Michael Zeuske

Michael Zeuske

Michael Zeuske (* 6. Juli 1952 in Halle/Saale) ist ein deutscher Historiker.

Michael Zeuske ist Sohn von Max Zeuske (1927-2001), ebenfalls Historiker und Professor für lateinamerikanische und karibische Geschichte.[1] Ab 1963 lebte er mit seinen Eltern für einige Jahre auf Kuba. Sein Vater war dort als Berater im Bildungswesen tätig. Nach der Berufsausbildung mit Abitur als Agrotechniker in Neuenhagen bei Berlin studierte Zeuske an der Universität Leipzig Philosophie und Geschichte mit Schwerpunkt der Geschichte Spaniens und Lateinamerikas bei Manfred Kossok, wo er 1984 auch promovierte. 1991 habilitierte er sich mit einer Arbeit über Simón Bolívar und die Hegemonie in der Unabhängigkeitsbewegung Spanisch-Amerikas. 1992 bis 1993 war er Professor für Vergleichende Geschichte/Ibero-Amerika an der Universität Leipzig. 1993 wurde er auf einen Lehrstuhl für Iberische und Lateinamerikanische Geschichte an der Universität zu Köln berufen.

Zeuske war mehrfach Visiting Fellow an Universitäten in den USA (Indiana, Bloomington, Yale, New Haven, Michigan, Ann Arbor) und führte seit 1993 umfangreiche Feldforschungen zur Geschichte der Sklaven auf Kuba und in Venezuela durch. Er ist Spezialist für die Geschichte Lateinamerikas, der Geschichte des Atlantiks, der Geschichte der Sklaven und der Sklavenhändler sowie der Geschichte Kubas, Venezuelas und der Karibik. Seit 2005 forscht Zeuske auch zu atlantischem Sklavenhandel und Menschenschmuggel sowie Sklavenschiffen (La Amistad) im 19. Jahrhundert.

Publikationen (Auswahl)

  • Francisco de Miranda und die Entdeckung Europas: eine Biographie. Lit, Hamburg & Münster 1995, ISBN 3-89473-860-X.
  • (mit Max Zeuske): Kuba 1492–1902. Kolonialgeschichte, Unabhängigkeitskriege und erste Okkupation durch die USA. Leipzig: Leipziger Universitätsverlag 1998, ISBN 3-931922-83-9.
  • Kleine Geschichte Kubas. 3. überarbeitete Aufl., Verlag C.H. Beck, München 2007, ISBN 3406459110.
  • Insel der Extreme. Kuba im 20. Jahrhundert, 2., aktualisierte und stark erweiterte Aufl., Rotpunktverlag, Zürich 2004, ISBN 978-3-85869-208-5 (Rezension)
  • Sklavereien, Emanzipationen und atlantische Weltgeschichte. Essays über Mikrogeschichten, Sklaven, Globalisierungen und Rassismus. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2002 (Arbeitsberichte des Instituts für Kultur und Universalgeschichte Leipzig e.V., Bd. 6), ISBN 3-936522-10-3.
  • Schwarze Karibik. Sklaven, Sklavereikulturen und Emanzipation. Rotpunktverlag, Zürich 2004, ISBN 3-85869-272-7. (Rezension)
  • Francisco de Miranda y la modernidad en América. Fundación Mapfre Tavera; Secretaría de Cooperación Iberoaméricana, Madrid 2004 (Viejos documentos, Nuevas lecturas; Velhos Documentos, Novas Leituras), ISBN 84-8479-047-9.
  • Sklaven und Sklaverei in den Welten des Atlantiks, 1400–1940. Umrisse, Anfänge, Akteure, Vergleichsfelder und Bibliografien. Lit, Münster (u.a.) 2006 (Sklaverei und Postemanzipation, ed. Michael Zeuske, Bd. 1), ISBN 3-8258-7840-6.
  • Kleine Geschichte Venezuelas. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54772-0.
  • Von Bolívar zu Chávez. Die Geschichte Venezuelas. Rotpunktverlag, Zürich 2008, ISBN 3-85869-313-8. (Rezension)
  • Simón Bolívar, Befreier Südamerikas. Geschichte und Mythos. Rotbuch, Berlin 2011, ISBN 978-3-86789-143-1.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Max Zeuske @ Catalogus Professorum Rostochiensium, Version vom 20. Januar 2009, zugegriffen am 18. Dezember 2009

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