Wilhelm Muttray

Wilhelm Muttray

Wilhelm Otto Muttray (* 12. Dezember 1850 in Marggrabowa, Landkreis Oletzko, Masuren; † 14. Januar 1922 in Hannover) war ein Wasserbaudirektor.[1] [2]

Der Sohn des Landgerichtsdirektors Friedrich Wilhelm Muttray (1814–1886) besuchte die Gymnasien in Lyck und nach des Vaters Versetzung in Tilsit, wo er Ostern 1870 das Abitur ablegte. Er studierte Bauwesen in Berlin und bestand 1875 das erste Staatsexamen. Er arbeitete zunächst als Bauführer in Bromberg und dann in Tilsit als Wasserbaubeamter an der Regulierung der Memel.

Nachdem er 1880 seine Baumeisterprüfung bestanden hatte, wurde er an die Wasserbauinspektion Brieg an der Oder versetzt.

Im April 1881 heiratete er Olga Emilie Helene Boy, mit der er vier Kinder hatte: Emilie Olga Elisabeth (1882–1887), Johanna Helene Margarethe (* 1885), Johann Friedrich Wilhelm (1886–1916 in Pierrepont) und Georg Ludwig Wilhelm Muttray (* 1894), von denen ihn zwei überlebten.[3]

1884 wurde er nach Oppeln versetzt als Leiter des Wehr- und Schleusenbaus und schließlich für zwei Jahre nach Fürstenwalde/Spree zum damals größten Bauvorhaben in Preußen, dem Oder-Spree-Kanal.

Es folgten eine dreijährige Anstellung in Charlottenburg bei der Spree-Regulierung und eine zweite Versetzung nach Oppeln zu den Bauten für die Oder-Kanalisierung mit dem Bau der Hafenanlagen in Cosel.

Ab 1892 war Muttray Vorstand der Wasserbauinspektion in Tilsit, wo er den Ausbau der Memel vorantrieb und zugleich das wegen des jährlichen Frühjahrshochwassers des Flusses bedeutende Amt des Deichhauptmanns innehatte. 1897 wurde er zum Regierungs- und Baurat bei der Regierung in Arnsberg in Westfalen ernannt.

1898 wurde er als Weserstrombaudirektor nach Hannover berufen, wo er sich 23 Jahre lang dem Ausbau und der Entwicklung „seiner Weser“ widmete. Unter seiner Leitung entstanden der Entwurf und die teilweise Ausführung des Hochwasserregulierungsplans, der erweiterte Ausbau des Flusslaufs, die Stau- und Kraftwerksanlage in Dörverden, die Edertalsperre bei Hemfurth, die Diemeltalsperre mit ihren Kraftwerken sowie die Stau- und Kraftanlage bei Hann. Münden.

Als 1919 die Weserbaudirektion mit der Kanalbaudirektion, deren Arbeitsbereich sich von der Ems bis Hannover erstreckte, zusammengelegt wurde, berief man Muttray zum ersten Leiter dieser neuen Wasserstraßen-Direktion. Hier diente er den Interessen des Schiffsverkehrs, der Landeskultur durch Regulierung des Wasserstandes der Flüsse und der Versorgung weiter Gebiete mit Elektrizität, bis er am 1. April 1921 in den Ruhestand trat.

Neben zahlreichen Ordensauszeichnungen erhielt er am 27. Oktober 1919 den Dr. Ing. e.h. der Technischen Hochschule Braunschweig.[4]

Er starb fast zeitgleich wie der befreundete Ministerialdirektor Leo Sympher.

Veröffentlichungen

  • Der Ausbau der Weser auf Niedrigwasser; mit Wilhelm Soldan; 1919
  • Denkschrift über den erweiterten Ausbau der Weser von Münden (Hann.) bis zur Landesgrenze mit Bremen und der Aller von km 94,3 bis zur Mündung km 117,1; mit Franz K. Visarius (Baurat und Wasserbauinspektor in Birnbaum; später bei der Wasserstraßendirektion in Hannover); 1916

Einzelnachweise

  1. Zentralblatt der Bauverwaltung Nr. 10, vom 1. Februar 1922, S. 56
  2. http://www.ostdeutsche-biographie.de/muttwi00.htm
  3. http://gedbas.genealogy.net/datenblatt.jsp?nr=201180
  4. http://www.biblio.tu-bs.de/universitaetsarchiv/bestaende/bestand_b2.pdf

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