Offiziershochschule der Landstreitkräfte Ernst Thälmann

Offiziershochschule der Landstreitkräfte Ernst Thälmann

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— OHS "Ernst Thälmann" —
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Gründung 1962
Trägerschaft Emblem of the Ground Forces of NVA (East Germany).svg NVA, Kommando LaSK
Ort Löbau und Zittau
Staat DDR
letzter Kommandeur Generalleutnant U. Bethmann
Studenten ca. 2000 Lehrgangsteil-
nehmer pro Jahr
Hörsaalausbildung von Offiziersschülern der LaSK,
2. Studienjahr
Schulterstück Uffz.-Schüler Artillerie u. Offz.-Schüler 3. Studienjahr Panzertruppe

Die Offiziershochschule der Landstreitkräfte (OHS der LaSK) trug den Ehrennamen Ernst Thälmann und war eine militärische Hochschule der DDR. Sie diente der Ausbildung von Offizieren vornehmlich der Landstreitkräfte, aber auch anderer Teilstreitkräfte (TSK) der NVA und anderer bewaffneter Organe.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bis 1963 wurden verschiedene Offizierschulen einzelner Truppengattungen der Landstreitkräfte der NVA zusammengefasst und an den Standorten Löbau und Zittau gemeinsam untergebracht. Die neuen Unterbringungsorte waren die Jägerkaserne Löbau und die Mandaukaserne Zittau.

Den Absolventen diese Offiziershochschule wurde ab 1987 ein besonderes Absolventenabzeichen verliehen.

Hauptartikel: Offiziershochschulen der DDR

Gliederung und Organisationsstruktur

Militärischer Bereich

Kommandeur und Stab der Offiziershochschule befanden sich am Standort Löbau.

Die Lehrgangsteilnehmer trugen Offiziersschülerdienstgrade und waren in Kompanien / Batterien, Zügen und Gruppen militärisch gegliedert. Der Kompaniechef / Batteriechef war ein Offizier der Dienstgradgruppe der Stabsoffiziere bis Oberstleutnant und trug die Funktionsbezeichnung Lehrgruppenleiter/Kompaniechef bzw. Lehrgruppenleiter/Batteriechef (LGL/KC bzw. LGL/BC).

Die Zugführer, zugleich Fachlehrer, waren ebenfalls Offiziere bis zum Dienstgrad Major. Bereits zum Studienbeginn fungierten Offiziersschüler als Stellvertreter Zugführer (StZF) und als Gruppenführer (GF). Dies war an einem zusätzlichen gelben Streifen (für StZF) bzw. roten Streifen (für GF) auf beiden Schulterstücken der Dienstuniform ersichtlich. Mit Beginn des vierten Studienjahrs entfielen die bis dahin etatmäßigen Zugführer mit Offiziersrang.

In jeder Kompanie gab es einen Kompaniefeldwebel, der umgangssprachlich auch als Spieß bezeichnet wurde.

An beiden Standorten gab es kasernennahe Standortübungsplätze. Dort erfolgten die militärische Grundausbildung und die truppengattung-spezifische Geländeausbildung. Dazu standen an beiden Standorten BSA (Bataillon zur Sicherstellung der Ausbildung) bzw. ASA (Abteilung zur Sicherstellung der Ausbildung), später RSA (Regiment zur Sicherstellung der Ausbildung), mit Personal, Gerät, Ausrüstung und Bewaffnung zur Verfügung.

Nach der Grundausbildung und der Vereidigung begann das Studium an den einzelnen Sektionen. Jedoch wurden die Offiziersschüler noch bis zum dritten Studienjahr zur Kasernenwache, Munitionswache, Feuerwache und Standortstreife regelmäßig eingeteilt. Nach dem zweiten Studienjahr waren Truppenpraktika vorgesehen.

Unterbringung

Die Offiziersschüler wurden kaserniert untergebracht, wobei je eine Kompanie zu vier Zügen jeweils einen Flur eines Kasernenblocks belegte. Die einzelnen Stuben waren in Gruppenstärke belegt. Gruppenführer und Stellvertreter Zugführer waren separat untergebracht. Ausgang, Urlaub und Kleiderordnung waren gemäß Dienstvorschrift und Kasernenbefehl geregelt, bedurften aber der Genehmigung der zuständigen Disziplinarvorgesetzten. Mit steigender Studienzeit wurden Erleichterungen gewährt. Offiziersschüler mit Vordienstzeiten als Portepee-Unteroffizier hatten beispielsweise ständige Erlaubnis außerhalb der Kaserne Zivilkleidung zu tragen.

Die Offiziersschüler des vierten Studienjahres hatten dann grundsätzlich das Recht auf täglichen Ausgang und eine ständige Erlaubnis außerhalb der Kaserne zivile Kleidung tragen zu dürfen.

Am Standort Zittau erfolgte die Unterbringung der Offiziersschüler des vierten Studienjahres und teilweise die der weiblichen Armeeangehörigen außerhalb der Kaserne.

Hochschulbereich

In Anlehnung an die Organisationsformen der Hoch- und Fachschulen erfolgte die Ausbildung zunächst in Fachrichtungen, später in Sektionen mit mehreren verschiedenen Lehrstühlen. Während es Studiums konnte, sofern die erforderliche Qualifikationen und Prüfungsnachweise erbracht wurden, Klassifikationsabzeichen, Schützenschnur,u.a. getragen werden.

Jägerkaserne Löbau

Im Bereich der Jägerkaserne Löbau erfolgten Studium und Ausbildung an folgende Sektionen:

Mandaukaserne Zittau

Im Bereich der Mandaukaserne Zittau erfolgten Studium und Ausbildung an folgende Sektionen:

  • Sektion 01, Gesellschaftswissenschaften
  • Sektion 04, Raketentruppen und Artillerie
  • Sektion 06, Pioniere (ab 1979)
  • Sektion 08, Nachrichten, (auch Lehrgangsteilnehmer weiblich)
  • Sektion 09, Rückwärtige Dienste, (auch Lehrgangsteilnehmer weiblich)
  • Sektion 11, Grundlagenvertiefung, Sprachausbildung, spezielle technische Fächer
  • Sektion 12, Militärtransportwesen ( Ging 1986 in Sektion 09 auf )

Kommandeure

Dienstgrad, Name Dienstzeit Bemerkung
Generalmajor Leopold Gotthilf 1963-1974 danach MfNV
Generalleutnant Hans Ernst 1973-1976
Generalmajor Helmut Geisler 1976-1977 m.d.F.b.
k.A. N.N. 1977-1983
Generalleutnant Horst Sylla 1983-1985
Generalleutnant Ulrich Bethmann 1985-1990

Auflösung

Mit der Außerdienststellung der NVA im Jahre 1990 wurde die Offiziershochschule aufgelöst. Rechtsnachfolger wurde das Bundeswehrkommando Ost.

Literatur

  • Bethmann, Donner, Kiewel, Liebig, Wurll u. a.: Offiziershochschule der Landstreitkräfte "Ernst Thälmann". Ein historischer Abriss 1963–1990. Verlag Graphische Werkstätten Zittau GmbH, Zittau 2009, ISBN 978-3-929744-34-7.

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