- Leopold von Casselmann
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Leopold Casselmann, ab 1907 Ritter von Casselmann (* 29. Juni 1858 in Fischbeck; † 23. Mai 1930 in Bayreuth) war ein deutscher Politiker. Als Mitglied der Nationalliberalen Partei war er Abgeordneter des Reichstags und der Bayerischen Abgeordnetenkammer und amtierte von 1900 bis zu seinem Rücktritt 1919 als Oberbürgermeister der Stadt Bayreuth.
Leben
Casselmann wurde 1858 in Fischbeck in Hessen-Nassau geboren. Sein Vater zog 1871 als Kreissekretär des Landwirtschaftlichen Vereins nach Bayreuth, wo der 13jährige Leopold das Gymnasium absolvierte. Er studierte in Marburg Rechtswissenschaft, wurde Reserveoffizier und war von 1886 an in Bayreuth als Rechtsanwalt tätig.
1891 wurde er städtischer Magistratsrat sowie als Nachfolger Friedrich von Feustels Mitglied des Reichstags. Nach dem Tode Theodor von Munckers wurde er 1900 zum rechtskundigen Bürgermeister gewählt. Am 21. Dezember 1907 wurde er vom König in den persönlichen Adelsstand erhoben und erhielt gleichzeitig den Titel Oberbürgermeister.
1897 wurde er in die bayerische Abgeordnetenkammer berufen, wo er 1917 zum Vizepräsidenten ernannt und 1918 als Justizminister designiert wurde. Die Novemberrevolution setzte jedoch seiner politischen Laufbahn ein Ende. Einen Tag nach Ausbruch des „Speckputsches“ in Bayreuth reichte er am 18. Februar 1919 sein Rücktrittsgesuch ein und trat am 30. Juni 1919 offiziell zurück.
Bei seinem Rücktritt verlieh ihm der Bayreuther Stadtrat das Ehrenbürgerrecht und die goldene Ehrenbürgermünze. 1924 gehörte er zu den Gründern der Nationalliberalen Partei in Bayern (NLP), die sich 1927 mit der DNVP vereinigte. Als Pensionär verblieb von Casselmann in Bayreuth und verstarb hier am 23. Mai 1930.
Weblinks
- Markus Barnick: Wer ist wer in Bayreuth
- Historisches Lexikon Bayerns
- Leopold von Casselmann in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Leopold von Casselmann in der Parlamentsdatenbank beim Haus der Bayerischen Geschichte
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