Willi Opitz

Willi Opitz

Willi Opitz (* 25. Juli 1928 in Goddula-Vesta, Landkreis Merseburg, Provinz Sachsen, Preußen; † 20. März 2011 in Potsdam) war ein deutscher Jurist, ehemaliger Generalmajor des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) und Rektor der Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Vater von Willi Opitz war Konditor und Maurer, die Mutter Landarbeiterin. 1943 bis 1947 absolvierte Opitz eine Lehre zum Verwaltungsangestellten, die durch die Verpflichtung zum Reichsarbeitsdienst (RAD) und die amerikanische Kriegsgefangenschaft nach dem Zweiten Weltkrieg unterbrochen wurde. 1946 wurde Opitz Mitglied der KPD und nach der Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED SED-Mitglied. 1948 wurde er bei der Deutschen Volkspolizei eingestellt und war 1951 in verschiedenen Funktionen beim Ministerium für Staatssicherheit und der SED tätig.

Ab 1959 arbeitete Opitz als Lehrer an der MfS-eigenen Juristischen Hochschule Potsdam (JHS). 1960 bis 1964 absolvierte Opitz ein Fernstudium an der Deutschen Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft (DASR) mit dem Abschluss Juristisches Staatsexamen. Darauf folgte bis 1966 ein Fernstudium der Rechtswissenschaft an der Humboldt-Universität Berlin mit dem Abschluss zum Diplomjuristen.

Von 1967 bis 1976 war in der Zentralen Auswertungs- und Informationsgruppe (ZAIG) des MfS in verschiedenen leitenden Funktionen tätig. 1976 promovierte er zusammen mit fünf weiteren MfS-Offizieren zum Dr. jur. an der Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit in Potsdam mit einer Arbeit „Zur Rolle und dem aktuell-politischen Inhalt eines auftragsbezogenen Feindbildes in der Zusammenarbeit mit IM, zur weiteren Erhöhung ihrer operativen Wirksamkeit bei der Lösung der dem MfS von Partei und Regierung übertragenen Aufgaben. Die Kernfragen der weiteren Qualifizierung der Trefftätigkeit. Abrechenbare Effektivitätskriterien der Zusammenarbeit mit IM“.[1] 1985 wurde er dort zum Ordentlichen Professor berufen und erhielt mit weiteren drei MfS-Offizieren seine Promotion B zum Dr. sc. jur.. Thema dieser Arbeit war die „Erarbeitung der Planstellennormative für Kreis- und Objektdienststellen sowie Abteilungen und selbständigen Referaten der Bezirksverwaltungen[2]. Von 1985 bis 1990 arbeitete er als Rektor seiner Hochschule, die im November 1989 in „Hochschule des Amtes für Nationale Sicherheit“ umbenannt wurde.

Aufsehen erregte er 2002 mit der gemeinsam mit Reinhard Grimmer und Werner Irmler verfassten Rechtfertigungsschrift Die Sicherheit. Zur Abwehrarbeit des MfS. Opitz war bis zu seinem Tod regelmäßiger Autor der Zeitung Die Rote Fahne, die von der KPD herausgegeben wird. Am 10. Juni 2000 hielt Opitz die Trauerrede anlässlich der Beerdigung von Erich Mielke.[3] Willi Opitz verstarb am 20. März 2011 nach langer, schwerer Krankheit in Potsdam.[4]

Veröffentlichungen

Literatur

Film

  • Christian Klemke und Jan N. Lorenzen: Ministerium für Staatssicherheit - Alltag einer Behörde. Deutschland 2002, 90 Min. (mit ausführlichem Interview mit Opitz)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. BStU, GVS JHS 001-50/76.
  2. BStU, GVS JHS 001-34/85.
  3. Vgl. Trauerrede für Erich Mielke, von Willi Opitz, auf www.praschl.net .
  4. Vgl. Gesellschaft zur Rechtlichen und Humanitären Unterstützung: Mitteilungen 4/2011, S. 4.

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