- OHB AG
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OHB AG Rechtsform Aktiengesellschaft ISIN DE0005936124 Gründung 2002 Sitz Bremen, Deutschland Leitung Vorsitzender Marco R. Fuchs Mitarbeiter 1546 (2009)[1] Umsatz 322 Mio. € (2009)[1] Branche Raumfahrtkonzern Produkte Telematik, Raumfahrt, Sicherheit und Satellitendienste Website ohb.de Die OHB AG (Orbitale Hochtechnologie Bremen) ist eine börsennotierte Raumfahrtholding die auch in der Luftfahrt tätig ist. Sie hat ihren Ursprung in der OHB Technology AG.[2] Ihr Sitz ist in Bremen und sie hat die Geschäftsfelder Telematik & Satellit (Raumfahrt), Raumfahrt & Sicherheit, Nutzlasten & Wissenschaft, Internationale Raumfahrt, sowie Raumtransport & Aerospace Strukturen. Wobei OHB Technology mehrere Tochterunternehmen für einzelne Geschäftsbereiche hat.[3] (Das bekannteste davon dürfte der Satelliten- und Raumfahrthersteller OHB-System sein.[4]) OHB kann so beispielsweise im Satellitenbau die gesamte Wertschöpfungskette anbieten, also von der Planung, Entwicklung und dem Bau über den Betrieb hin zur Datenübertragung und -verarbeitung. Im Markt der Entwicklung von Kleinsatelliten ist das Unternehmen (bzw. seine Tochtergesellschaften) führend in Europa. Aktiv auf dem Gebiet der Raumfahrt ist das Unternehmen seit 1985 (damals noch als Otto Hydraulik Bremen GmbH).
Inhaltsverzeichnis
Tochterunternehmen
OHB-System AG (Raumfahrt), OHB Teledata GmbH (Telematik bis 2002), Kayser-Threde GmbH (Raumfahrt), MT Aerospace AG (Luft- und Raumfahrt), LuxSpace Sàrl (Raumfahrt), Carlo Gavazzi Space S.p.A., (Raumfahrt), Antwerp Space N.V. (Raumfahrt)
Produkte
Zu den größten Projekten gehören SAR-Lupe, die Kommunikationssatelliten Plattform Small Geo und die ersten 14 Galileo Satelliten. Andere Projekte und Beteiligungen sind:
- BremSat
- ABRIXAS
- Bird-RUBIN
- Harmony (Node 2)
- Tranquility (Node 3)
- Spacelab
- Columbus (Raumlabor)
- ATV
- European Physiology Modules
- Heinrich Hertz
Telematik
Im Bereich der Telematik bietet das Unternehmen Lösungen zum weltweiten Datenmanagement mit dem Schwerpunkt Verkehrstelematik an. Dabei liegt der Fokus insbesondere auf der Entwicklung von Flottenmanagementsystemen zur Optimierung der Transportketten von Spediteuren, Transporteuren, Verladern, etc …
Mit diesem Bereich beschäftigt sich der Unternehmensteil OHB Teledata mit seinen Beteiligungen bei Timtec Teldatrans, Hansestar, Telematic Solutions und megatel.
Raumfahrt & Sicherheit
Im Geschäftsbereich Raumfahrt und Sicherheit bietet das Unternehmen Kompetenzen für die Entwicklung von Kleinsatelliten, der bemannten Raumfahrt und Technologien für Sicherheit und Aufklärung an.
Mit diesem Bereich beschäftigen sich die Unternehmensteile OHB-System, LuxSpace und OHB Electro Optics mit ihren Beteiligungen bei MT Aerospace AG, COSMOS International, ELTA, EOS, STS und ATB.
Satellitendienste
Zu dem Bereich Satellitendienste gehört bei OHB neben dem Betrieb auch die Vermarktung der Satellitendienste in Europa.
Dabei ist OHB an den Betreibergesellschaften des Orbcomm Satellitennetzes beteiligt.
Wissenschaft und Nutzlasten
Durch den Erwerb der Kayser-Threde GmbH erweiterte OHB sein Produktportfolio um den Bereich Wissenschaft und Nutzlasten.
Geschichte
1958 erfolgte die Gründung der OHB Otto Hydraulik Bremen GmbH. 1981 wurde die Otto Hydraulik Bremen (OHB) durch Christa Fuchs übernommen. 1985 stieg Manfred Fuchs (Wechsel von ERNO) ein, und der Einstieg in die Raumfahrt- und Satellitentechnik begann.
1991 wurde die Firma in Orbital- und Hydrotechnologie Bremen-System GmbH umbenannt. 1993 gründete sich die OHB Teledata in Bremen sowie die STS Systemtechnik GmbH in Schwerin. 1992 erfolgte die Gründung der OHB-Umwelt-Technologie GmbH, heute Telemondo GmbH.
1995 beteiligte sich das Unternehmen an der Carlo Gavazzi Space S.p.A., Mailand. 1998 wurde die ORBCOMM Deutschland AG gegründet.
