- Liste der Abgeordneten zur provisorischen Salzburger Landesversammlung
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Diese Liste der Abgeordneten zur provisorischen Salzburger Landesversammlung listet alle Abgeordneten zur provisorischen Salzburger Landesversammlung auf.
Nachdem die Auflösung Österreich-Ungarns im Oktober 1918 begonnen hatte, konstituierten sich im November 1918 provisorische Landtage in den Ländern des verbliebenen „Deutschösterreichs“. Auch im Land Salzburg konstituierte sich auf Grund des Auftrages des Vollzugsausschusses der provisorischen Nationalversammlung am 3. November 1918 unter Vorsitz von Johann Lackner, Robert Preußler und Max Ott die aus 38 Mitgliedern bestehende Landesversammlung. Die Zusammensetzung erfolgte auf Grund des Ergebnisses der Reichstagswahl im Jahr 1911. Auf die die Christlichsoziale Partei (CSP) entfielen demnach 19. Mandate, 10 Mandate erhielten die Deutschreiheitlichen (DFP) und 9 Mandate die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Österreichs (SDAP).
Bis zur ersten Vollsitzung erfolgten noch Änderungen in der Zusammensetzung der Abgeordneten. Von der SDAP wurde Wenzel Müller durch Eduard Baumgartner ersetzt, bei der CSP ersetzten Nikolaus Gumpold und Josef Piesinger die Abgeordneten Leonhard Steinwender und Alois Posch.
Inhaltsverzeichnis
Funktionen
Landespräsidenten
In der konstituierenden Sitzung wurden am 7. November 1918 Alois Winkler, Max Ott und Robert Preußler zu den Präsidenten der provisorischen Landesversammlung gewählt. Winkler erhielt dabei 30 von 31 abgegebenen Stimmen (nachdem er sich nicht selbst gewählt hatte), Ott und Preußler jeweils 31 Stimmen. Zu ihren Stellvertretern bzw. zu den Vizepräsidenten wurden Johann Lackner, Karl Irresberger und Josef Breitenfelder gewählt.
Nach dem Gesetz vom 14. November 1918 betreffend die Übernahme der Staatsgewalt in den Ländern trat an die Stelle der Bezeichnung „Landespräsident“ die Bezeichnung Landeshauptmann. Nach diesem Gesetz waren neben dem Landeshauptmann zudem zwei bis vier Landeshauptmann-Stellvertreter zu wählen, wobei in der Folge in der 5. Sitzung vom 29. November 1918 ein Landeshauptmann und drei Stellvertreter gewählt wurden. Sie bildeten zusammen mit 6 Landesräten die Landesregierung Winkler, wobei der Landeshauptmann mit seinen Stellvertretern in der Folge den Vorsitz im Landtag führten.
Landtagsabgeordnete
Name Fraktion Anmerkung Angelberger Bartholomäus CSP Baumgartner Eduard SDAP Breitenfelder Josef SDAP Christoph Anton DFP Emminger Karl SDAP Etter Daniel CSP Gaubinger Josef SDAP Gmachl Johann DFP Gumpold Nikolaus CSP Haagn Julius DFP Hasenauer Johann CSP Haslauer Johann CSP Hölzl Alois CSP Huber Johann CSP Hueber Anton DFP Irresberger Karl DFP Keil Alois SDAP Kreuzberger Melchior CSP Lackner Johann CSP Leukert Heinrich SDAP Mühlberger Hans SDAP Nitzinger Johann CSP Ott Max DFP Perner Jakob CSP Piesinger Josef CSP Posch Alois CSP Preis Josef CSP Preußler Robert SDAP Rainer Josef CSP Rehrl Franz CSP Rottensteiner Alois CSP Schaschko Leopold DFP Schernthanner Wilhelm CSP Stöllner Sebastian CSP Steinwender Leonhard CSP Stöllner Sebastian CSP vom Freiheitlichen Salzburger Bauernbund auf der Liste der SCP nominiert Stölzel Arthur DFP Wagner Hans DFP Wimmer Viktor DFP Winkler Alois CSP Witternigg Josef SDAP Ausschüsse
In der konstituierenden Sitzung wurden 13 Ausschüsse gebildet, denen jeweils eine unterschiedliche Anzahl an Mitgliedern angehörte. Die dreizehn Ausschüsse waren der Finanzausschuss, der Verwaltungsausschuss, der Schulausschuss, der Verfassungsausschuss, der Gewerbeausschuss, der Landwirtschaftsausschuss, der Verkehrsausschuss, der Ernährungsausschuss, der Militärausschuss, der Untersuchungsausschuss, der Wohlfahrtsausschuss, der Disziplinarausschuss und der Überwachungsausschuss.
Literatur
- Verhandlungen der provisorischen Salzburger Landesversammlung, vom 7. November 1918 bis 18. März 1919. Nach den stenographischen Berichten. Salzburg 1919
- Richard Voithofer: Politische Eliten in Salzburg. Ein biografisches Handbuch 1918 bis zur Gegenwart. Böhlau Verlag, Wien, Köln, Weimar 2007. ISBN 978-3-205-77680-2
Listen der Abgeordneten zum Salzburger Landtag nach Gesetzgebungsperioden (GP)/Wahlperioden (WP)Herzogtum Salzburg: 1. WP (1861–1866) | 2. WP (1867–1869) | 3. WP (1870) | 4. WP (1871–1877) | 5. WP (1878–1883) | 6. WP (1884–1889) | 7. WP (1890–1895) | 8. WP (1896–1901) | 9. WP (1902–1908) | 10. WP (1909–1914)
Erste Republik: Prov. Landesversammlung (1918–1919) | 1. WP (1919–1922) | 2. WP (1922–1927) | 3. WP (1927–1932) | 4. WP (1932–1934)
Austrofaschismus: „Ständischer Landtag“ (1934–1938)
Zweite Republik: 1. GP (1945–1949) | 2. GP (1949–1954) | 3. GP (1954–1959) | 4. GP (1959–1964) | 5. GP (1964–1969) | 6. GP (1969–1974) | 7. GP (1974–1979) | 8. GP (1979–1984) | 9. GP (1984–1989) | 10. GP (1989–1994) | 11. GP (1994–1999) | 12. GP (1999–2004) | 13. GP (2004–2009) | 14. GP (ab 2009)
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