Lichtenstein-Klasse

Lichtenstein-Klasse

p1

Lichtenstein-Klasse
p1
Schiffsdaten
Flagge Deutschland
Schiffstyp Fruchtschiff
Heimathafen Bremen
Eigner Norddeutscher Lloyd, Bremen
Bauwerft Bremer Vulkan, Bremen-Vegesack
Uddevallavarvet, Uddevalla
Stapellauf 1951 (1954)
Verbleib 1984 (1988) abgebrochen
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
105,10 (132,22) m (Lüa)
Breite 14,23 (17,25) m
Vermessung 2353 (4785) BRT
 
Besatzung 36 (40)
Maschine
Maschine 1 x Dieselmotor
Propeller 1 x Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 3115 (6765) tdw
Zugelassene Passagierzahl 12
Anmerkung
Werte:

Lichtenstein und Liebenstein

Werte in Klammern:

Lindenstein

Die als Lichtenstein-Klasse bezeichnete Klasse von Fruchtschiffen des Norddeutschen Lloyd (NDL) setzte sich aus zwei Frachtschiffsneubauten und einem angekauften Schiff zusammen. Da es die zweite Baureihe nach Ende des Zweiten Weltkriegs und zudem besonders ertragreich war, markiert die Klasse einen wichtigen Schritt im Neuaufbau der Reederei.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bau

Nach der Unterzeichnung des Petersberger Abkommens im November 1949 wurden die Beschränkungen der Alliierten für den Bau von Seeschiffen durch das Potsdamer Abkommen gelockert. In Deutschland durften wieder Frachtschiffe bis 7.200 BRT gebaut und von deutschen Reedern betrieben werden. Fast unmittelbar nach den Schiffen der Rheinstein-Klasse bestellte der Norddeutsche Lloyd zwei Kühlschiffe für die Wiederaufnahme seines Fruchtdienstes von den Kanarischen Inseln beim Bremer Vulkan. Das Typschiff, die Lichtenstein, lief am 28. August 1951 vom Stapel. Am 27. September 1951 folgte die Liebenstein. 1966 kaufte der Lloyd noch die 1954 in Schweden gebaute Clary Thorden an und setzte sie unter dem Namen Lindenstein als drittes Schiff in diesem Dienst ein.

Einsatz beim NDL

Die Schiffe wurden in der einträglichen Fruchtfahrt von den Kanarischen Inseln eingesetzt, den der Lloyd im Gegensatz zu den meisten anderen Liniendiensten dieser Zeit alleine betrieb. Bis 1959 waren die ersten beiden Schiffe bei der Roland Linie Schiffahrtsgesellschaft eingetragen und wurden danach direkt in den NDL eingegliedert. Im Jahr 1966 gliederte der NDL die gebraucht aus Schweden erworbene Lindenstein zur Komplettierung in den beliebten Dienst ein. Die ersten beiden Schiffe wurden 1968 an die philippinische Reederei Go Thong & Co. verkauft. Die Lindenstein ging 1970 bei der Fusion des NDL mit der HAPAG in das gemeinsame Eigentum der neuen Hapag-Lloyd über und wurde im Folgejahr an die griechische Reederei Neptunea Panoceanica SA veräußert.

Spätere Karriere

Die zuletzt veräußerte Lindenstein wurde 1976 ein weiteres mal verkauft und 1984 in Kaohsiung abgewrackt. Die beiden älteren Schiffe liefen zunächst als Don Camillo und Don Lorenzo, bevor sie 1974 an die zur Thong Gruppe gehörende Reederei Sulpicio Lines weitergegeben wurden. Die beiden Schiffe gingen 1977 an die ebenfalls philippinische Universal Shipping Lines. Die Don Lorenzo wurde unter dem Namen Dona Julieta weiterbetrieben, brannte am 30. Juni 1977 in Manila total aus und wurde dort auf Grund gesetzt. Als wirtschaftlicher Totalverlust gab die Versicherung das Schiff 1978 an die Sulpicio Lines zurück, die das Schiff zunächst wieder instandsetzen lassen wollte. Im Juni 1984 wurde das Schiff schließlich zum Abbruch nach Caloocan verkauft. Auch die Don Camillo ging 1984 schließlich erneut an die Sulpicio Lines, blieb noch bis 1988 in Fahrt und wurde dann in Manila ebenfalls abgebrochen.