2000 fand die Umfirmierung in „Orbitale Hochtechnologie Bremen-System GmbH“ statt.
2001 war der Börsengang der OHB Teledata an den Neuen Markt; Umfirmierung in OHB-System GmbH in OHB-System AG, Mehrheitsbeteiligung Telematic Solutions S.p.A., Mailand, Mehrheitsbeteiligung megatel GmbH Bremen.
2002 wurde OHB-System und OHB Teledata zur OHB Technology AG zusammengeführt; Gründung der ORBCOMM Europe LLC, Übernahme der Timtec Telematik GmbH (jetzt Timtec Teldatrans GmbH), Erwerb von 34 % Elta S.A., Toulouse.
2005 erwarb die OHB die MAN-Konzerntochter MAN Technologie AG (jetzt MT Aerospace AG)[5] und 2007 die Firma Kayser-Threde.
Im März 2008 scheiterte der Versuch von OHB bzw. deren Tochter MT Aerospace, die drei deutschen Airbus-Werke Nordenham, Varel und Augsburg zu übernehmen.[6] Beabsichtigt war nach einem Bericht des Manager Magazins die Entstehung eines neuen, später börsennotierten Luftfahrtkonzerns nach Integration der Airbus-Werke in einen geplanten deutschen Luftfahrtzuliefererkonzern. Unter Führung der OHB-Gruppe sollte so ein Unternehmen mit 6700 Beschäftigten und rund einer Milliarde Euro Umsatz entstehen.[7]
Im Sommer 2009 erwarb OHB Technology das italienische Raumfahrtunternehmen Carlo Gavazzi Space S.p.A. [8]
Im Januar 2010 erhielt das Unternehmen einen Auftrag über den Bau von 14 Satelliten für das Galileo-System. Der Auftragswert beträgt 566 Millionen Euro.[9] Ein Jahr später wurde Berry Smutny, der Vorstandsvorsitzende von OHB-System AG entlassen, nachdem WikiLeaks Einzelheiten aus einem Gespräch Smutnys mit amerikanischen Botschaftsangehörigen veröffentlicht hatte. Smutny soll Galileo als „dumme Idee“ bezeichnet haben, mit der das Geld der europäischen Steuerzahler verschwendet werde.[10][11]
Im März 2011 beschließt die Hauptversammlung die Umfirmierung der „OHB Technology AG“ in „OHB AG“.[12]
Kritik
Der Vorsitzende des Konzerns, Marco Fuchs, forderte die Universität Bremen dazu auf ihre Zivilklausel zu ändern. 165.000 Euro wollten die Eltern von Fuchs für eine Professur an der Universität ausgeben, hierbei handele es sich angeblich um eine Professur für Raumfahrttechnologie.[13] Der AStA der Universität Bremen kritisierte über dieser Forderung die so genannte "Dual-Use Problematik" bei Projekten, die neben zivilen Zwecken auch der militärischen Aufklärung dienen können und forderte daraufhin einen aktiven Neubeschluss der Zivilklausel im Akademischen Senat.[14]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Raumfahrtkonzern OHB weiter auf Rekordkurs, in: Handelsblatt online vom 18. März 2010, abgerufen am 19. März 2010
- ↑ Pressemitteilung über Umfirmierung
- ↑ http://www.ohb.de/unternehmen/unternehmensbereiche.html
- ↑ http://www.ohb-system.de/kurzprofil.html
- ↑ OHB – Formale Übernahme der MT Aerospace AG
- ↑ Epoch Times Europe: Verkauf von drei Airbus-Werken an Bremer OHB gescheitert. 27. März 2008.
- ↑ Manager Magazin: Börsenpläne für Airbus-Werke. 8. Februar 2008.
- ↑ OHB Technology AG: OHB Technology erwirbt Carlo Gavazzi Space S.p.A., Mailand.
- ↑ OHB und SSTL für den Bau von 14 Galileo-Navigationssatelliten ausgewählt. (Zugriff am 10. Januar 2010)
- ↑ Frankfurter Allgemeine Zeitung am 19. Januar 2011: „Galileo ist eine dumme Idee“ Die Veröffentlichung von Wikileaks bringt einen deutschen Manager zu Fall. Beim Bremer Satellitenbauer OHB ist eilige Schadensbegrenzung angesagt. Abgerufen am 19. Januar 2011.
- ↑ Aftenposten.no am 13. Januar 2011: Veröffentlichung einer Botschaftsdepesche. Abgerufen am 19. Januar 2011.
- ↑ Pressemitteilung über Umfirmierung
- ↑ Bremer Uni streitet über Zivilklausel
- ↑ AStA Universität Bremen: Zivilklausel, Rüstungsforschung und die Uni Bremen
53.1002777777788.8569444444445Koordinaten: 53° 6′ 1″ N, 8° 51′ 25″ OKategorien:- Unternehmen (Bremen)
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