- Gregor XV.
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Gregor XV. (* 9. Januar 1554 in Bologna; † 8. Juli 1623 in Rom), geboren als Alessandro Ludovisi, war von 1621 bis 1623 Papst der katholischen Kirche.
Alessandro Ludovisi war der Sohn von Graf Pompeo Ludovisi. Er studierte in Rom Philosophie und Theologie bei den Jesuiten. 1571 wechselte er zum Jura-Studium nach Bologna. Sein Studium beendete er in Bologna mit der Promotion zum Dr. jur. im Jahr 1575.
Nach der Priesterweihe wurde er von dem auch aus Bologna stammenden Papst Gregor XIII. in Dienst genommen. (Daher später der Papstname.) 1612 wurde er unter Papst Paul V. zum Erzbischof von Bologna ernannt. Papst Paul V. ernannte ihn 1616 zum Kardinal.
Das Konklave wählte ihn am 9. Februar 1621 zum neuen Papst. Auch er war, wie viele seiner Vorgänger, gegen die Versuchungen des Nepotismus nicht gefeit: Am 15. Februar 1621 ernannte er mit Ludovico Ludovisi seinen Neffen zum Kardinalnepoten.
Da Gregor XV. sich dafür eingesetzt hatte, dass der Herzog Maximilian von Bayern die pfälzische Kurfürstenwürde erhielt, schenkte ihm der Herzog die Universitätsbibliothek Heidelberg, die Bibliotheca Palatina.
Am 6. Januar 1622 gründete er als Zentralbehörde für alle Belange der Missionierung die Congregatio de Propaganda Fide, kurz auch als die Propaganda bezeichnet. Mit der zwei Bulle Aeterni Patris Filius vom 15. November 1621 und dem zugehörenden Caeremoniale vom 12. März 1622 reformierte er die Papstwahl. Wichtigste Neuerung der minutiösen Regelungen war die Einführung der geheime Abstimmung mit Hilfe von Stimmzetteln.
Am 12. März 1622 sprach er Ignatius von Loyola und Franz Xaver, die Gründer des Jesuitenordens, die Mystikerin Teresa von Ávila sowie Filippo Neri und Isidor von Madrid heilig und am 15. September 1622 den Deutschen Albertus Magnus selig.
Er starb am 8. Juli 1623 in Rom und wurde in der Kirche Sant’Ignazio di Loyola in Campo Marzio beigesetzt.
Literatur
- Günther Wassilowsky, Hubert Wolf: Päpstliches Zeremoniell in der Frühen Neuzeit – Das Diarium des Zeremonienmeisters Paolo Alaleone de Branca während des Pontifikats Gregors XV. (1621–1623). Rhema-Verlag, Münster 2007, ISBN 978-3-930454-80-8
- Günther Wassilowsky: Die Konklavereform Gregors XV. (1621/22). Wertekonflikte, symbolische Inszenierung und Verfahrenswandel im posttridentinischen Papsttum. Anton Hiersemann Verlag, Stuttgart 2010. (Päpste und Papsttum 38) ISBN 978-3-7772-1003-2
Weblinks
Commons: Gregor XV. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Druckschriften von und über Gregor XV. im VD 17
- Gregor XV.. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- Eintrag in der Catholic Encyclopedia (englisch, Ausgabe 1913)
- Sacred Congregation of Propaganda (engl.)
- Literatur von und über Gregor XV. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Text der Bulle Magnum bullarium Romanum : bullarum, privilegiorum ac diplomatum Romanorum Pontificum amplissima collectio. in lateinischer Sprache über die „Erectio Congregat. de Propaganda Fide“
Vorgänger Amt Nachfolger Paul V. Papst
1621– 1623Urban VIII. Vorgänger Amt Nachfolger Scipione Kardinal Caffarelli-Borghese Erzbischof von Bologna
1612–1621Ludovico Kardinal Ludovisi
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