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Lotzdorf Große Kreisstadt RadebergKoordinaten: 51° 8′ N, 13° 54′ O51.12708333333313.908333333333215Koordinaten: 51° 7′ 37″ N, 13° 54′ 30″ O Höhe: 215–250 m ü. NN Eingemeindung: 1920 Postleitzahl: 01454 Vorwahl: 03528 Lotzdorf ist ein in der gleichnamigen Gemarkung gelegenes Dorf in Radeberg im Landkreis Bautzen, Sachsen.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Lotzdorf befindet sich etwa anderthalb Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums von Radeberg. Die Gemarkung gehört zum Gebiet der Radeberger Kernstadt, Lotzdorf besitzt keinen Ortsteilstatus. Im Nordwesten grenzt es an Liegau-Augustusbad, im Norden an den Wachauer Ortsteil Feldschlößchen. Westlich benachbart liegt die Dresdner Heide.
Der Dorfkern befindet sich entlang der Lotzdorfer Straße in einem nach Nordwesten abfallenden Seitental der Großen Röder, die die Dorfflur von Süden nach Norden in weiten Bögen durchfließt. Weite Teile der 483 Hektar (Stand: 1900) großen Flur werden landwirtschaftlich genutzt, kleinere Randbereiche, unter anderem im Rödertal, sind bewaldet. In Lotzdorf steht mit der Ludwig-Richter-Schule eine von zwei Mittelschulen Radebergs, außerdem befindet sich am Ufer der Großen Röder die städtische Kläranlage. Am Fluss entlang liegen mehrere Mühlen, darunter die als Pflegeheim genutzte Tobiasmühle.
Geschichte
Das Gebiet von Lotzdorf war bereits in der Bronzezeit bewohnt, wovon mehrere Siedlungsfunde zeugen. Von Bedeutung ist ferner der Fund eines Backofens mit Eisengeräten aus spätgermanischer Zeit.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Lotzdorf im Jahre 1341 als Locensdorf. Der Ortsname des von deutschen Siedlern gegründeten Waldhufendorfs geht auf den Vornamen des Lokators Lutz/Lotz/Lotze zurück, bedeutet also Ludwigsdorf. Der Name des Dorfes wandelte sich im 14. und 15. Jahrhundert unter anderem über die Formen Oczensdorf, dy Luzze (die Lutze), Luczinstorff und Lutzdorff hin zur heutigen, bereits 1551 bezeugten Bezeichnung.
Die Dorfbewohner betrieben Landwirtschaft als Einkommensquelle, im Dorfkern blieben mehrere alte Bauerngehöfte mit Gebäuden aus dem frühen 19. Jahrhundert erhalten. Lotzdorf unterstand gerichtlich, grundherrschaftlich und verwaltungsmäßig dem Amt Radeberg. Außerdem war und ist es nach Radeberg eingepfarrt, so dass in früherer Zeit auch die Kinder des Ortes dorthin zur Schule gingen. Das erste eigene Lotzdorfer Schulhaus hatte von 1829 bis 1884 in dieser Funktion Bestand, bis die heutige Ludwig-Richter-Schule erbaut wurde. In Lotzdorf befanden sich neben drei Mühlen (Tal-, Wiesen- und Richtermühle) auch ein Freigut, eine Ziegelei mit Tongrube und ein Armenhaus. Zwischenzeitlich hatten auch eine Patentfeilenfabrik und eine Schiffchenfabrik Bestand.
Auf Grundlage der Landgemeindeordnung von 1838 bildete Lotzdorf eine selbstständige Landgemeinde. Sie entwickelte sich zum Arbeiterwohnort der nahen Industriestadt Radeberg und wuchs mit dieser zusammen. Die Eingemeindung erfolgte 1920. In der Zeit der DDR war die LPG Radeberg der bestimmende Betrieb in Lotzdorf. Nach der Wende entstand im Osten der Flur ein Gewerbegebiet.
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner 1551 25 besessene Mann, 1 Häusler, 19 Inwohner 1764 21 besessene Mann, 16 Häusler 1834 398 1871 421 1890 772 1910 1661 1925 siehe Radeberg Weblinks
- Lotzdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Lotzdorf um 1550
- Spätgermanischer Eisenhort von Lotzdorf
Ortsteile und Gemarkungen von RadebergOrtsteile
Großerkmannsdorf | Liegau-Augustusbad | UllersdorfGemarkungen
Großerkmannsdorf | Kleinerkmannsdorf | Liegau-Augustusbad | Lotzdorf | Radeberg | Ullersdorf
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