- Leopold Bleibtreu
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Johann Leopold Bleibtreu (* 23. März 1777 in Neuwied; † 11. September 1839 in Kloster Pützchen bei Bonn) war ein deutscher Bergwerks- und Fabrikbesitzer, Gründer der Alaunhütte auf der Holtorfer Hardt.
Inhaltsverzeichnis
Familie
Leopold Bleibtreu war der Sohn von Carl Philipp Bleibtreu (1746−1812) und der Sara geb. Bolckhaus, Tochter des Kölner Kaufmanns Jacob Bolckhaus. Carl Philipp übernahm mit seinem Bruder 1773 eine Woll- und Baumwollspinnerei in Neuwied, wo die Familie seit 1752 ansässig war. Carl Philipp Bleibtreu wurde 1784 Fürstlich Wiedischer Kammerrat.
Leopold Bleibtreu heiratete am 6. März 1807 Anna Maria Ackermann. Von ihren 12 gemeinsamen Kindern wurde der Sohn Hermann (1821−1881) bekannt, der Chemiker und Erfinder des deutschen Portlandzement war.
Leben
Zunächst arbeitete Leopold Bleibtreu bei seinem Vater in Neuwied und 1799 wurde er Leiter der Rheinbreitbacher Erzbergwerke, die sein Vater und dessen Schwager Bolckhaus 1797 gekauft hatten. Unter seiner Leitung wurde eine Knappschaftskasse eingeführt und die ärztliche Versorgung der Bergleute gewährleistet. 1803 wurde Leopold Bleibtreu erster Bergmeister des neu geschaffenen Bergamtes in Linz. Sein Bruder Abraham Bleibtreu (1775−1852) übernahm seine bisherige Stelle als Leiter der familieneigenen Bergwerke.
1806 gründete Leopold Bleibtreu mit dem Kölner Alaunhandelshaus Löhnis ein gemeinsames Unternehmen, das 1809 eine Alaunhütte bei Holzlar errichtete. In den Folgejahren wurden unter dem Namen „Leopold Bleibtreu und Consorten“ immer mehr Alaunhütten und Gruben zusammengeschlossen. 1830 gründete Leopold Bleibtreu das Gut Großenbusch, das die Familie und einen Teil der Belegschaft mit Lebensmitteln versorgte.
Bleibtreu war Freimaurer und Mitglied des Illuminatenordens in Neuwied.[1]
Leopold Bleibtreu starb 1839 und wurde auf dem Evangelischen Friedhof in Holzlar bestattet, wo heute noch ein gusseisernes Kreuz an ihn und seinen Sohn Carl erinnert.
Werke
- Denkwürdigkeiten aus den Kriegsbegebenheiten bei Neuwied von 1792 bis 1797 in übersichtlichem Zusammenhang mit gleichzeitigen Kriegsereignissen in den Rhein- und Niederlanden..., Verlag Georgi, Bonn 1834 (Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf)
- Das Rheinland im Zeitalter der Französischen Revolution, Verlag Röhrscheid, Bonn 1988, erweiterter Nachdruck der Erstausgabe von 1834.
Auszeichnungen und Ehrungen
- Große goldene Medaille der Tapferkeit am St. Georgenbande
- In Niederholtorf wurde eine Straße nach Leopold Bleibtreu benannt.
Literatur
- Theodor Kiesel: Die Braunkohlen- und Alaunindustrie auf der Ennerthardt und ihr Begründer Leopold Bleibtreu. In: Herrschaft... Küdinghoven, Chronik der Ennert-Orte, 1, S. 68−73. [nicht ausgewertet]
- Rudolf Cramer: Der Evangelische Friedhof in Holzlar. (Studien zur Heimatgeschichte des Stadtbezirks Bonn-Beuel) Bonn 2008, ISBN 978-3-922832-42-3
- Max Muß: Leopold Bleibtreu (1777-1839), in: Beiträge zur Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsgeschichte, Band 1, Verlag Baedeker, 1920
Weblinks
- Leopold Bleibtreu. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, S. 298.
- Literatur von und über Leopold Bleibtreu im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- H. Wolfgarten: Leopold Bleibtreu (1770-1838)
- Zum Braunkohleabbau im Raum Bonn
- Über die Familie Bleibtreu
Einzelnachweise
- ↑ Dieter Demandt: Stadtherrschaft und Stadtfreiheit im Spannungsfeld von Geistlichkeit und Bürgerschaft in Mainz (11.-15. Jahrhundert), Verlag F. Steiner, 1977, ISBN 3515023992, Seite 78 Auszug
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