Die Schiffe

Die Frachtmotorschiffe der Lichtenstein-Klasse
Name Stapellauf Ablieferung Bauwerft / Baunummer Vermessung Antrieb Verbleib
Lichtenstein 28. August 1951 6. Oktober 1951 Bremer Vulkan, Vegesack / 806 2353 BRT MAN 6 Zyl. Dieselmotor 1988 Abbruch in Manila
Liebenstein 27. September 1951 13. November 1951 Bremer Vulkan, Vegesack / 807 2353 BRT MAN 6 Zyl. Dieselmotor Ab Juni 1984 Abbruch in Caloocan
Lindenstein 9. Oktober 1954 19. Dezember 1954 Uddevallavarvet, Uddevalla / 138 4785 BRT Götaverken 8 Zyl. Dieselmotor Ab 26. Oktober 1984 in Kaohsiung abgebrochen

Literatur

  • Arnold Kludas: Die Seeschiffe des Norddeutschen Lloyd. 1857 bis 1970. Weltbild Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-86047-262-3.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Lichtenstein — (nicht zu verwechseln mit Liechtenstein) ist der Name folgender geographischer Objekte: Orte: Lichtenstein/Sa., Stadt im Landkreis Zwickau in Sachsen Lichtenstein (Württemberg), Gemeinde im Landkreis Reutlingen in Baden Württemberg Lichtenstein,… …   Deutsch Wikipedia

  • LICHTENSTEIN — GERMANY (see also List of Individuals) 16.5.1878 Warsaw/PL 21.8.1933 Zakopane/PL Leon Lichtenstein graduated in 1907 from Berlin Technical University and there became Lecturer in 1910. He was appointed professor of mathematics at Münster… …   Hydraulicians in Europe 1800-2000

  • Lichtenstein/Sa. — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Lichtenstein (Sachsen) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Zahnradbahn Honau-Lichtenstein — Die Artikel Schwäbische Albbahn und Zahnradbahn Honau–Lichtenstein überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Beteilige dich dazu an der Diskussion über diese Überschneidungen. Bitte… …   Deutsch Wikipedia

  • Zahnradbahn Honau–Lichtenstein — Streckennummer: 4620 Streckenlänge: 2,15 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Maximale Neigung: 100 ‰ Zahnstangensystem: System Riggenbach …   Deutsch Wikipedia

  • Leon Lichtenstein — (* 16. Mai 1878 in Warschau; † 21. August 1933 auf einer Reise in Zakopane) war ein polnisch deutscher Mathematiker[1], der sich mit Variationsrechnung, gewöhnlichen und partiellen Differentialgleichungen, konformen Abbildungen und… …   Deutsch Wikipedia

  • Norddeutscher Lloyd — Rechtsform Aktiengesellschaft Gründung 1857 …   Deutsch Wikipedia

  • Deportation deutscher Juden — Die systematische Deportation von Juden aus Deutschland in den Osten begann Mitte Oktober 1941, also noch vor der Wannseekonferenz. Der Historiker Dieter Pohl nimmt an, Hitler habe diese Entscheidung um den 17. September 1941 herum getroffen.[1]… …   Deutsch Wikipedia

  • Deportationszug — Die systematische Deportation von Juden aus Deutschland in den Osten begann Mitte Oktober 1941, also noch vor der Wannseekonferenz. Der Historiker Dieter Pohl nimmt an, Hitler habe diese Entscheidung um den 17. September 1941 herum getroffen.[1]… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”