Linus Wittich

Linus Wittich

Linus Wittich (* 16. März 1929 in Lützenhardt; † 19. August 1985 in Ulm) war ein deutscher Verleger und Gründer der gleichnamigen Verlagsgruppe mit Sitz in Höhr-Grenzhausen.

Leben

Linus Wittich wuchs auf dem Land auf, im Dorf Betra in der Nähe von Horb am Neckar. Er besuchte die Schule in Ravensburg und absolvierte anschließend eine kaufmännische Lehre bei der Firma Nothelfer & Söhne. Mit 19 Jahren wechselte er nach Offenburg zum A&O Lebensmittel-Großhandel und später nach Düsseldorf, wo er als Substitut bei Kaufhof arbeitete. In Lützenhardt im Schwarzwald eröffnete er ein Lebensmittelgeschäft unter dem Namen „Feinkost Wittich“. Außerdem eröffnete er die „Lino-Milchbar“. Um dafür Werbung zu machen, besorgte er sich eine gebrauchte Druckmaschine für Werbezettel. Daraus entstand ein Werbeblatt für Lützenhardt. In Lützenhardt lernte er seine Frau Edith kennen, die dort zur Kur war.

Auf den jungen Unternehmer wurde der Verleger Günter Lütze aus Reutlingen aufmerksam. Lütze hatte den Bedarf für Amts- und Mitteilungsblätter erkannt und vergab für sein Verlagskonzept unter der Bezeichnung „PRIMO-Verlag“ Lizenzen an junge Unternehmer, darunter an Linus Wittich. Er begann mit Lützes Lizenzkonzept seine verlegerische Karriere in Bendorf bei Koblenz. Unter der Bezeichnung „PRIMO-Verlag“ starteten zu diesem Zeitpunkt viele junge Verleger; noch heute gibt es einige Mitteilungsblatt-Verlage, die diesen Namen beibehielten. Linus Wittich war der erfolgreichste unter ihnen und dehnte seine Aktivitäten nach und nach über alle Bundesländer aus. Lediglich in Nordrhein-Westfalen und in Baden Württemberg ist seine Verlagsgruppe nicht aktiv.

Aus kleinsten Anfängen im Jahre 1963 in Bendorf führte Linus Wittich das Unternehmen in stetem Wachstum. Die Tendenz, amtliche Mitteilungen durch „Mitteilungsblätter“ an den Bürger heranzutragen, begann sich auch in Hessen und anderen Bundesländern durchzusetzen. Die bisherige Art, Bekanntmachungen durch Aushang in den bekannten „Schwarzen Kästen“ den Bürgern nahe zu bringen, genügte der Rechtsprechung nicht mehr. So entstanden nach und nach Verlagsstandorte in Hessen, Niedersachsen und Bayern.

Den Fall der Mauer und damit die Ausweitung der Verbreitungsgebiete nach Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern erlebte Linus Wittich nicht mehr. Bei der Erweiterung der Aktivitäten in Bayern und dem Aufbau eines neuen Verlages in Schrobenhausen erlitt er einen Herzinfarkt und starb am 19. August 1985.

Das Unternehmen wird seit seinem Tod von seiner Witwe und den Kindern weitergeführt.

Weblinks



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