Offiziershochschule des Ministeriums des Innern Artur Becker

Offiziershochschule des Ministeriums des Innern Artur Becker

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— OHS "Artur Becker" —
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Gründung 19xy
Trägerschaft People's Police.jpg MdI
Ort Dresden
Staat DDR
letzter Kommandeur N.N.
Studenten ca. 250 Lehrgangsteil-
nehmer pro Jahr
Mitarbeiter k.A.
Volkspolizei in Neustrelitz, am Tag der Republik, 7. Oktober 1955

Die Offiziershochschule des Ministeriums des Inneren - Bereitschaften (OHS des MdI) trug den Ehrennamen Artur Becker und war eine der Offiziershochschulen der DDR. Sie diente der Ausbildung von Offizieren vornehmlich der Kasernierten Einheiten des MdI, aber auch anderer bewaffneter Organe.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Schule wurde 1949 als Höhere Polizeischule in Kochstedt eröffnet und in der Folgezeit in VP-Hochschule umbenannt. Erster Chefinspektor der Lehreinrichtung wurde der ehemalige General der Wehrmacht Walter Freytag. In der Folgezeit erfolgten Namensänderungen in Höhere Polizeischule und Polizeioffiziersschule Bereitschaften.

Im Jahre 1963 wurde die Lehreinrichtung dann nach Dresden (Trachau), Neuländer Straße (heute unmittelbar an der Bundesautobahn A 4) verlegt. Auf dem Areal war im Jahre 1935 eine Polizeikaserne errichtet worden. Die Gebäude wurden nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1954 durch eine Klinik für Körperbehinderte genutzt.

Mit der Erhebung zur Hochschule erfolgte 1971 die Namensänderung in Offiziershochschule des Ministeriums des Innern Artur Becker – Bereitschaften.

Die Absolventen diese Offiziershochschule trugen ab dem Jahrgang 1986 ein besonderes Absolventenabzeichen.

Derzeit hat auf dem Gelände das Landeskriminalamt Sachsen seinen Sitz.

Studienzulassung

Analog den Studienzugangsbestimmungen zu Universitäten und Hochschulen der DDR war für den Besuch diese Offiziershochschule die allgemeine Hochschulreife zwingend erforderlich. Ob das Abitur an einem Gymnasium, einer Erweiterten Oberschule oder auf dem zweiten Bildungsweg abgelegt wurde, war unerheblich. So bot die Offiziershochschule beispielsweise für befähigte Offiziersbewerber einen gesonderten Einjahreslehrgang zum Erwerb des Fachabitur/Teilabitur an. Diesem Lehrgang konnte, sofern Bedarf bestand, eine verkürzte Grundausbildung mit anschließender Fahneneid vorgelagert werden.

Gliederung und Organisationsstruktur

Dienstgradabzeichen der Volkspolizei

Militärischer Bereich

Die Offiziershochschule gliederte sich in:

  • Kommandeur mit Leitung, Stab und Stellvertreterbereiche,
  • Schülerkompanien 1 bis 5 und Lehrgänge sowie
  • Einheiten und Einrichtung zur Versorgung, Unterstützung und Sicherstellung.

Dem Kommandeur waren unmittelbar unterstellt:

  • Leitungsbereich mit
  • Sekretärin
  • wissenschaftlicher Mitarbeiter/Sekretär
  • Offizier Finanzen
  • Offizier Analyse/Kontrolle/Adjutant
  • Stellvertreter des Kommandeurs für politische Arbeit (StKPA)
  • Stellvertreter des Kommandeurs Ausbildung / Forschung (StKA/F)
  • Stellvertreter des Kommandeurs Einheiten / Lehrgänge (StKE/L)
  • Stellvertreter des Kommandeurs Operativ (STKOp)
  • Stellvertreter des Kommandeurs Versorgung (StKV)
  • Leiter Referat Kader

MfS-Offiziere mit Zuständigkeit für die Offiziershochschule

Unterbringung

Hochschulbereich

Die Hochschulausbildung erfolgte in nachstehenden Sektionen, Lehrabteilungen und Fachgruppen.

Sektion Marxismus/Leninismus mit den Lehrabteilungen
  • Philosophie
  • Politische Ökonomie
  • Wissenschaftlicher Kommunismus / Geschichte
  • Theorie und Praxis der Polit- und Parteiarbeit (TPPA)
Sektion Einsatzausbildung mit den Lehrabteilungen
  • Kampfeinsatz
  • Ordnungs- und Sicherungseinsatz
  • Spezialausbildung
Sektion Grundlagenausbildung mit den Lehrabteilungen
  • Staat und Recht
  • Körperertüchtigung
  • Sprachausbildung / Naturwissenschaften
  • Fachgruppe Militärpädagogik / -psychologie,
  • Fachgruppe Führungs- und Leitungstätigkeit

Kommandeure

Dienstgrad, Name Dienstzeit Bemerkung
Generalmajor Walter Freytag 1949-1952 damals noch VP-Hochschule Kochstedt
keine Angaben 1952-
Generalleutnant Winkler 19..-1990


Auflösung

Am 2. Oktober 1990 erfolgte der letzte Appell durchgeführt und die Dienstflagge eingeholt. Mit der Außerdienststellung der Deutschen Volkspolizei im Jahre 1990 wurde die Offiziershochschule aufgelöst. Rechtsnachfolger wurde das Landeskriminalamt Sachsen.

Literatur

  • Jörn Steike: Die Bereitschaftspolizei der DDR 1950–1990. Geschichte – Struktur – Aufgaben – Rechtliche Ausgestaltung. tuduv Verlag, München 1992.
  • Jörn Steike: Von den „Inneren Truppen“ zur Bereitschaftspolizei (1953–1990). In: Torsten Diedrich, Hans Ehlert, Rüdiger Wenzke: Handbuch der bewaffneten Organe der DDR. Christoph Links Verlag – LinksDruck GmbH, Berlin 1998
  • Autorenkollektiv: Historischer Abriß zum Aufbau und zur Entwicklung der Volkspolizei-Bereitschaften 1945–1985. Vorabdruck des MdI, Berlin(O) 1988 (unter Leitung Generalmajor Heinz Opitz, Leiter Hauptabteilung Bereitschaften 1983–1989, erarbeitet. Historische Entwicklung aufschlussreich da Unterscheidung VP-Bereitschaften/KVP, ab 1953 VP-Bereitschaften (Ausbildung) der Hauptverwaltung Deutsche Volkspolizei/ HVDVP und parallel außerhalb HVDVP VP-Bereitschaften/ Innere Truppen („Technische“). 9. VPB wird in Vordergrund gestellt, da Opitz Kommandeur dieses Truppenteils bis 1983.)

Weblinks

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