Peter Lawin

Peter Lawin

Peter Lawin (* 1930[1] in Königsberg; † 27. Juni 2002 in Le Tignet, Frankreich) war ein deutscher Intensivmediziner.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Studium und Tätigkeit in Altona

Lawin studierte in Erlangen, Paris und München Medizin, anschließend wurde er zum Dr. med. promoviert. Seine fachärztliche Ausbildung absolvierte er in Hamburg in der Chirurgie und in der Anästhesie.[2] Im Herbst 1962 wurde er zum Chefarzt der neugegründeten Anästhesieabteilung im Allgemeinen Krankenhaus Altona gewählt. Er legte der Gesundheitsbehörde Hamburg ein Konzept vor, demzufolge die Anästhesieabteilung mit einer Wachstation ausgestattet werden sollte. (Das Universitätsklinikum Eppendorf verfügte bereits über eine solche.) Der Dezernent des Ärztlichen Krankenhausdienstes der Gesundheitsbehörde genehmigte die interdisziplinäre operative Intensivstation, die der Anästhesieabteilung angegliedert war. Sie ging am 2. Januar 1963 in Betrieb.[1] 1970 habilitierte sich Lawin.

Tätigkeit in Münster

Als Mitte der 1970er-Jahre die Medizinische Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster einen ordentlichen Lehrstuhl für Anästhesiologie einrichtete, übernahm Lawin diese Aufgabe zum 1. Juni 1976. Der universitären Anästhesieabteilung wurde hierbei erstmals in der Bundesrepublik Deutschland die organisatorische und ärztliche Verantwortung für die operative Intensivstation übertragen. In der Einrichtung, die nunmehr die BezeichnungKlinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizintragen durfte, waren 40 Ärzte, 61 Pflegekräfte, drei Sekretärinnen, drei MTAs und ein Bioingenieur beschäftigt.[3] Von 1987 bis 1992 war Lawin auch Ärztlicher Direktor der Medizinischen Einrichtungen der Universität Münster. 1995 wurde er dort emeritiert.

Auszeichnungen

Lawin wurde wegen seiner Leistungen um die medizinische Weiterentwicklung der Intensivmedizin international geehrt: Die Polnische Anästhesie-Gesellschaft nahm ihn 1983 als Ehrenmitglied auf. Ebenfalls 1983 zeichnete ihn die Medizinische Akademie in Krakau mit dem Titel des medizinischen Ehrendoktors aus. Lawin war von 1988 bis 1991 Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensivmedizin; zwei Jahre später wurde er Ehrenmitglied. 1990 verlieh ihm die amerikanische Gesellschaft für Intensivmedizin den TitelFellow in Critical Care Medicine“ (FCCM).[2]

Werke (Auswahl)

  • Peter Lawin: Die Ausscheidung des Pregnandiols im Vergleich zu der des Oestriols im Zyklus und bei Frühschwangerschaften. München 1956. (Dissertation)
  • Peter Lawin (Hrsg.): Praxis der Intensivbehandlung. 3. Auflage Thieme, Stuttgart 1968. ISBN 3-13-441803-7. (2. Auflage 1971, 3. Auflage 1975, 4. Auflage 1981, 5. Auflage 1989, 6. Auflage 1994, ISBN 3-13-441806-1)
  • Hans-Nikolaus Herden, Peter Lawin: Anästhesie-Fibel. Thieme, Stuttgart 1973, ISBN 3-13-499301-5.
  • Peter Lawin, Dietrich Paravicini (Hrsg.): Hämodilution und Autotransfusion in der perioperativen Phase, Thieme, Stuttgart 1984, ISBN 3-13-668601-2.
  • Peter Lawin: Die Intensivmedizin in Deutschland: Geschichte und Entwicklung, Springer, Berlin 2002. ISBN 3-540-42461-X.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Jürgen Schüttler: 50 Jahre Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Springer-Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-540-00057-7, S. 196
  2. a b Pressemitteilung der Westfälischen Wilhelms-Universität vom 28. Juni 2002
  3. Jürgen Schüttler: 50 Jahre Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Springer-Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-540-00057-7, S. 527

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