- Leopold Biermann
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Leopold Biermann (* 8. August 1875 in Spenge, Krs. Herford; † 9. September 1922 in München) war ein deutscher Kunstmaler und Mäzen.
Biografie
Biermann war der Sohn des Zigarrenfabrikanten und Kaufmanns Friedrich Biermann und seiner Ehefrau Berta sowie Bruder des Bremer Senators Friedrich Karl Biermann (1872–1923). Er absolvierte das Alte Gymnasium in Bremen und studierte danach Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf, unter anderem bei Eduard von Gebhardt. Er lebte dann in Düsseldorf und unternahm viele Studienreisen. Als Künstler hatte er keinen großen Erfolg.
1904 kehrte er nach Bremen zurück. Als vermögender Kaufmannserbe trat er nun als Mäzen für die Kunst auf. Er sammelte Kunstwerke, förderte einzelne Künstler und pflegte vielfältige Kontakte und Geselligkeiten mit Malern, Bildhauern und Schriftstellern und organisierte Feste. Der Kunsthalle Bremen schenkte er viele Werke bedeutender Impressionisten und Expressionisten unter anderem von Gustave Courbet, Ludwig von Hofmann, Walter Leistikow und dem frühen Max Liebermann. Für längere Zeit war er Stellvertretender Vorsitzender und Schatzmeister des Kunstvereins in Bremen. Zudem war er Mitglied in mehreren anderen Kunstvereinigungen wie der Freie Secession in Berlin, der Dresdner Sezession dem Deutschen Künstlerbund oder dem Deutschen Verein für Kunstwissenschaft in Berlin.
Er unterstützte die Vorstellungen des Kunsthallendirektors Gustav Pauli (1866–1938) aus der Kunsthalle eine Galerie der modernen Kunst zu entwickeln. 1909 veranstaltete er eine Leihausstellung aus bremischen Privatbesitz.
Auch in anderen Vereinen für Segeln, Golf, Rudern, Automobile und Luftfahrt oder im Verband für Sanitätshunde war er aktiv. Er förderte das Bremer Stadttheater durch die Bereitstellung der Mittel für bedeutende Gastspiele. Er unterstützte zudem eine Vereinigung für Waisenkinder und im Ersten Weltkrieg die Verwundeten-Fürsorge.
Literatur
- Wilhelm Lührs: Biermann, Leopold Otto Heinrich. In: Historische Gesellschaft Bremen, Staatsarchiv Bremen (Hrsg.): Bremische Biographie 1912-1962. Hauschild, Bremen 1969, S.42 (Sp.1) bis S.43 (Sp.2).
- Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X.
- Andrea Pophanken und Felix Billeter (Hg.): Die Moderne und ihre Sammler. Französische Kunst im deutschen Privatbesitz vom Kaiserreich zur Weimarer Republik. Akademieverlag, 2001, ISBN 978-3-05-003546-8.
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