- Marten de Vos
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Marten de Vos, auch Martin de Vos (* 1532 in Antwerpen; † 4. Dezember 1603 in Antwerpen) war ein flämischer Maler des niederländischen Manierismus.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Marten de Vos wurde vermutlich von seinem Leidener Vater Peeter de Vos und Frans Floris zum Maler ausgebildet. Nach seiner Lehrzeit begab er sich zeitgemäß auf eine Studienreise durch Italien, nach Rom, Florenz und Venedig. Sein Interesse galt Jacopo Tintoretto[1], er übte seine Weise zu kolorieren und malte in einigen Werken von Tintoretto die Landschafts-Hintergründe.
1558 aus Italien zurückgekehrt, wurde er Meister der Lukasgilde in Antwerpen. Spätestens 1560 heiratete er Joanna de Boucq. Ihre beiden Söhne Daniel (1568–1605) und Marten (1576–1613; Meister 1607) wurden Maler. Nach Floris stand er bei den Antwerpener Malern an erster Stelle. Seine ersten Auftragswerke waren Altarbilder, Allegorien und Heiligenviten. Teilweise finden sich seine Arbeiten noch vor Ort in belgischen Kirchen. 30 seiner Gemälde beherbergt das Museum in Antwerpen, u.a. Triptychen, eines seiner Hauptbilder: Der Triumph Christi und sein Werk aus dem Jahr 1662. Von diesem Altargemälde wurden die Flügel von Otto van Veen und Martin Pepyn[2] vollendet. Es stellt Lukas dar, die Madonna malend. Historische Werke von Vos finden sich in den Museen von Sevilla, Gent und in der kaiserlichen Galerie in Wien. Zu seinen bedeutenden Porträts zählt 1581 Alexandro Farnese.
In seiner Werkstatt bildete er zwischen 1564 und 1600 elf Lehrlinge aus, darunter Wenzel Coebergher[3]. In der Lukasgilde avancierte er 1571 zum Unterdekan, 1572/78 zum Dekan. 1594 hatte er mit Ambrosius Francken[4] die Leitung zur Ausschmückung der Stadt Antwerpen für den Empfang von Erzherzog Ernst von Österreich, der in Antwerpen Einzug hielt.
Stil
Sein Frühwerk ist gekennzeichnet durch frische, warme und leuchtende Farben. Die folgende Periode um 1574 weist eine kältere, hellere und buntere Farbgebung auf. Um 1600 wurde sein Kolorit harmonischer und weicher in der Modellierung.
Sein Oeuvre umfasst Porträts und religiöse Themen. Außer seinen Gemälden, schuf er Stichvorlagen. Marten de Vos repräsentiert den niederländischen Manierismus. Sein Einfluss auf die jüngere Künstlergeneration in Antwerpen war nicht ohne Bedeutung.
Rezeption
Nach seinem Tod fungierten viele seiner Zeichnungen als Vorlage für Kupferstiche. Am Donnerstag, den 24. Januar 2002 wurden seine Altarflügel mit den Darstellungen Johannes des Täufers, Johannes Evangelist und auf den Rückseiten: Hl.Katharina und Hl.Laurenz in Sotheby's, New York versteigert. Die einzelnen Heiligenfiguren hat er im Vordergrund einer Landschaft dargestellt.[5]
Werke
- Empfängnis Mariä, in San Francesco a Ripa in Rom.
- 1562 6 Bilder der Geschichte Rebekkas, Museum in Rouen
- 1568 2 Bilder aus der Geschichte des hl. Paulus, Louvre in Paris, Museum in Brüssel
- 1570 Ausstattung der Schlosskapelle zu Celle bei Hannover
- 1572 Folge von 6 Tierbildern, Museum Mainz und Schwerin
- 1574 Thomasaltar, Museum in Antwerpen
- 1577 Familie Anselmo, Museum in Brüssel
- 1581 Alexander Farnese
- 1585 Hl.Sippe, Museum in Gent
- 1590 Christusaltar, Museum in Antwerpen
- 1599 Anbetung der Könige, Museum in Valenciennes
- 1601 Zinsgroschenaltar, Museum in Antwerpen
- 1602 Lukas die Madonna malend, Museum in Antwerpen
- 1670 Ehepaar Hoffmann, Museum in Amsterdam
Literatur
- Hermann Arthur Lier: Vos, Marten de. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 40, Duncker & Humblot, Leipzig 1896, S. 322 f.
Weblinks
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Commons: Marten de Vos – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
- Studien zu Marten de Vos.
- Kunstreproduktionen Marten de Vos
Einzelnachweise
- ↑ Ridolfi: Le Maraviglie dell'Arte, 1648.
- ↑ Maarten Pepyn
- ↑ Wenceslas Cobergher
- ↑ Francken
- ↑ Sotheby's: Marten de Vos
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