- Manfred Dietze
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Manfred Dietze (* 10. Dezember 1928 in Lindenthal) war Generalleutnant des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) und von 1981 bis 1989 Leiter der Hauptabteilung I (HA I) des MfS.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Dietzes Vater war Schlosser, seine Mutter Hausfrau. Nach der mittleren Reife trat er 1945 der KPD bei. 1946 wurde er bei der Polizei eingestellt. 1949 besuchte er die Politkultur-Schule der Volkspolizei (VP), ehe er 1950 zur Hauptverwaltung Ausbildung des Ministeriums des Innern (MdI) wechselte. Dort arbeitete er als Persönlicher Referent des Chefinspekteurs. 1951 wechselte Dietze zur Abteilung I (VP-Bereitschaften) des MfS, wo er 1955 Abteilungsleiter wurde. Von 1960 bis 1965 absolvierte er ein Fernstudium an der Juristischen Hocheschule (JHS) des MfS in Potsdam-Eiche. Dieses schloss er als Diplom-Jurist mit einer Arbeit unter dem Titel „Die Koordinierung und Organisierung der komplexen Arbeit in den Organen des MfS, dargestellt am Zusammenwirken der HA I mit den Bezirksverwaltungen und Kreisdienststellen bei der Absicherung der Umgebung der militärischen Objekte der Luftstreitkräfte und Luftverteidigung zur Bekämpfung der Spionagetätigkeit imperialistischer Geheimdienste“[1]. Von 1967 bis 1971 war er Offizier im besonderen Einsatz (OibE) und Leiter einer Auslandsoperativgruppe der Abteilung III (legal abgedeckte Residenturen) der Hauptverwaltung Aufklärung. 1971 wurde Dietze zum stellvertretenden Leiter nach Karl Kleinjung, 1981 zum alleinigen Leiter der HA I (Militärabwehr) des MfS ernannt. 1985 erhielt er den Vaterländischen Verdienstorden in Gold und wurde 1989 zum Generalleutnant befördert. Im Zuge der Wende in der DDR wurde Dietze am 6. Dezember 1989 von seiner Funktion entbunden und 1990 entlassen. Seitdem lebt er als Rentner in Berlin. Im März 2001 unterzeichnete Dietze einen offenen Brief, in dem er und 22 weitere hochrangige ehemalige MfS-Offiziere die angebliche „Hexenjagd“ auf ehemalige Mitarbeiter der Staatssicherheit anprangerten.[2] Als Autor beteiligte er sich mit einem Beitrag zu Die Sicherheit - Zur Abwehrarbeit des MfS, einer Rechtfertigungsschrift ehemaliger MfS-Angehöriger.
Schriften
- mit Bernhard Riebe: Zur Militärabwehr (HA I im MfS), in: Reinhard Grimmer/Werner Irmler/Willi Opitz/Wolfgang Schwanitz (Hrsg.): Die Sicherheit - zur Abwehrarbeit des MfS, Band 1, edition ost, Berlin 2003, S. 350-401.
- mit Wolfgang Schwanitz, Werner Großmann u. a.: Fragen an das MfS - Auskünfte über eine Behörde, edition ost, Berlin 2010.
Literatur
- Stefan Wolf: Hauptabteilung I: NVA und Grenztruppen. In: Siegfried Suckut/Ehrhart Neubert/Walter Süß/Jens Gieseke u.a. (Hrsg.): Anatomie der Staatssicherheit – Geschichte, Struktur und Methoden, Berlin 1995, [1].
- Jens Gieseke: Manfred Dietze. In: BStU: Wer war wer im Ministerium für Staatssicherheit? (PDF, 537 KB), MfS-Handbuch V/4, Berlin 1998, S. 13.
- Jens Gieseke: Dietze, Manfred. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 1.
Einzelnachweise
- ↑ VVS MfS 160–D 139, JHS MF 139, zit. n. Günter Förster: Die Dissertationen an der „Juristischen Hochschule“ des MfS. Eine annotierte Bibliographie, 2. Auflage, BStU, Berlin 1997.
- ↑ Vgl. Bericht auf Stasiopfer.de, eingesehen am 14. Juni 2010.
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