- Oscar Kiss Maerth
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Oscar Kiss Maerth (* 8. Oktober 1914 in Petre, Südosteuropa; † 1991), von Freunden auch kurz „OKM“ genannt,[1] war ein britischer Unternehmer und Schriftsteller.
Er studierte in Südostasien die naturnahen Lebensgewohnheiten der Menschen und den Kannibalismus. Dabei ging er den Fragen nach der Ursache der Entstehung und Entwicklung des Menschen, seiner Intelligenz und seines Verhaltens nach.
Maerth wurde 1971 bekannt als Autor von Der Anfang war das Ende, Untertitel Der Mensch entstand durch Kannibalismus – Intelligenz ist eßbar (im Englischen The Beginning Was the End), ein pseudowissenschaftliches Buch, das er 1967 in der Abgeschiedenheit des buddhistischen Klosters Tsin San in der chinesischen Provinz Guangdong schrieb.[2]
Er vertrat in diesem Buch die spektakuläre These, dass der Mensch von einer Spezies Affen abstammt, die kannibalistisch das Hirn ihrer Artgenossen fraßen. Dadurch habe sich sein Gehirn vergrößert, sowie die sexuelle Potenz und Intelligenz erhöht. Auf diese Weise hätten sie entdeckt, dass „Intelligenz eßbar“ und vererbbar sei. Letztlich sei der Mensch also durch Kannibalismus entstanden.
„Ein Affe entdeckte, daß der Verzehr von frischem Gehirn von Artgenossen die sexuellen Impulse steigert. – Er und seine Nachkommen wurden süchtig und jagten nach Gehirnen. – Erst später merkten sie, daß davon ihre Intelligenz wuchs. Ergebnis dieses Prozesses ist der »Homo Sapiens«.“
– Der Anfang war das Ende, Einleitung des Kapitels Die leeren Schädel, Seite 39
Maerth bot keinen Beweis für seine Theorien an, er begründete sie mit angeblichen Sitzungen mit Kannibalen in Java und Neuguinea.
In dem Buch stellte er weitere Veröffentlichungen in Aussicht, die jedoch nie in Buchform erschienen. Oscar Kiss Maerth ließ jedoch einige Broschüren drucken, darunter ein 8-seitiges Pamphlet The speech of Moltrasio (1974),[3] welches in mehreren Sprachen - darunter auch in deutsch - erschien. Daneben gab es noch die Rede von Assisi und ein Heft mit dem Titel Abrüstung der Kinder - Kein Kriegsspielzeug in Kinderhände.
Das Buch Der Anfang war das Ende erschien zuerst in Deutsch und wurde in acht Sprachen übersetzt, unter anderem in Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Niederländisch und Ungarisch.
Maerth lebte zunächst in Hongkong, später mit seiner Frau und drei Kindern am Comer See in Oberitalien, wo er die Restaurierung der Villa Passalacqua in Moltrasio betrieb.[4][5] Die Villa und einen Großteil seines Vermögens vermachte er der Stiftung Omnia Mundi.[6] Die Stiftung wurde 1975 mit 50.000 Schweizer Franken als Anfangskapital eingetragen.[7] Die Stiftung existiert heute nicht mehr, ihr endgültiger Verbleib oder das Datum ihrer Auflösung ist bisher unbekannt.
Sein Name ging 1982 durch die Presse, als bekannt wurde, dass seine damals 18-jährige Tochter Gaby auf dem Schulweg entführt worden war. Sie blieb 149 Tage in der Gewalt der Kidnapper und wurde schließlich gegen Lösegeld frei gelassen. Später wurde berichtetet, dass die italienische Polizei zwei mutmaßliche Entführer festgenommen hatte. In diesem Zusammenhang wurde Oscar Kiss Maerth als britischer Millionär dargestellt.[8] Zu diesem Zeitpunkt hatte er allerdings den größten Teil seines Vermögens seiner Stiftung vermacht.
Maerths Gedankengut inspirierte die 1970er-Jahre-Band Devo.[9]
Werke
- Der Anfang war das Ende - Der Mensch entstand durch Kannibalismus - Intelligenz ist eßbar. Econ Verlag, Düsseldorf, Wien 1971, ISBN 3-430-15460-X
- The speech of Moltrasio (Die Rede von Moltrasio). Omnia Mundi, 1974, in vielen Sprachen vorhanden
- Die Rede von Assisi, Omnia Mundi, 1975
- Die Abrüstung der Kinder, Omnia Mundi, 1979
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Video-Dokumentation
- ↑ Klappentext des Buches Der Anfang war das Ende
- ↑ http://www.amazon.com/dp/B0007C60FA/
- ↑ http://www.barclayweb.com/DESTINAT/ITALY/PROPS/Lakecomo/cov-passalacqua.htm
- ↑ http://www.grand-hotel-imperiale-como-lake.com/en/luxury_historical_villas.htm
- ↑ Omnia Mundi - Stiftung für weltweite gewaltlose kollektive Aktionen für das Überleben aller Rassen
- ↑ SHB. No.118, S. 1425, 24. Mai 1975
- ↑ Hamburger Abendblatt vom 25. Oktober 1982
- ↑ Theo Cateforis: Performing the Avant-Garde Groove: Devo and the Whiteness of the New Wave. In: American Music. 22, Nr. 4, Winter 2004, S. 564–588.
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