Ludwikowice Kłodzkie

Ludwikowice Kłodzkie
Ludwikowice Kłodzkie
Wappen fehlt
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Ludwikowice Kłodzkie (Polen)
Ludwikowice Kłodzkie
Ludwikowice Kłodzkie
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Kłodzko
Gmina: Nowa Ruda
Geographische Lage: 50° 37′ N, 16° 29′ O50.61777777777816.478333333333Koordinaten: 50° 37′ 4″ N, 16° 28′ 42″ O
Höhe: 450–650 m n.p.m
Einwohner:

2540

Postleitzahl: 57-450
Telefonvorwahl: (+48) 74
Kfz-Kennzeichen: DKL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: WałbrzychNowa Ruda
Schienenweg: Bahnstrecke Wałbrzych–Kłodzko
Nächster int. Flughafen: Breslau

Ludwikowice Kłodzkie (deutsch: Ludwigsdorf) ist ein Dorf im Powiat Kłodzki in der Wojewodschaft Niederschlesien in Polen. Es liegt fünf Kilometer nordwestlich von Nowa Ruda, zu dessen Landgemeinde es gehört.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Ludwikowice Kłodzkie liegt in den westlichen Ausläufern des Eulengebirges. Nachbarorte sind Sokolec und Sowina (Eule) im Norden, Miłków (Mölke) und Jugów im Nordosten, Drogosław im Südosten, Sokolica im Süden, Krajanów und Dworki (Vierhöfe) im Südwesten und Świerki im Westen. Vier Kilometer südwestlich verläuft die Grenze zu Tschechien.

Geschichte

Ludwigsdorf gehörte zum „District Neurode“ im Glatzer Land, mit dem es die Geschichte seiner politischen und kirchlichen Zugehörigkeit teilte. Es wurde erstmals 1352 als „Ludwigisdorf“ schriftlich erwähnt, als es der Neuroder Grundherr Hanns von Wustehube zusammen mit Neurode und den Dörfern Hausdorf, Königswalde, Kunzendorf und Volpersdorf an Hensel von Donyn (Dohna) verkaufte. 1571 wurde es auch als Lößdorf und 1747 als Losdorf bezeichnet[1]. Nach den Schlesischen Kriegen fiel es zusammen mit der Grafschaft Glatz nach dem Hubertusburger Frieden 1763 an Preußen. Nach der Neugliederung Preußens gehörte es ab 1815 zur Provinz Schlesien, die in Landkreise aufgeteilt wurde. 1816–1853 war der Landkreis Glatz, 1854–1932 der Landkreis Neurode zuständig. Nach dessen Auflösung 1933 gehörte es bis 1945 wiederum zum Landkreis Glatz. Seit 1874 bildete Ludwigsdorf den gleichnamigen Amtsbezirk, der aus den Landgemeinden Ludwigsdorf und Mölke sowie den Gutsbezirken Altmölke und Ludwigsdorf bestand[2].

Bergwerksunglück in der Wenzeslausgrube, Juli 1930

Von wirtschaftlicher Bedeutung war neben der Textilindustrie die Wenzeslausgrube im Ortsteil Mölke. In ihr wurde seit 1771 Steinkohle gefördert und zeitweise bis zu 4600 Arbeiter beschäftigt. Wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten und wegen Kohlensäuregefahr wurde sie 1931 vorübergehend und 1939 endgültig stillgelegt. Seit 1880 besaß Ludwigsdorf Bahnanschluss an der Bahnstrecke Waldenburg–Glatz. 1939 wurden 3524 Einwohner gezählt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde in Ludwigsdorf ein Außenlager des KZ Groß-Rosen errichtet, in dem bis zu 2000 Zwangsarbeiter verschiedener Nationalitäten inhaftiert waren, die überwiegend in einer Munitionsfabrik in Mölke beschäftigt wurden[3]. 1941 wurden das Bergwerk an die Wehrmacht übergeben[4]. Über die Nutzung des Bergwerks bis 1945 existieren jedoch keine gesicherten Informationen. Es wurde jedoch in dieser Zeit keine Kohle abgebaut. Von Militärhistorikern wird ein Zusammenhang mit dem geheimen Projekten "Glocke" oder "Riese" vermutet[4][5][6].

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Ludwigsdorf 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Ludwikowice Kłodzkie umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde 1946/47 weitgehend vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. 1945–1954 war Ludwikowice Kłodzkie Sitz einer selbständigen Gemeinde. 1975–1998 gehörte es zur Woiwodschaft Wałbrzych.

Sehenswürdigkeiten

  • Die dem hl. Michael geweihte katholische Pfarrkirche wurde 1705 errichtet und mehrmals umgebaut und erweitert. Die Innenausstattung im Stil der Neuromanik stammt aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts. In der Kirche befinden sich außerdem eine spätgotische Madonnenskulptur sowie ein Renaissance-Taufstein mit Wappen.
  • Die 1930 errichtete evangelische Kirche wurde nach dem Zweiten Weltkrieg dem Verfall preisgegeben und vorübergehend als Tischlerei genutzt.
  • Gebäude einer ehemaligen Mühle aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.
  • Eisenbahnviadukt aus dem Ende des 19. Jahrhunderts.

Verweise

Literatur

Weblinks

Fußnoten

  1. Marek Šebela, Jiři Fišer: České Názvy hraničních Vrchů, Sídel a vodních toků v Kladsku. In: Kladský Sborník 5, 2003, S. 367.
  2. http://territorial.de/ndschles/glatz/ludwigsd.htm
  3. Arno Herzig, Małgorzata Ruchniewicz: Geschichte des Glatzer Landes. Hamburg-Wrocław 2006, ISBN 3-934632-12-2, S. 304.
  4. a b Witkowski, Igor, "Prawda o Wunderwaffe 2" 2te Auflage, 2007, WIS Verlag, ISBN 978-8388259388
  5. Cook, Nick, "The Hunt for Zero Point", 2001, Random House, London, ISBN 0-7679-0628-4
  6. Farrell, Joseph P., "The SS Brotherhood of the Bell", 2006, Adventure Unlimited, Kempton, IL, ISBN 978-1931882613

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