Neptunium(IV)-chlorid

Neptunium(IV)-chlorid
Kristallstruktur
Kristallstruktur von Neptunium(IV)-chlorid
__ Np4+     __ Cl
Kristallsystem

tetragonal[1]

Raumgruppe

I4/amd\,[1]

Gitterkonstanten

a = 825 pm
c = 746 pm[1]

Allgemeines
Name Neptunium(IV)-chlorid
Andere Namen

Neptuniumtetrachlorid

Verhältnisformel NpCl4
CAS-Nummer 15597-84-9
Kurzbeschreibung

orange-brauner Feststoff[2]

Eigenschaften
Molare Masse 378,86 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

4,92 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

538 °C[3]

Sicherheitshinweise
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [4]
keine Einstufung verfügbar
R- und S-Sätze R: siehe oben
S: siehe oben
Radioaktivität
Radioaktiv
 
Radioaktiv
Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−235,7 kcal·mol−1[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

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Neptunium(IV)-chlorid ist eine chemische Verbindung bestehend aus den Elementen Neptunium und Chlor. Es besitzt die Formel NpCl4 und gehört zur Stoffklasse der Chloride.

Inhaltsverzeichnis

Darstellung

Neptunium(IV)-chlorid wurde erstmals durch Umsetzung von Neptuniumdioxid (NpO2) oder Neptunium(IV)-oxalat (Np(C2O4)2) mit Tetrachlormethan (CCl4) bei 500 °C gewonnen.[1]

\mathrm{NpO_2\ +\ CCl_4\ \longrightarrow \ NpCl_4\ +\ CO_2}

Eigenschaften

Physikalische Eigenschaften

Neptunium(IV)-chlorid ist ein orange-brauner Feststoff, der bei 538 °C schmilzt. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit den Gitterparametern a = 825 pm und c = 746 pm.[1]

Chemische Eigenschaften

Neptunium(IV)-chlorid ist feuchtigkeitsempfindlich. Ein Erhitzen an der Luft bei 750 °C führt zum Neptuniumdioxid. Es kann zum Neptunium(III)-chlorid reduziert werden: durch Wasserstoff bei 450 °C und durch Ammoniakgas bei 350 bis 1000 °C.[2]

\mathrm{2\ NpCl_4\ +\ H_2\ \longrightarrow \ 2\ NpCl_3\ +\ 2\ HCl}

Es ist löslich in organischen Lösungsmitteln wie Aceton und Nitromethan.[2]

Sicherheitshinweise

Einstufungen nach der Gefahrstoffverordnung liegen nicht vor, weil diese nur die chemische Gefährlichkeit umfassen und eine völlig untergeordnete Rolle gegenüber den auf der Radioaktivität beruhenden Gefahren spielen. Auch Letzteres gilt nur, wenn es sich um eine dafür relevante Stoffmenge handelt.

Einzelnachweise

  1. a b c d e C. Keller: „Die Chemie des Neptuniums“, in: Fortschr. chem. Forsch., 1969/70, 13/1, S. 69.
  2. a b c d e Gmelins Handbuch der anorganischen Chemie, System Nr. 71, Transurane, Teil C, S. 135–136.
  3. Arnold F. Holleman, Nils Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie, 102. Auflage, de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1, S. 1969.
  4. In Bezug auf ihre Gefährlichkeit wurde die Substanz von der EU noch nicht eingestuft, eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.

Literatur

  • Zenko Yoshida, Stephen G. Johnson, Takaumi Kimura, John R. Krsul: Neptunium, in: Lester R. Morss, Norman M. Edelstein, Jean Fuger (Hrsg.): The Chemistry of the Actinide and Transactinide Elements, Springer, Dordrecht 2006; ISBN 1-4020-3555-1, S. 699–812; doi:10.1007/1-4020-3598-5_6.
  • C. Keller: „Die Chemie des Neptuniums“, in: Fortschr. chem. Forsch., 1969/70, 13/1, S. 1–124.
  • D. Y. Choporov, E. T. Chudinov: „Melting point and saturated vapor pressure of neptunium tetrachloride“, in: Sov. Radiochem., 1968, 10, S. 208–213.
  • J. Fuger, D. Brown, J. F. Easey: „Thermodynamics of the actinide elements. Part I. Heats of formation of crystalline neptunium tetrachloride, neptunium oxide dichloride, and neptunium trioxide monohydrate, and a new determination of the heat of formation of the NpIII and NpIV ions in 1M-hydrochloric acid“, in: J. Chem. Soc. A, 1969, S. 2995–2998; doi:10.1039/J19690002995.

Weblinks


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