- Neu-Holz
-
(Neu-)Holz Gemeinde JüchenKoordinaten: 51° 6′ N, 6° 27′ O51.1066666666676.4530555555556Koordinaten: 51° 6′ 24″ N, 6° 27′ 11″ O Einwohner: 577 (30. Juni 2010) Postleitzahl: 41363 Vorwahl: 02164 Holz (während Umsiedlung: Neu-Holz) ist ein Ortsteil der Gemeinde Jüchen im Rhein-Kreis Neuss in Nordrhein-Westfalen. Der Ort ist der Umsiedlungsort für den abgebrochenen Ort Holz (während Umsiedlung: Alt-Holz), der für den Braunkohletagebau umgesiedelt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Holz grenzt im Norden an Mönchengladbach-Odenkirchen, im Osten an Neu-Otzenrath und Neu-Spenrath, im Westen an Wanlo und Wickrathberg und im Süden an Hochneukirch.
Geschichte
Ursprung des Dorfnamens
Das alte Dorf wurde erstmals nach einem Hof, dessen Besitzer Wynannt hießen, mit Winnadtsholz oder Weinnandtsholz benannt. Der Ortsname hat sich mit der Zeit auf den Ortsnamen Holz beschränkt.
Während der Umsiedlung wurde zur Unterscheidung der alten und neuen Ortslage die Zusatzbezeichnung "Neu" bzw. "Alt" dem Ortsnamen hinzugefügt. Nach der Vollständigung Umsiedlung und Abriss der alten Ortslage wurde die Zusatzbezeichnung "Neu" entfernt.
Siedlungsgeschichte
Seit Ende der 60er ist bekannt, dass am Umsiedlungsstandort für (Neu) Holz eine römische Trümmerstelle liegt. 1994 begann man mithilfe von Ausgrabungen und ärchologischen Untersuchungen, die Trümmerstelle einzugrenzen. Die Ausgrabungen fanden von 1997 bis 2000 statt, da ein Erhalt der Siedlung nicht möglich war. Am Umsiedlunugsstandort hat man eine 700 Jahre lückenlose Besiedlungsgeschichte nachgewiesen, die älteste Besiedlung reicht in die Späthallstattzeit und Spätlatènezeit um 450 vor Christi. Die Höfe hier stammten aus dem 4.-1. Jahrhundert vor Christi. Neben Gehöfen wurden auch zahlreiche keltische Gefäße gefunden. Nordwestlich der Siedlung aus der Späteisenzeit wurde ein Hof aus dem Elbgebiet von dem 1. Jahrhundert nach Christus gefunden. Einen rechteckigen Hof, den Vorgängerhof der römischen Villa Rustica, fand man 110 Meter von diesem entfernt. Im 2/3. Jahrhundert wurde dieser durch einen Brand zerstört und hier nicht wieder aufgebaut. Aus dem 4. Jahrhundert fand man einen Pfostenbau, der auf eine landwirtschaftliche und handwerkliche Besiedlung hinweist. Seit 1999 wurde am Umsiedlungsort mit dem Bau von Neu-Holz begonnen.
Loreta-Kapelle
Im Zuge der Umsiedlung wurde die Kapelle in Alt-Holz abgerissen. Das Bistum Aachen gab vor drei Jahren bekannt, keine neue Kapelle am Umsiedlungsort errichten zu lassen. Es sollten auch keine Gottesdienste mehr gefeiert werden. Die heute im Dorfzentrum stehende Kapelle wurde mittels der Interessengemeinschaft umgesetzt. Das Bistum Aachen beteiligte sich nicht an dem Bau und den Kosten. 2007 konnte die neue Kapelle endlich eingeweiht werden, ein Jahr verspätet als geplant. Der Entwurf der Kapelle kam vom Aachener Städteplaner Professor Horst Ulrich. Die alte Kapelle in Alt-Holz sollte als Vorbild genommen werden, andere Entwürfe verwarf der Bürgerbeirat. Die Kapelle beherbergt neben der Innenausstattung der alten Kapelle auch Vordach, Tür und Glocken.
Neben der Kapelle fand das Kriegerdenkmal aus dem alten Ort einen neuen Platz.
Bevölkerung
Bevölkerungswachstum
Jahr Einwohnerzahl 2007 495 2010 598[1] Religion
Die katholische Pfarrei befindet sich in Hochneukirch, die evangelische in Otzenrath.
Verkehr
Schienenverkehr
Der nächste Bahnhof befindet sich in Hochneukirch, er ist innerhalb von 10 Minuten zu Fuß erreichbar.
Busverkehr
Es gibt zwei Bushaltestellen im Ort, Jüchen Nordring und Jüchen Zur Kapelle. Die Busse verkehren zwischen Jüchen und Mönchengladbach. In Rheydt Hauptbahnhof und Mönchengladbach Hauptbahnhof bestehen Umsteigemöglichkeiten zum Nahverkehr als auch Fernverkehr.
Straße
Der Ort ist verkehrsberuhigt. Die nächste Autobahnauffahrt ist an der A44 Mönchengladbach-Odenkirchen, der A61 Mönchengladbach-Güdderath und an der A46 bei Jüchen.
Quellennachweise
Literatur
- Eine frührömische Siedlung in Jüchen-Neuholz. Überlegungen zur Siedlungskontinuität in der Lößbörde von N. Andrikopoulou-Stack, P. Enzenberger, K. Frank, C. H. Keller, N. Klän
- Jüchen-Neuholz. Vom eisenzeitlichen Gehöft zur Villa rustica. In: Krieg und Frieden. Kelten – Römer – Germanen. Begleitbuch zur Ausstellung im Rheinischen LandesMuseum Bonn von K. Frank, Ch. Keller, Jüchen-Neuholz.
Weblinks
- Siedlungsgeschichte (zusammengefasst)
- Siedlungsgeschichte (ausführlich)
- Übersichtsplan zu den Ausgrabungen
- Einweihung der Kapelle
- Kriegerdenkmal in Holz
Einzelnachweise
Kategorie:- Ortsteil von Jüchen
Wikimedia Foundation.