Leimersdorf

Leimersdorf
Leimersdorf
Verbandsfreie Gemeinde Grafschaft
Koordinaten: 50° 35′ N, 7° 8′ O50.5852457.133571190Koordinaten: 50° 35′ 7″ N, 7° 8′ 1″ O
Höhe: 190 m ü. NN
Einwohner: 1.257 (31. Juli 2007)
Eingemeindung: 16. März 1974
Postleitzahl: 53501
Vorwahl: 02641
Leimersdorf (Rheinland-Pfalz)
Leimersdorf

Lage von Leimersdorf in Rheinland-Pfalz

Westlicher Ortsgang von Leimersdorf

Leimersdorf ist einer von elf Ortsbezirken der verbandsfreien Gemeinde Grafschaft im rheinland-pfälzischen Landkreis Ahrweiler. Bis zur Eingliederung in die am 16. März 1974 neu gebildete Gemeinde Grafschaft war Leimersdorf eine eigenständige Gemeinde.[1] Zu Leimersdorf gehören auch die westlich liegenden Ortsteile Niederich und Oeverich.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Leimersdorf liegt unmittelbar an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen. Westlich liegt der Ort Fritzdorf, der zur Gemeinde Wachtberg im Rhein-Sieg-Kreis gehört. Die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler liegt südlich von Leimersdorf.

Geschichte

Leimersdorf wurde erstmals am 31. März 1131 urkundlich erwähnt, als Papst Innozenz II. dem Bonner Cassius-Stift den „Hof Limorstorp nebst der Kirche mit dem ganzen Zehnten“ bestätigt.[2] Die Filialen in Nierendorf („Nithirindorp“) und Birresdorf („Biringistorp“) wurden bereits 1110 urkundlich erwähnt. Nach dem Liber valoris der Diözese Köln gehörte Leimersdorf zum Argaudekanat. Im heutigen Ortsteil Oeverich wurde im 16. Jahrhundert eine Kapelle erwähnt, 1668 hat auch der Ortsteil Niederich eine Kapelle, in beiden wurde eine Wochenmesse gelesen. Die heutige Pfarrkirche St. Stephanus wurde 1729 gebaut. [2]

Landesherrlich gehörte Leimersdorf zu der im 13. Jahrhundert entstandenen Grafschaft Neuenahr.

Im Zusammenhang mit der Inbesitznahme der Grafschaft Neuenahr durch dem Pfalzgrafen Pfalzgrafen Friedrich IV. am 24. April 1609 wurde erstmals ein Schulmeister in Leimersdorf erwähnt. In einem Visitationsprotokoll aus dem Jahre 1762 wird erstmals ein Schulgebäude in Leimersdorf genannt. Es war ein strohgedecktes Fachwerkhaus und stand in der Nähe des Friedhofs. Zum Schulbezirk gehörten Ortschaften Leimersdorf, Niederich, Oeverich und Birresdorf. 1834 wurde in Leimersdorf eine neue Schule für die Gemeinden Leimersdorf und Birresdorf errichtet. Die Schule hatte zwei Schulsäle. Um 1850 besuchten 150 Kinder die Schule, die von einem Lehrer unterrichtet wurden. Der Lehrer hatte daneben noch das Küster-, Organisten- und Glöckneramt inne. 1958 wurde die heutige Grundschule gebaut.[3]

Von 1794 bis 1814 gehörte Leimersdorf zum Kanton Remagen im Arrondissement Bonn (Rhein-Mosel-Département).[4]

Aufgrund der auf dem Wiener Kongress geschlossenen Verträge wurde 1815 das Rheinland, und damit auch Leimersdorf, dem Königreich Preußen zugeordnet. Leimersdorf gehörte von 1816 an zur Bürgermeisterei Gelsdorf im damals neu gebildeten Kreis Mayen im Regierungsbezirk Koblenz. Nach einer Statistik aus dem Jahre 1843 lebten im Dorf Leimersdorf 46 Einwohner, in Niederich 120 und in Oeverich 310. Bis auf einen evangelischen Einwohner gehörten alle dem katholischen Glauben an.[5]

Politik

Der Ortsbezirk Leimersdorf wird durch einen aus sieben Mitgliedern bestehenden Ortsbeirat und einem Ortsvorsteher vertreten. Ortsvorsteher ist Wilfried Klein.[6][7]

Infrastruktur

In Leimersdorf gibt es eine Grundschule für die Ortsbezirke Birresdorf, Leimersdorf und Nierendorf sowie einen Kindergarten.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 178 (PDF)
  2. a b Philipp Lorenzi: Beiträge zur Geschichte sämtlicher Pfarreien der Diöcese Trier, 1887, Seite 96
  3. Ottmar Prothmann: 375 Jahre Schule in Leimersdorf, Heimatjahrbuch 1985 Kreis Ahrweiler
  4. J. Rausch: Von der Grafschaft und ihre Geschichte, Heimatjahrbuch 1955 Kreis Ahrweiler
  5. Topographisch-statistische Übersicht des Regierungs-Bezirks Coblenz, 1843, Seite 10
  6. Hauptsatzung der Gemeinde Grafschaft
  7. Ortsvorsteher und Ortsbeirat Leimersdorf

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