- Liste der deutschen Kolonialfunkstellen
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Die deutschen Kolonialfunkstellen sollten ein Nachrichtennetz zur drahtlosen Telegrafie in den deutschen „Schutzgebieten“ bilden. Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs konnte jedoch nur ein Teil der geplanten Anlagen fertiggestellt werden. Den Bau und Betrieb übernahm vielfach die Firma Telefunken, die vom Deutschen Reich dazu beauftragt wurde. Es existierten auch private oder provisorische Funkstellen. Im Allgemeinen kann zwischen transkontinentalen Großfunkstellen für den Nachrichtenverkehr mit Europa oder anderen Kolonien und regionalen Klein- bzw. Küstenfunkstellen unterschieden werden. Nach Kriegsausbruch wurden zeitweilig Kriegsfunkstellen bzw. -empfangstellen errichtet, die dem Nachrichtenverkehr der Schutztruppe dienten.
Inhaltsverzeichnis
Funkstellen in den deutschen „Schutzgebieten“
Die Liste enthält die Funkstellen, die bis zum Kriegsausbruch Anfang August 1914 fertiggestellt wurden sowie Funkstellen zu Kriegszwecken während des Ersten Weltkriegs.
Deutsches Reich (Mutterland)
- Großfunkstelle Nauen bei Berlin
Deutsch-Ostafrika
- Kleinfunkstelle Bukoba
- Küstenfunkstelle Daressalam
- Kriegsfunkstelle Dodoma
- Kriegsfunkstelle Kamaschuma bei Bukoba
- Kriegsfunkstelle Kigoma
- Kriegsfunkstelle Liwale
- Kriegsfunkstelle Luwegu
- Kriegsfunkstelle Mahenge
- Kleinfunkstelle Muansa
- Kriegsfunkstelle Newala
- Kriegsfunkstelle Tabora
- Kriegsempfangsstelle Umbulu
- Kriegsfunkstelle Utete
Deutsch-Südwestafrika
- Kriegsfunkstelle Aus
- Küstenfunkstelle Lüderitzbucht
- Küstenfunkstelle Swakopmund
- Kriegsfunkstelle Tsumeb
- Großfunkstelle Windhuk
Kamerun
Kiautschou
- Küstenfunkstelle Tsingtau-Signalberg
- Kleinfunkstelle Tschalientau (Insel, 50 Kilometer östlich der Kiautschou-Bucht)[1]
Togo
Deutsch-Neuguinea und Deutsch-Samoa
- Kleinfunkstelle Angaur
- Großfunkstelle Apia
- Großfunkstelle Bitapaka bei Herbertshöhe
- Großfunkstelle Nauru
- Großfunkstelle Yap
Literatur
- Reinhard Klein-Arendt: “Kamina ruft Nauen!” Die Funkstellen in den deutschen Kolonien 1904-1918. 3. Aufl., Köln: Wilhelm Herbst Verlag, 1999, ISBN 3-923-925-58-1.
- Röscher: Die Funktelegraphie in den deutschen Schutzgebieten, in: Telefunken-Zeitung. 4. Jg., Nr. 21, Juli 1920, S. 48-56. (Vollständiges Heft online; pdf; ca. 4,5 MB)
Einzelbelege
- ↑ Klein-Arendt 1999: S. 215
Weblinks
- Michael Friedewald: Funkentelegrafie und deutsche Kolonien: Technik als Mittel imperialistischer Politik. (pdf; ca. 0,3 MB)
- Till Waldorfer: Pionierjahre der kolonialen Telegrafie-Verbindungen. (pdf, ca. 2 MB)
- Eintrag „Funkentelegraphie“ im Deutschen Koloniallexikon von 1920
- Ober Postpraktikant H. Thurn Koblenz: Die telegraphischen Verbindungen Deutschlands mit seinen Kolonien
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