- Liouville-Funktion
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Die Liouville-Funktion, benannt nach Joseph Liouville, ist eine multiplikative zahlentheoretische Funktion. Sie wird mit dem griechischen Buchstaben λ bezeichnet und ist wie folgt definiert:
wobei Ω(n) die Anzahl der (nicht notwendigerweise verschiedenen) Primfaktoren bezeichnet.
Man definiert außerdem λ(0) = 0 und λ(1) = 1.
Die ersten Werte (beginnend bei n = 1) sind
- 1, -1, -1, 1, -1, 1, -1, -1, 1, 1, -1, -1, -1, 1, 1, 1, -1, -1, -1, -1, ...[1]
Inhaltsverzeichnis
Eigenschaften
Es gilt[2]
Die Liouville-Funktion ist verwandt mit der Möbius-Funktion μ durch[3]
Reihen
Die Dirichlet-Reihe der Liouville-Funktion lässt sich durch die riemannschen Zeta-Funktion ζ ausdrücken:[4]
Ihre Lambert-Reihe ist gegeben durch
wobei die Jacobische Theta-Funktion bezeichnet.
Summen
Es sei
Die Pólya-Vermutung besagt, es sei – wie die Grafiken oben vermuten ließen – stets[5]
Diese Vermutung wurde mittlerweile widerlegt; das kleinste Gegenbeispiel ist n = 906150257. Es ist bisher allerdings nicht bekannt, ob L sein Vorzeichen unendlich oft wechselt.
Eine verwandte Summe ist
Für diese wurde vermutet, sie sei für hinreichend große n stets positiv; dies wurde von Haselgrove[6] widerlegt, wobei er zeigte, dass M unendlich oft negative Werte annimmt. Ein Beweis der Vermutung hätte die Richtigkeit der riemannschen Vermutung zur Folge.[7]
Referenzen
- ↑ Folge A008836 in OEIS, vgl. Folgen A026424 und A028260
- ↑ Liouville Function auf PlanetMath
- ↑ http://eom.springer.de/L/l059620.htm
- ↑ R. S. Lehman: On Liouville's Function In: Math. Comput. 14, 1960, S. 311-320
- ↑ Eric W. Weisstein: Polya Conjecture. In: MathWorld. (englisch)
- ↑ C.B.Haselgrove: A disproof of a conjecture of Polya. Mathematika 5 (1958), S. 141–145.
- ↑ Hisanobu Shinya: On an arithmetical approach to the Riemann hypothesis, 23. Juni 2009, arXiv:0906.4155
- Eric W. Weisstein: Liouville Function. In: MathWorld. (englisch)
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