Bengen

Bengen
Bengen
Verbandsfreie Gemeinde Grafschaft
Koordinaten: 50° 34′ N, 7° 8′ O50.5672222222227.1344444444445125Koordinaten: 50° 34′ 2″ N, 7° 8′ 4″ O
Höhe: 125 m ü. NN
Einwohner: 503 (31. Juli 2007)
Eingemeindung: 16. März 1974
Postleitzahl: 53501
Vorwahl: 02641
Bengen (Rheinland-Pfalz)
Bengen

Lage von Bengen in Rheinland-Pfalz

Blick auf Bengen

Bengen ist einer von elf Ortsbezirken der verbandsfreien Gemeinde Grafschaft im rheinland-pfälzischen Landkreis Ahrweiler. Bis zur Eingliederung in die im Jahr 1974 neu gebildete Gemeinde Grafschaft war Bengen eine eigenständige Gemeinde.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Der Ort Bengen liegt im Südosten der Gemeinde Grafschaft im Kerbtal des Bengener Baches am Fuße der Vulkaneifel. Zwei Kilometer südlich von Bengen liegt die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die nächste Großstadt Bonn ist etwa 25 km entfernt und liegt im Norden. Benachbarte Ortschaften sind Leimersdorf, Nierendorf, Kirchdaun, Gimmigen, Heppingen, Bad Neuenahr und Karweiler.

Geschichte

Bengen wurde im Jahre 1289 unter dem Namen „Benghoven“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Stift St. Dionysius (St. Denis) in Lüttich hatte in Bengen Grundbesitz und das Patronatsrecht für die Kirche. Diese Rechte wurden 1289 an das Kloster Steinfeld übertragen.[1][2]

Bengen gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zur Grafschaft Neuenahr, die zeitweise selbst die Landeshoheit ausübte. Im Jahre 1794 besetzte das Französische Revolutionsheer das Rheinland, Bengen wurde unter der Französischen Verwaltung der Mairie Heimersheim im Kanton Remagen und dem Rhein-Mosel-Département zugeordnet. Nach dem Wiener Kongress kam das Gebiet 1815 zum Königreich Preußen, Bengen wurde eine eigenständige Gemeinde und der neu gebildeten Bürgermeisterei Gelsdorf im Kreis Ahrweiler im Regierungsbezirk Koblenz zugeordnet wurde.[3] 1817 hatte Bengen 272 Einwohner.[4] 1936 wurde die vorherige Bürgermeisterei Gelsdorf in Amt Ringen umbenannt und von 1968 bis 1974 gehörte Bengen zur Verbandsgemeinde Ringen.

Im Zuge der Rheinland-Pfälzischen Verwaltungs- und Gebietsreform wurde mit Wirkung vom 16. März 1974 die verbandsfreie Gemeinde Grafschaft neu gebildet.[5] Der Gemeinderat von Bengen hatte sich mit nur zwei Stimmen für die Eingemeindung ausgesprochen, drei Stimmen sprachen sich für den Fortbestand der Verbandsgemeinde aus, eine Stimme enthielt sich der Abstimmung.[6]

Politik

Der Ortsbezirk Bengen wird durch einen aus fünf Mitgliedern bestehenden Ortsbeirat und einem Ortsvorsteher vertreten.[7] Amtierender Ortsvorsteher ist Andreas Sturm in Stellvertretung zum verstorbenen Karl-Heinz Manhillen.

Kulturdenkmäler

In Bengen befinden sich einige unter Denkmalschutz gestellte Kulturdenkmäler.[8]

  • Die Katholische Pfarrkirche St. Lambertus, ein Saalbau von 1910, Turm im Kern aus dem 17. Jahrhundert und 1950 erhöht
    Auf dem Friedhof zwanzig Grabkreuze aus dem 18. Jahrhundert, ein altes Friedhofskreuz von 1807 und ein um 1900 errichtetes neues Friedhofskreuz
  • Das ehemalige Pfarrhaus, ein Fachwerkbau aus der Mitte des 19. Jahrhunderts (Kirchstraße 5)
  • Ein Fachwerkhaus aus dem 18./19. Jahrhundert (Bogenstraße 5)
  • Ein Wegekreuz (Nischentyp) von 1731 (Lindenstraße 31)

Wirtschaft und Infrastruktur

Bengen ist durch zwei vollerwerbs- und sieben nebenerwerbslandwirtschaftliche Betriebe geprägt. Im Ort sind fünf Handwerks- und Gewerbebetriebe ansässig, die rund 25 Arbeitsplätze bieten.

Vereine

Bengen hat eine rege Vereinskultur. Diese findet ihre Ausprägungen in einem Junggesellenverein, der Freiwilligen Feuerwehr Bengen, einem Quartettverein, einem Möhnenverein, und einem Fußballverein. In diesen Vereinen sind über 500 Mitglieder organisiert.

Quellen und Einzelnachweise

  1. Ottmar Prothmann: 300 Jahre Dorfgeschichte von Bengen im Spiegel der Pfarrchronik, Heimatjahrbuch 1981 des Landkreises Ahrweiler
  2. Verschiedene Unterseiten der Webseite von Grafschaft Bengen
  3. Jakob Rausch: 150 Jahre Kreis Ahrweiler, Heimatjahrbuch 1966 des Landkreises Ahrweiler
  4. Der Regierungs-Bezirk Coblenz nach seiner Lage, Begränzung, Größe, Bevölkerung und Eintheilung, Coblenz, Pauli, 1817, Seite 49
  5. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 177 (PDF)
  6. Hans Josef Moeren: Die „Grafschaft" - jetzt eine Gemeinde, Heimatjahrbuch 1975 des Landkreises Ahrweiler
  7. Hauptsatzung der Gemeinde Grafschaft
  8. Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Ahrweiler, Seite 17 (PDF)

Weblinks


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