- Michelangelo Tonti
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Michelangelo Kardinal Tonti (* 1566 in Rimini; † 21. April 1622 in Rom) war Kardinal der römisch-katholischen Kirche.
Leben
Michelangelo Tonti studierte an der Universität Bologna und wurde in Rechtswissenschaften promoviert. Zudem hatte er einen Abschluss in Musik und war in Rom als Organist am Hospital S. Rocco a Ripetta tätig. Später wurde er Prokurator von Francesco Borghese, dem Bruder von Camillo Borghese, von 1605 bis 1621 Papst Paul V., und Hauptrevisor bei Scipione Kardinal Caffarelli-Borghese. Zudem war er Kanoniker der Lateranbasilika. 1605 wurde er erster Finanzsekretär bei Paul V.; er erlangte durch seine Bekanntschaft mit dem Borghese-Papst beträchtlichen Reichtum und ein großes Ansehen.[1]
Am 5. November 1608 wurde er zum Titularerzbischof von Nazareth ernannt. Die Bischofsweihe am 16. November 1608 spendete ihm Fabio Biondi, Patriarch von Jerusalem; Mitkonsekratoren waren Metello Bichi, Bischof von Sovana, und Giambattista Leni, Bischof von Mileto.
Am 24. November 1608 wurde Michelangelo Tonti zum Kardinalpriester mit der Titelkirche San Bartolomeo all’Isola ernannt und am 10. Dezember 1608 durch Papst Paul V. in das Kardinalskollegium aufgenommen. Zudem wurde er Erzpriester der ersten Marienkirche des Abendlandes Basilica Liberiana (Santa Maria Maggiore) bestellt.
Am 11. März 1609 wurde er Bischof von Cesena mit dem persönlichen Titel eines Erzbischofs. 1612 zog er nach Streitigkeiten mit Papst Paul V. von Rom nach Cesena. Ihm wurde auferlegt, in dem zu seinem Bistum gehörenden Kirche von Loreto, eine tägliche Messe für Papst Paul V. lesen zu lassen. Kardinal Tonti kehrte erst nach dem Tod von Paul V. 1621 wieder nach Rom zurück. 1621 war er Teilnehmer am Konklave 1621, in dem Gregor XV. zum Papst gewählt wurde. Am 13. Oktober wurde Tonti die Basilika San Pietro in Vincoli als Titelkirche zugewiesen.
1622 begründete er das Collegio Nazareno, eine der renommiertesten Bildungs- und Studieneinrichtungen Roms im 17. und 18. Jahrhundert. Gründungsrektor wurde José Calasanz, dessen Piaristenorden mithilfe Kardinal Tonti konstitutiert wurde.[2]
Er pflegte Bekanntschaften mit dem italienischen Maler Antonio Marziale Carracci und dem französischen Bildhauer Nicolas Cordier.[3]
Er wurde in Santissimo Nome di Gesù in Rom bestattet.
Weblinks
- Eintrag über Michelangelo Tonti auf catholic-hierarchy.org (englisch)
- Biografie auf The Cardinals of the Holy Roman Church (englisch)
- EMLÉKIRAT MICHELANGELO TONTI BÍBOROSNAK (ungarisch)
Einzelnachweise
- ↑ „Classical sculpture“, University of Pennsylvania. Museum of Archaeology and Anthropology, Irene Bald Romano, eingesehen am 21. Juni 2009
- ↑ „Geschichte des Piaristenordens“, eingesehen am 21. Juni 2009
- ↑ „Classical sculpture“, University of Pennsylvania. Museum of Archaeology and Anthropology, Irene Bald Romano, eingesehen am 21. Juni 2009
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