontinentaleuropäischen Markt sowohl den bisherigen Chrysler 300 als auch den Lancia Thesis, die eigenständige Modelle waren und nebeneinander angeboten wurden.

Inhaltsverzeichnis

Badge-Engineering

Der Lancia Thema ist ein Beispiel für ein als Badge-Engineering bezeichnetes Marketingkonzept, bei dem ein Auto mit nur geringen Änderungen unter verschiedenen Markennamen angeboten wird.

Nachdem Lancias Mutterkonzern Fiat im Juni 2009 insgesamt 20 Prozent der Anteile an Chrysler übernommen hatte, entwickelte Fiats Vorstandsvorsitzender Sergio Marchionne ein Konzept zur Vereinheitlichung der Produktionslinien beider Unternehmen. Dazu gehörte die Entscheidung, die Marken Chrysler und Lancia zusammenzulegen. Seitdem arbeiten beide Marken zusammen und entwickeln ein gemeinsames Portfolio. Danach werden Kleinwagen und Mittelklassefahrzeuge künftig für alle Märkte einheitlich in Italien entwickelt und gebaut, während die obere Mittelklasse und die Vans nunmehr Chrysler-Konstruktionen sind. Lancia gibt daher nach über 100 Jahren in diesem Marktsegment die Konstruktion eigener Autos auf. Der Vertrieb der gemeinsamen Fahrzeuge ist geografisch aufgeteilt: Chrysler übernimmt den Vertrieb in den englischsprachigen Ländern einschließlich Großbritanniens und Irlands, während die Modelle des Unternehmens in den restlichen Ländern, vor allem in Europa, unter der Marke Lancia vertrieben werden. Zu Lancias Modellpalette gehören seitdem nicht nur die in Italien entwickelten und gebauten Kleinwagen vom Typ Ypsilon, Musa und Delta, sondern auch große Limousinen und Vans, die von Chrysler hergestellt werden. Der Lancia Thema ist dementsprechend eine Europaversion des aktuellen Chrysler 300, der künftig auf dem europäischen Markt nicht mehr unter dieser Bezeichnung angeboten wird.

Marchionnes Konzept der Zusammenlegung von Lancia und Chrysler wird in der Presse vielfach als risikoreich angesehen. Zahlreiche Berichte weisen auf die sehr unterschiedlichen Traditionen beider Marken und die ebenso unterschiedlichen Kulturkreise der avisierten Käufer hin. Anlässlich der Präsentation des neuen Lancia Thema, des ersten nach diesem Konzept realisierten Lancia-Modells, war etwa von „italienischem Etikettenschwindel“ die Rede[1] oder von „Pizza mit Ketchup“.[2]

Design

Das Design des Lancia Thema steht in der Tradition des Chrysler 300 der ersten, von 2004 bis 2011 produzierten Generation. Wie dieser, weist auch der Thema eine hohe Gürtellinie mit einem vergleichsweise niedrig wirkenden Dachaufbau aus. Die Geometrie des Dachaufbaus und die Gesamtproportionen des Wagens entsprechen im Wesentlichen dem bisherigen Chrysler 300. Auch die Frontpartie mit dem groß dimensionierten Kühlergrill greift etabliertes Chrysler-Design auf. Der Kühlergrill trägt zwar das Lancia-Logo, verzichtet aber auf die bislang übliche senkrechte Trennstrebe. Stattdessen verlaufen die Zierstreben hier wie auch bei der USA-Version waagerecht. Die zu den Heckleuchten gezogenen, leicht angedeuteten Heckflossen können dagegen als Zitat des Lancia Kappa Coupé bzw. des klassischen Flaminia Coupé Pininfarina verstanden werden.

Technik

Die Motorisierungen des Lancia Thema weichen von der des amerikanischen Chrysler 300 ab. Lancia bietet zwei 3,0 Liter große Dieselmotoren mit 140 KW (190 PS) oder 176 KW (239 PS) an. Die Dieseltriebwerke wurden bei VM Motori in Italien konstruiert. Die Spitzenmotorisierung stellt ein 3,6 Liter großer Sechszylinder-Ottomotor dar, der 210 KW (286 PS) leistet. Die bis zu 6,4 Liter großen Achtzylindermotoren, mit denen das amerikanische Schwestermodell ausgestattet ist, sind im Lancia Thema nicht erhältlich.

Die Kraftübertragung erfolgt im Fall der Dieselmotoren durch eine Fünfgangautomatik, beim Ottomotor wird dagegen eine Achtgangautomatik verwendet. In jedem Fall werden ausschließlich die Hinterräder angetrieben. Damit ist der Thema des Jahrgangs 2011 nach vier Jahrzehnten der erste Lancia, der nicht über Front- oder Allradantrieb verfügt.

Ausstattung

Lancia bietet beim Modellstart im November 2011 die drei Ausstattungsstufen Gold, Platinum und Executive an. Die Serienausstattung des Thema ist umfangreich. Sie umfasst Lederausstattung, ein Infotainmentsystem mit Touchscreen, Xenon-Scheinwerfer, ein schlüsselloses Fahrberechtigungssystem und eine Rückfahrkamera.[3] Das amerikanische Schwestermodell weist in den Basisversionen eine deutlich schwächere Serienausstattung auf.

Technische Daten

Weblinks

 Commons: Lancia Thema (2011) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bericht vom 24. Oktober 2011 auf der Internetseite www.spiegel.de (abgerufen am 11. November 2011).
  2. Überschrift zur Fotodokumentation auf der Internetseite www.spiegel.de vom 24. Oktober 2011 (abgerufen am 11. November 2011).
  3. Angaben im Verkaufsprospekt; Stand: September 2011.

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